Diskussion um Heide-Center: Paderborner CDU wird Lobby-Politik vorgeworfen

Paderborn. Wegen des Plans von Investoren, in der Stadtheide einen neuen Lebensmittelmarkt plus weiterer Angebote zu bauen, rückt nun auch das nahe gelegene Heide-Center in den Fokus einer politischen Diskussion. Denn die CDU-Fraktion sieht das Heide-Center im Nachteil angesichts möglicher neuer Mitbewerber in der Nachbarschaft. Die Christdemokraten stellten daher in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion zu dem Thema einen Antrag, der jedoch von den anderen Fraktionen auf Ablehnung stieß – aus unterschiedlichen Gründen. Am Heide-Center befinden sich unter anderem ein Super- und Getränkemarkt von Rewe, eine Aldi-Filiale und der Elektromarkt Expert Beverungen. Und nur ein paar Meter den Schwabenweg weiter verkauft Lidl Waren. &bdquo;Es dürfte unstrittig sein, dass das Heide-Center die Versorgung der Stadtheide übernimmt“, meinte CDU-Ratsherr André Springer. Er sowie seine CDU-Ratskollegen Georg Ortwein und Tilman Pöppel kritisieren, dass trotz dieser Bedeutung für die Stadtheide das Heide-Center im Einzelhandels- und Zentrenkonzept nicht erwähnt werde – weder in den vergangenen Konzeptversionen noch im Entwurf des aktualisierten Konzepts. Kritik: Supermarkt und Discounter am Heide-Center könnten sich nicht weiterentwickeln &bdquo;Momentan wird durch das Gutachten der Eindruck vermittelt, als gäbe es die seit Jahrzehnten vorhandenen und etablierten Flächen gar nicht“, schreiben die CDU-Ratsherren in ihrem Antrag. Darin fordern sie &bdquo;eine dezidierte gutachterliche Stellungnahme“ zum Heide-Center-Bereich. CDU-Fraktionschef Markus Mertens ergänzte im Ausschuss, dass seine Fraktion zwar zum Einzelhandels- und Zentrenkonzept stehe. In der jetzigen Form könnten sich der Supermarkt und Discounter am Heide-Center jedoch nicht weiterentwickeln. Dass das Heide-Center &bdquo;keine Entfaltungsmöglichkeiten“ habe, dem stimmte Frank van Koten (FDP) zu. Ihm zufolge müsse das Konzept gänzlich abgeschafft werden. Den CDU-Antrag lehnte er ab, da er das gewünschte Gutachten als Geldverschwendung ansieht. Den Kostenpunkt führte auch Reinhard Borgmeier (Linksfraktion) in seiner Antragsablehnung an: Er verwies darauf, dass ein privates Gutachten der Investoren auch das Heide-Center miteinbeziehe. Vorwurf: Paderborner CDU betreibe &bdquo;Lobby-Politik pur“ Die Investoren hätten das Grundstück am Dr.-Rörig-Damm in der Annahme gekauft, dass sie dort bauen könnten, betonte der grüne Ratsherr Klaus Schröder. Darauf müssten sie sich verlassen können. Zum Hintergrund: Schon 2009, als das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für Paderborn in Kraft trat, wurde das Grundstück als Erweiterungsfläche für das Versorgungszentrum Dr.-Rörig-Damm angesehen. Das Heide-Center befinde sich dagegen &bdquo;in absoluter Randlage“ der Stadtheide, meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Franz-Josef Henze. Die Hintergründe zum Projekt in der Stadtheide: Wer die Investoren sind und was sie vorhaben .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { padding-top: 142.86%; } } Er fragte im Ausschuss, welche &bdquo;tiefere Absicht“ hinter dem CDU-Antrag stecke. &bdquo;Es drängt sich der Verdacht auf, dass Lobby-Politik pur durch die CDU betrieben werden soll“, behauptete Henze. Ähnlich äußerte sich Schröder: &bdquo;Das Heide-Center ist nicht das Zentrum der Stadtheide und es kauft nicht die Mehrheit der Stadtheide-Bewohner dort“, sagte der Grünen-Fraktionssprecher. &bdquo;Ich habe den Eindruck, die CDU spricht hier für einige, ganz involvierte Akteure.“ Als &bdquo;Geschmäckle“ bezeichnete Borgmeier, dass Kritiker des Investorenprojekts selbst ökonomische Interessen hätten. Den Lobby-Vorwurf wies CDU-Mann Springer zurück. &bdquo;Wir haben uns nicht auf eine gewisse Seite geschlagen. Wir betrachten das neutral“, sagte er. Nichtsdestotrotz zog die CDU-Fraktion ihren Antrag mangels Erfolgsaussichten vor der Abstimmung zurück.

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