Paderborn. In die Diskussion um eine feste Anlaufstelle für die offene Trinker- und Drogenszene in Paderborn schaltet sich nun auch Frank Wolters ein. Der Bürgermeisterkandidat von Bündnis 90/Die Grünen fordert in einer Mitteilung, über einen Standort für einen Drogenkonsumraum zu diskutieren.
Wie berichtet, gibt es derzeit einen Austausch in der Politik darüber, ob beispielsweise ein Drogenkonsumraum am B2 eingerichtet werden könnte. Das B2 ist die Drogenhilfeeinrichtung des Vereins „KIM – Soziale Arbeit“. Dagegen sprechen sich zahlreiche Anwohner aus.
Eine Anlaufstelle für die Szene beziehungsweise einen Drogenkonsumraum sieht Wolters als Teil seines Konzeptes zum Thema Sicherheit. Dazu stellt er eine „Mehr-Säulen-Strategie“ vor, „für ein lebenswertes und sicheres Stadtzentrum“. In seinen „Planungsansätzen“ spricht Wolters beispielsweise davon, dass das Thema Sicherheit eine „Gemeinschaftsaufgabe von Stadtgesellschaft, Verwaltung und Politik“ sei.
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Grünen-Kandidat Frank Wolters: „Können diese Menschen nicht ständig verdrängen“
Mit Blick auf einen Aufenthaltsort für die Szene betont Wolters: „Wir können diese Menschen nicht ständig verdrängen, sondern müssen Lösungen liefern.“ Dazu gehöre eine stärkere Präsenz von Ordnungskräften in der Innenstadt, gerade in den Abendstunden und am Wochenende. Das könne „für ein unmittelbares Sicherheitsgefühl“ sorgen und wirke „präventiv gegen Konflikte und Störungen“. Zudem fordert Wolters, zu prüfen, ob der Verkauf von Alkohol abends an Kiosken in der Marienstraße sowie von Lachgas als Partydroge an Minderjährige begrenzt werden könne – bevor es eine bundesweite Regelung gebe.
Zudem schlägt Wolters vor, mit Geschäftsinhabern, Anwohnern, dem Citymanagement, Besuchern auf öffentlichen Plätzen, aber auch mit Wohlfahrtsverbänden und jenen Menschen zu sprechen, „die als störend empfunden werden“. Zudem müssen, so Wolters, soziale Angebote wie in den Bereichen Streetwork sowie Prävention in der Jugendhilfe und in Schulen weiterentwickelt werden.
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Unverzichtbar sei für Wolters eine nachhaltige Stadtentwicklung, um Sicherheit durch soziale Belebung zu schaffen. Konkret schlägt er eine städtebauliche Aufwertung der Marienstraße und des Umfelds vor. DieserProzess solle in einem breiten Bündnis mit allen Innenstadt-Akteuren gestaltet werden. „Ich werde gezielt auf die Werbegemeinschaft, das Citymanagement, aber auch auf Anwohnende, Gastronomen und Eigentümer zugehen, um gemeinsam mit Politik und Verwaltung die besten Lösungen für unsere Innenstadt zu entwickeln“, so Wolters.
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In der Paderborner Innenstadt sowie in den Stadtteilzentren müsse es attraktive Plätze geben, „die zum Leben und Verweilen einladen, statt Angsträume zu belassen.“ Für die Westernstraße schlägt er überdies vor, dass dort nicht nur der Handel, sondern auch „Vielfalt, Begegnung und kulturelle Impulse“ gefördert werden.