Demos gegen rechts

Protest gegen AfD-Kundgebung in Paderborn: Infos zu Demoroute, Sperrungen und Zeiten

Einige Gruppe protestieren gegen die AfD. Eine Demo führt durch die Paderborner Innenstadt, am Rathaus wird es eine Menschenkette geben. Der Padersprinter kündigt Umleitungen an.

Zuletzt wurde Ende Januar anlässlich des Neujahrsempfangs in Schloß Neuhaus gegen die AfD protestiert. | © Niklas Tüns

Niklas Tüns
08.02.2025 | 08.02.2025, 09:16

Paderborn. Der Protesttag in Paderborn wird konkreter: Einige Gruppen demonstrieren am Samstag, 8. Februar, gegen die AfD, die in der Innenstadt Bundestagswahlkampf mit Unterstützung Rechtsextremer macht. Von morgens bis zum späten Nachmittag finden Protestaktionen statt.

Um 10 Uhr startet das Paderborner Bündnis gegen Rechts mit seiner Demo. Start ist am Westerntor, von dort geht es über Le-Mans-Wall, Liboriberg, Kasseler Tor, Kasseler Straße und Kamp zur Marktkirche. Dort, nahe dem Rathausplatz, wo die AfD eine Wahlkampfveranstaltung mit Rechtsextremen abhält, ist eine Zwischenkundgebung geplant. Anschließend führt der Demozug über Kamp und Kasseler Straße zur Alten Synagoge, wo eine Abschlusskundgebung stattfindet.

In der City müssen Verkehrsteilnehmermit Beeinträchtigungen rechnen, teilt die Polizei mit. Etwa gegen 9.30/9.45 Uhr wird demnach der innere Ring, also die Straßen Westerntor, Le-Mans-Wall, Liboriberg, Kasseler Tor, Kasseler Straße bis zum Kamp, komplett gesperrt. Nicht benutzbar sind dann die Parkplätze am Liboriberg sowie die Parkhäuser Libori-Galerie und Neuer Platz. Die Sperrungen werden voraussichtlich bis 13 Uhr andauern.

Newsletter
Aus dem Kreis Paderborn
Wöchentliche News direkt aus der Redaktion Paderborn.

Offiziell sind seitens des Bündnisses 300 Teilnehmende angekündigt. Die Polizei rechnet hingegen mit einem „erheblich höheren Zustrom“ und einer „größeren Versammlungslage“, wie sie auf Anfrage mitteilt.

Paderborner Protesttag endet mit einer Menschenkette

Wie beim Protest gegen den AfD-Neujahrsempfang in Schloß Neuhaus demonstrieren die Omas gegen Rechts auch Samstag. - © Niklas Tüns
Wie beim Protest gegen den AfD-Neujahrsempfang in Schloß Neuhaus demonstrieren die Omas gegen Rechts auch Samstag. | © Niklas Tüns

Am Samstagnachmittag gehen die Proteste weiter. Die Omas gegen Rechts wollten ihre Aktion eigentlich bereits vormittags auf dem Rathausplatz abhalten. Da die AfD jedoch eher Interesse für den Platz angemeldet hatte, laden die Omas gemeinsam mit den Initiativen und Bündnissen für Demokratie, Toleranz und Vielfalt ab 15 Uhr auf den Rathausplatz. „Wir rechnen mit mehreren Hundert Teilnehmenden und setzen auf ‚Laufkundschaft‘ in der City“, sagte Bündnis-Sprecher Johannes Menze.

Lesen Sie auch: Hunderte Menschen demonstrieren gegen AfD-Neujahrsempfang in Paderborn

Gestartet wird mit einer Fege-Aktion, danach stellen sich die Bündnispartner vor. Es wird Redebeiträge unter anderem der Omas gegen Rechts, von Attac und der Seebrücke geben. Mit positiv formulierten Plakattexten wollen die Organisatoren zeigen, was Demokratie alles bietet. „Und wir wollen gemeinsam singen“, so Angelika Haneball von den Omas gegen Rechts. Für den Abschluss der rund zweistündigen Aktion ist eine Menschenkette um das Rathaus geplant.

Mehr zum Protesttag in Paderborn: Verfolgen Sie die Demonstrationen am Samstag im Liveticker

In der Paderborner Innenstadt müssen die Busse umgeleitet werden

Wegen der Kundgebungen ändert der Padersprinter am Samstag ab 9.30 Uhr bis auf Weiteres seine Linienführung, kündigt das Unternehmen an.

Während der Anpassungen entfallen die Haltestellen ”Rathausplatz” und ”Kamp” komplett. Dies betrifft die Linien 1, 2, 3, 4, 7 und 8, für die als Ersatzhaltestellen ”Westerntor” und ”Am Bogen” genutzt werden können.

Geplant sei es, am frühen Nachmittag die normale Linienführung wieder aufzunehmen. Die Fahrgäste werden gebeten, sich über die elektronische Fahrplanauskunft aktuell zu informieren. Auch das Kundencenter an der Westernmauer 18 in Paderborn (Tel. 05251 6997222) erteilt Auskunft, so der Padersprinter.

Angekündigter AfD-Redner bezeichnet sich als „freundliches Gesicht des NS“

Laut Partei-Ankündigung sollen zur AfD-Kundgebung der Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich und der brandenburgische Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch kommen. Helferich ist in der Vergangenheit mit rechtsextremen Aussagen aufgefallen und bezeichnete sich selbst als „freundliches Gesicht des NS“. Gegen den Bundestagsabgeordneten, der in Berlin den Status fraktionslos hat, läuft ein Parteiausschlussverfahren, angestoßen vom Vorstand seines NRW-Landesverbandes. In einem Schreiben an das Landesschiedsgericht der AfD NRW warnte der Landesparteivorstand vor Helferich.

Mehr zum Thema: Paderborner AfD macht Wahlkampf mit Rechtsextremen

„Die Szenarien, die drohen, sollten Personen wie Matthias Helferich jemals politisch-exekutiv Macht erhalten, erinnern an die finstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte und speziell auch der deutschen Geschichte“, zitierte die dpa aus dem Schreiben. Der zweite Wahlkampf-Unterstützer – Hohloch – wird vom Verfassungsschutz Brandenburg als rechtsextrem eingestuft.

Die Paderborner AfD nannte die beiden Politiker gegenüber der „NW“ „geschätzte Parteifreunde“.