Paderborn. Das NRW-Gesundheitsministerium hat in Folge der Stellungnahmen der Krankenhäuser seine Planungen noch einmal überarbeitet und einen neuen Zwischenstand verschickt. Regionalgeschäftsführer Siegfried Rörig äußert sich in einer Pressemitteilung der BBT-Gruppe „äußerst zufrieden“ über den aktualisierten Zwischenbescheid für das Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn und das Krankenhaus St. Johannisstift.
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Entgegen dem im Juni versandten ersten Bescheid des Ministeriums darf das Brüderkrankenhaus St. Josef den Angaben zufolge auch in Zukunft chirurgische Eingriffe an Leber und Bauchspeicheldrüse anbieten und abrechnen. „Dies ist eine wichtige Bestätigung unserer Versorgungsqualität und der ärztlichen und pflegerischen Expertise in unserem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrum“, so Rörig.
Positive Wendung auch für die Kardiologie
Auch für die Kardiologie des Brüderkrankenhauses kam die positive Wendung, heißt es. Elektrophysiologische Untersuchungen, sogenannte EPUs und Ablationen bleiben erhalten. Es handelt sich hier um spezielle Katheteruntersuchungen mit Elektrodenkathetern, mit der sich Herzrhythmusstörungen analysieren und direkt behandeln lassen. Auch die Device-Therapie, also die Behandlung mit Schrittmachern und anderen Stimulationssystemen am Herzen können in Zukunft weiter durchgeführt werden.
Die Gefäßchirurgen, die sowohl am Brüderkrankenhaus als auch am Standort St. Johannisstift praktizieren, werden der Mitteilung zufolge weiterhin Eingriffe an der Halsschlagader unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung anbieten. Bei diesen Verfahren werden Verkalkungen abgetragen.
„Positives Signal“ für die Paderborner Bevölkerung
Rörig sagt dazu: „Für die Mitarbeiterschaft, aber auch für die Paderborner Bevölkerung ist es ein sehr positives und hoffnungsvolles Signal, dass die NRW-Landesregierung die Stellungnahmen aus dem Brüderkrankenhaus und dem Krankenhaus St. Johannisstift berücksichtigt hat und nun das bisherige medizinische Leistungsspektrum im Wesentlichen bestätigt worden ist.“
Bereits beim ersten Planungsentwurf im Juni waren den Angaben nach alle anderen Leistungen der Inneren Medizin, (inklusive der Gastroenterologie, Pneumologie, Onkologie, Geriatrie und Palliativmedizin), Chirurgie (Unfall-, Thorax-, Wirbelsäule- und Allgemeinchirurgie), Urologie, Anästhesie und Intensivmedizin, Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Orthopädie bestätigt worden.
Christliches Klinikum in Paderborn will führender Gesundheitsdienstleister werden
„Somit wird unser zukünftiges Christliches Klinikum Paderborn, welches 2025 aus der Fusion von Brüderkrankenhaus und Krankenhaus St. Johannisstift entstehen wird, zu einem führenden, spezialisierten Gesundheitsdienstleister, weit über die Grenzen des Paderborner Landes hinaus“, so Rörig. „Besonders stolz sind wir auf die Bestätigung unserer Expertise im Bereich des Hüft- und Kniegelenkersatzes im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung. Als einzige im Hochstift bieten wir neben den Gelenkersatzoperationen auch Revisionen an.“
Bis zum 18. November können die Krankenhäuser nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums noch Stellungnahmen zu den neuen Plänen abzugeben. Die BBT-Gruppe sieht dafür jedoch keine Notwendigkeit, da im Wesentlichen alles erhalten geblieben sei, hieß es auf Anfrage der „NW“. Der definitive Feststellungsbescheid des NRW-Gesundheitsministeriums wird Ende Dezember erwartet.