CDU Paderborn will Kioske in den Blick nehmen - Betreiber an Marienstraße wehrt sich gegen Vorwürfe

Paderborn. Über Kioske in der Stadt Paderborn will sich die CDU-Ratsfraktion mit der Verwaltung und der Kreispolizeibehörde im Zuge der Debatte über die Sicherheit auch in der Marienstraße verstärkt austauschen. Der Grund: Die CDU befürchtet, dass sich der Verkauf von Alkohol negativ auf Gewalt auswirken könnte. Hierbei gehe es auch um die Frage, ob Kioske eine gültige Konzession haben. In der Ratssitzung am Donnerstag wurde, wie berichtet, bekannt, dass jener Kiosk in der Marienstraße, vor dem Männer am 1. Mai einen 30-Jährigen angegriffen hatten, derzeit keine Schanklizenz hat. Somit darf der Betreiber an Sonn- und Feiertagen nicht öffnen. &bdquo;Man darf definitiv nicht alle Betreiber über einen Kamm scheren. Aber vor allem der Verkauf von Alkohol ist schon längere Zeit an verschiedenen Stellen ein Thema, das jetzt in der Marienstraße eine deutliche Zuspitzung erfahren hat“, teilt CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Mertens mit. CDU: Konzessionsvergabe genau prüfen Dass sich die Betreiber an ihre Konzessionen zu halten hätten, sei für die CDU klar. Gewünschte Ausdehnungen müssten auf den Prüfstand sowie kritisch und defensiv begleitet werden. Kontrollen – auch in den Abend- und Nachtstunden – seien unerlässlich, so Mertens weiter. Gegen vorschnelle Verurteilungen wehrt sich Mahmoud Srour (30). Mit seiner Familie betreibt er seit dem 1. September 2023 jenen Kiosk am Tatort in der Marienstraße. &bdquo;Ich habe nicht gewusst, dass ich eine Schanklizenz brauche“, sagt er. Dies habe die Polizei Srour erst vergangene Woche mitgeteilt. Wie berichtet, habe Srour die Schanklizenz nun beantragt. Das bestätigte Claus Josephs, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, in der vergangenen Ratssitzung. Kiosk-Betreiber in der Marienstraße ändert Öffnungszeiten &bdquo;Ich öffne jetzt auch erstmal nicht an Sonn- und Feiertagen“, fügt Srour hinzu. An anderen Tagen will er den Kiosk gegen Mitternacht schließen. Srour: &bdquo;Ich möchte auch keinen Stress haben.“ Srour, der in drei Schichten in einem Paderborner Unternehmen arbeite, habe den Kiosk – mit seinen beiden Brüdern – vor allem deswegen zusätzlich übernommen, um seiner Familie etwas bieten zu können. &bdquo;Aber das alles wird langsam zu viel für mich“, sagt Srour. Lesen Sie auch: Gefährliche Körperverletzung in Paderborn - Hauptverdächtiger gefasst Zudem gibt Srour zu bedenken, dass er selbst einen Sicherheitsdienst für den Kiosk beauftragt hat. Für Sicherheit auf der Straße sei aber die Polizei zuständig. Und mit Blick auf die Tatnacht am 1. Mai gibt er zu bedenken, dass etwa 500 Menschen in der Marienstraße gewesen seien. Viel Potenzial also, so lässt er durchblicken, dass etwas passiert. Lachgas aus dem Kiosk-Sortiment genommen Dem schwer verletzten 30-Jährigen, so Srour weiter, habe auch sein Bruder Erste Hilfe geleistet nach der Tat. Auch das viel diskutierte – und derzeit legal verkäufliche – Lachgas habe er aus dem Sortiment genommen. Kritik an Kiosken, so die CDU weiter, habe es jüngst mit Blick auf die untere Westernstraße und den Herz-Jesu-Platz gegeben. Am letzteren Standort werde das entsprechende Klientel nach Berichten von Anwohnern und dortigen Gewerbetreibenden vom Kioskbetreiber &bdquo;bestens versorgt“. In Einzelfällen angeblich sogar zu Sonderkonditionen, wie die CDU schreibt. Ob Alkohol oder andere Rauschmittel: Überwiegend seien Belästigungen von Anwohnern, Gewerbetreibenden, Kunden und Bürgern die Folge. Probleme gibt es auch in Ortsteilen Kioske würden aus Sicht der CDU aber auch in Ortsteilen ein Problem darstellen – vor allem in Schloß Neuhaus. Am Pfingstsonntagabend habe es eine massive tätliche Auseinandersetzung an der Bielefelder Straße zwischen einer größeren Gruppe und zwei jungen Männern gegeben. Laut Berichten seien sie &bdquo;brutal geschlagen“ und am Boden liegend getreten worden. Beide Opfer seien erheblich verletzt worden. Der Vorfall und die Situation rund um die Kioske in Schloß Neuhaus sollen Thema der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses Schloß Neuhaus-Sande sein.

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