Knapp 2.000 Menschen sind gegen ein neues Nahversorgungszentrum in Paderborn

Paderborn. Mit zwei Aktenordnern in den Händen haben Karl Förster und Marcel Döveling jetzt Bürgermeister Michael Dreier einen Besuch abgestattet. Inhalt der Ordner: Exakt 1.942 Unterschriften von Menschen, die sich gegen ein mögliches neues Nahversorgungszentrum in der Paderborner Stadtheide aussprechen. Als Kritiker der Neubaupläne haben Förster, Inhaber des Heide-Centers, und Döveling, Betreiber des dortigen Rewe-Marktes, mit weiteren Akteuren die Unterschriften gesammelt. In den vergangenen Wochen lagen entsprechende Listen in verschiedenen Geschäften am Dr.-Rörig-Damm und im Heide-Center-Bereich aus, betitelt waren sie mit &bdquo;Widerstand gegen das neue Einkaufszentrum“. Drei Investoren haben auf der Ecke Dr.-Rörig-Damm/Zum Sachsenweg eine Wiese samt Hofstelle gekauft. Dieser Bereich ist im bisherigen Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Paderborn als potenzielle Erweiterungsfläche für die Nahversorgung in der Stadtheide vorgesehen. In ersten Plänen können sich die Investoren vorstellen, dort einen Vollsortimenter zu bauen, auch ein Discounter und ein Drogeriemarkt sowie Wohnbebauung sind demnach denkbar. Laut Stadt Paderborn ist die Stadtheide unterversorgt Förster empfindet diese Pläne für das wenige Hundert Meter entfernte Heide-Center als ruinös. Er und Döveling haben ihre Sorgen bei der Unterschriftenübergabe vorgetragen. &bdquo;Wir nehmen natürlich alle Anregungen ernst“, sagte Bürgermeister Dreier gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Derzeit wird das Einzelhandels- und Zentrenkonzept überarbeitet. In dieser Evaluierung sind neben der Stadtverwaltung und Gutachter die Lokalpolitik, die Industrie- und Handelskammer, der Handelsverband und die Werbegemeinschaft eingebunden – ebenso wie die Öffentlichkeit, wie die Stadt Paderborn betont. Ein solches Beteiligungsverfahren &bdquo;machen nicht alle Kommunen“, meinte Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke am Dienstag. Sie sagte, dass laut Konzept circa 8.000 Menschen in der Stadtheide in Bezug auf Nahversorgungseinrichtungen unterversorgt seien. Eine Zahl, die Förster nicht glauben mag. &bdquo;Es verhungert keiner“, so der Heide-Center-Betreiber. .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { padding-top: 142.86%; } } Mit einer möglichen Ansiedlung von Einzelhandel auf der Wiese möchte die Stadt Paderborn den Dr.-Rörig-Damm als Zentrum der Paderborner Stadtheide stärken. Dort gebe es bereits Banken, eine Eisdiele und weitere Geschäfte, sagte Warnecke. &bdquo;Für mich stellt sich ein Zentrum so dar. Beim Heide-Center steht man hingegen im Prinzip auf einem Parkplatz mit Fachmärkten drumherum.“ Warnecke und Dreier sagten, dass das Heide-Center durchaus im Einzelhandels- und Zentrenkonzept Erwähnung finde. Mehr zum Thema: Warum sich Geschäftsleute gegen das geplante Einkaufszentrum wehren Kritiker und Investoren des Projekts in der Stadtheide tauschen sich aus Derzeit liegt das Konzept als Entwurf vor. In den kommenden Monaten soll es durch die politischen Gremien gehen und in der aktualisierten Form bis zur Sommerpause beschlossen werden. Förster geht davon aus, dass die Potenzialfläche für Nahversorgung auf besagter Wiese weiterhin ausgewiesen sein wird. &bdquo;Realistisch gesehen wird die Unterschriftenaktion dahin gehend keinen Effekt haben. Aber wir möchten mit ihr bezwecken, dass gezeigt wird, dass Leute gegen das Projekt sind“, so Förster. Mehr zum Projekt in der Stadtheide: Das planen die Investoren Vor Kurzem hatten er, Marcel Döveling sowie Thomas Lehr vom gleichnamigen Marktkauf sich mit zwei der Investoren der Wiese, Jörg Stratmann und Philipp Fecke, getroffen. &bdquo;Das war ein angenehmes Gespräch, um sich mal kennenzulernen“, sagte Förster. Dies bestätigte Stratmann gegenüber der &bdquo;NW“. Man habe sich über die unterschiedlichen Ansichten ausgetauscht. &bdquo;Es geht auch darum, wo man Synergien hinkriegen könnte“, so Stratmann. Er betonte, dass die Pläne erst am Anfang stünden und der Beschluss zum Konzept abgewartet werde. &bdquo;Wir sind letztlich für alles offen“, sagte Stratmann. Falls gewünscht, sei auch eine andere Ausrichtung der Neubaupläne denkbar – etwa ein Fokus auf Arztpraxen und Seniorenwohnungen.

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