Paderborner Zukunftsquartier: Entwicklungsgesellschaft steckt in der Warteschleife

Update 11. Juli 2025: Anfang März hatte der Stadtrat für die Gründung der Zukunftsquartier Entwicklungsgesellschaft (ZQE mbH) gestimmt (siehe Bericht weiter unten). Sie soll das Großprojekt an der Driburger Straße – Umwandlung der ehemaligen Barker-Kaserne zu einem neuen Stadtquartier – steuern. Auf Vorschlag der Stadtverwaltung hat der Rat diesen Beschluss nun jedoch aufgehoben. Denn zwischenzeitlich hätten sich laut Verwaltung notwendige Prüfschritte ergeben. So könne der Kreis Paderborn als zuständige Aufsichtsbehörde &bdquo;im Moment auch in Abstimmung mit der Bezirksregierung Detmold noch nicht abschließend beurteilen kann, ob es sich um eine wirtschaftliche oder eine nicht wirtschaftliche Tätigkeit der Gesellschaft handelt", berichtete Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. &bdquo;Wir selber gehen fest davon, dass es sich um eine nicht wirtschaftliche Betätigung handelt." Abhängig vom Prüfergebnis könnten noch ein Branchendialog und eine Marktanalyse erforderlich werden. Bis Ende September – also nach der Kommunalwahl – sollen die Ergebnisse vorliegen, auf deren Basis der Rat in seiner dann noch alten Besetzung abermals abstimmen soll. &bdquo;Mein persönliches Ziel ist, dass dieser Rat dieses ganz wichtige Projekt für Paderborn noch auf den Weg bringt", sagte Bürgermeister Michael Dreier. Kämmerer Markus Tempelmann zufolge gibt es nach einer vollzogenen Gründung keine Unterschiede, ob die Gesellschaft als wirtschaftlich tätigend beziehungsweise als nicht wirtschaftlich tätigend gilt. Ursprünglicher Artikel: Paderborn. Groß, größer, das Zukunftsquartier: Das Paderborner Bauprojekt wird gerne mit Superlativen beschrieben. Nun ist in Sachen Realisierung der nächste Schritt gemacht. Der Stadtrat stimmte für die Gründung der Zukunftsquartier Entwicklungsgesellschaft (ZQE mbH). Auf dem ehemaligen Areal der Barker-Kaserne soll ein vielfältiger Raum zum Arbeiten und Wohnen entstehen. Auch Platz für Versorgung, Soziales, Sport und Kultur stehen im bereits vorgestellten Masterplan der Stadt. Die Fläche misst 54 Hektar zwischen Driburger Straße, Berliner Ring, Piepenturmweg und Springbach. In der jüngsten Ratssitzung unterstrichen die meisten Fraktionen erneut die Bedeutung des Zukunftsquartiers. Franz-Josef Henze (SPD) zeigte sich mit der Sitzungsvorlage der Verwaltung einverstanden. Seine Fraktion habe keine großen Differenzen im Vergleich zu dem gemeinsamen Antrag für eine Entwicklungsgesellschaft von Grünen, SPD, Linken, Die Partei, Hartmut Hüttemann und Verani Kartum gesehen. Daher werde der Antrag zurückgezogen. Mehr dazu: Im Paderborner Zukunftsquartier sollen Straßen oder Plätze nach Frauen benannt werden Großes Potenzial im Paderborner Zukunftsquartier Für die CDU sei die Entwicklung der Konversionsflächen von Anfang an ein großes Thema gewesen, betonte Dietrich Honervogt. Informationsfahrten in andere Städte hätten den Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern gezeigt, was für ein Potenzial in dem Projekt steckt. &bdquo;Wir haben uns davon inspirieren lassen. Zudem war es richtig, drei internationale Büros für die Planung anzuheuern", konstatierte Honervogt. Mit dem Akzelerator OWL habe die Stadt bereits &bdquo;den ersten Pflock eingeschlagen". Bürgermeister Michael Dreier dankte dem Konversionsbeauftragten Lars-Christian Lange sowie Marco Trienes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Paderborn (WFG). Das Zukunftsquartier sei nicht nur für Paderborn, sondern für ganz Ostwestfalen-Lippe &bdquo;eine unglaubliche Chance". Mehr zu diesem Thema: So geht es auf dem ehemaligen Paderborner Kasernengelände weiter Reinhard Borgmeier (Linke) zeigte sich in der Ratssitzung ebenfalls sehr zufrieden mit den Vorschlägen der Stadtverwaltung: &bdquo;Ich bin von Anfang an am Konversionsprozess beteiligt und ich glaube, die Verwaltung hat hervorragend gearbeitet." Das Zukunftsquartier stelle im Vergleich zum Alanbrooke-Quartier eine andere Dimension dar. Das Bauprojekt werde die Stadt die nächsten zehn oder 20 Jahre beschäftigen. Entwicklungsgesellschaft soll Lösungen in Paderborn wachsen lassen Klaus Schröder (Grüne) drückte die Zustimmung der Grünen-Fraktion mit einer Metapher aus: &bdquo;Wenn wir eins gelernt haben, dann dass wir auf 54 Hektar nichts hinklotzen können, sondern etwas wachsen lassen müssen." Dafür brauche die Stadt einen &bdquo;guten Gärtner" – und zwar die neue Gesellschaft. &bdquo;Sie kann dann gute Lösungen wachsen lassen", so Schröder. Immer informiert bleiben: 📱 Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn Auch die FDP-Fraktion sieht in dem Areal große Chancen für Paderborn. &bdquo;Das wird ein langer Prozess, wahrscheinlich werden wir es alle am Ende nicht aktiv mitentscheiden", prognostizierte Elke Zinn (FDP). Die FDP-Fraktion hoffe auf &bdquo;schlanke Strukturen, effektive Arbeit und keine unnötigen Kosten". Wie es nun im Paderborner Zukunftsquartier weitergehen soll Andreas Kemper (AfD) bezeichnete das Areal als Filetstück der Stadt Paderborn. Es sei wichtig, in Wohnungsbau und Wirtschaft zu investieren. Der Gesellschaft in der geplanten Form stehe die AfD-Fraktion jedoch kritisch gegenüber: &bdquo;Muss es die Verwaltung machen? Nein." Kempers Ansicht nach seien privat geführte Entwicklungsgesellschaften &bdquo;immer effizienter, als es insbesondere die Stadt Paderborn sein kann". Die AfD lehnte als einzige Fraktion im Paderborner Stadtrat den Vorschlag der Verwaltung ab. Wie geht es weiter? Bis Ende April soll die Gesellschaft gegründet sein und im Anschluss mit ihr ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen werden. Dabei sei ein genau beschriebenes Aufgabenprofil zwingend zu berücksichtigen. Ziel sei es, dass die Gesellschaft im Herbst ihre Arbeit aufnehmen kann.

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