Deutlich mehr Anträge für geförderten Wohnungsbau im Kreis Paderborn

Paderborn. Mit 60 Millionen Euro liegt die Summe für Anträge im geförderten Wohnungsbau etwa viermal höher als der Kreis Paderborn aktuell bereitstellen kann. Derzeit sind für das laufende Jahr 2024 etwa 14 Millionen Euro im Fördertopf. Dieses Ungleichgewicht könnte dazu führen, dass Projekte verzögert und zusätzliche bezahlbare Wohnungen erst später im Kreis gebaut werden – wenn nicht mehr Geld des Landes in den Fördertopf fließt. Das geht aus einer Anfrage der CDU-Fraktion zur jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hervor. Eine &bdquo;steigende Popularität der Wohnraumförderung“ bestätigt auf Nachfrage auch der Kreis – besonders seit 2023. Im Jahr 2022 habe der Kreis etwa 19 Millionen Euro über verschiedene Teilförderungen des Landes bewilligt. 2023 sei die &bdquo;Nachfrage dann stark“ angestiegen. Hier habe die bewilligte Summe im Kreis bei sogar 120 Millionen Euro gelegen. Reichen Fördermittel für Projekte im Kreis Paderborn? Abzuwarten bleibt unterdessen, ob eine am Mittwoch, 3. Juli, von NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) angekündigte Aufstockung des Fördertopfs des Landes bereits Auswirkungen auf Projekte – mit beispielsweise &bdquo;Sozialwohnungen“ oder Eigenheimen – schon in diesem Jahr im Kreis Paderborn hat. Die bis 2027 geplante Wohnraumförderung soll um 1,5 Milliarden auf 10,5 Milliarden Euro erhöht werden. Bereits für 2024 ist zudem eine Erhöhung von bisher 1,7 Milliarden Euro auf 2,7 Milliarden Euro geplant. Die Reaktion Scharrenbachs folgt auf einen Bericht der &bdquo;NW“ über Probleme bei der Immobilien-Förderung mit Auswirkungen auf Vorhaben im Kreis. Weniger neue Wohnungen in Paderborn Ein Grund für die gestiegene Nachfrage nach Förderungen könnten höhere Kosten für Grundstückskäufe, fürs Bauen und für Zinsen sein, so die CDU. Zuletzt waren auch in Paderborn weniger neue Wohnungen gebaut worden. Das zeigen Zahlen des Statistischen Landesamtes IT NRW für das Jahr 2022. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl neuer Wohnungen pro 10.000 Einwohner, also die Wohnbauquote, von 55,3 auf 39,4 gesunken. 30-Prozent-Quote an gefördertem Wohnungsbau In ihrer Anfrage verwies die CDU beispielsweise auf Projekte, die sich nur mit neuen oder geänderten Bebauungsplänen realisieren lassen: Für sie sei eine Quote von mindestens 30 Prozent an gefördertem Wohnungsbau einzuhalten. Allerdings seien in jüngerer Zeit auch Anträge auf Änderungen von Bebauungsplänen gestellt worden, die in den jeweiligen Projektentwürfen &bdquo;zum Teil deutlich höhere Ansätze als 30 Prozent geförderten Wohnungsbau“ aufgewiesen hätten. Ein Beispiel ist ein Projekt mit drei Mehrfamilienhäusern und bis zu 80 Wohneinheiten zwischen der Brandisstraße und der Bahntrasse. Es hatte auch für Kritik gesorgt. Eine Befürchtung war, dass die Quote für geförderte Wohnungen im Zuge einer Bebauungsplanänderung möglicherweise deutlich mehr als 30 Prozent betragen könnte – zum Nachteil anderer Projekte mit Förderanträgen. Keine 100-Prozent-Förderung für Großprojekte Allerdings würden die Förderrichtlinien des Landes laut Meike Kemper, Leiterin des Amtes für Liegenschaften und Wohnungswesen, bisher nicht mehr als die geförderten 30 Prozent zulassen. Somit gebe es auch keine 100-Prozent-Förderung in größeren Objekten. Grundsätzlich, so Kemper weiter, würden zudem Projekte, die unter die 30-Prozent-Quote fallen, &bdquo;grundsätzlich mit höherer Priorität bearbeitet“. Die Anträge bewillige der Kreis Paderborn. .responsive23-fKwObXwADIw0paRk-bar-vertical-240506-entwicklung-des { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-fKwObXwADIw0paRk-bar-vertical-240506-entwicklung-des { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-fKwObXwADIw0paRk-bar-vertical-240506-entwicklung-des { padding-top: 166.67%; } } Eine Umsetzung von geförderten Projekten könne die Stadtverwaltung indes nicht garantieren. Aufgrund der aktuellen Bedingungen müssten Antragsteller zudem damit rechnen, &bdquo;dass die Umsetzung länger dauern“ kann. Nun bleibt die Aufstockung des Landes-Fördertopfes abzuwarten. Andererseits seien der Stadt ohnehin keine Fälle bekannt, bezogen auf die 30-Prozent-Quote, die aufgrund mangelnder Fördermittel verschoben oder gar nicht umgesetzt worden seien. Nachteile durch das Alanbrooke-Quartier? Auch zu einer CDU-Frage zum neuen Alanbrooke-Quartier äußerte sich Kemper. Dort sollen über die Wohnungsgesellschaft Paderborn als Entwicklerin 276 von insgesamt 317 Wohneinheiten gefördert werden. Mit Blick auf das Alanbrooke-Quartier sieht die Verwaltung keine Gefahr, dass es aufgrund der allgemein gestiegenen Zahl von Anträgen für Fördermittel möglicherweise Nachteile für andere Stadtteile geben könnte. Darin bezog sie auch sogenannte Sondertöpfe des Landes für die Förderung in Quartieren mit ein. Laut Kemper würden solche Mittel in diesem Jahr noch zur Verfügung stehen, die grundsätzlich vom Kreis beantragt würden. Kemper: &bdquo;Sie gelten und stehen auch nur denjenigen Projekten zur Verfügung, die unter eine Quartiersförderung fallen.“

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