Umsetzungsfrist verschoben Windräder im Kreis Paderborn blinken vorerst weiter rot

Kreis Paderborn. Ein nächtlicher Blick auf die Paderborner Hochebene zeigt bislang ein rotes Blinklicht-Konzert. Grund sind rot leuchtende Windräder, die Flugzeuge warnen sollen. Eigentlich sollten Windräder bis zum Jahresende technisch umgerüstet werden, damit sie nur noch dann rot blinken, wenn sich ihnen ein Flugzeug nähert. Auswirkungen hätte das vor allem auf das Landschaftsbild im Kreis Paderborn. Denn hier stehen rund 520 Anlagen, von denen 337 über eine sogenannte Befeuerung verfügen. Doch das Projekt wird jetzt erneut verschoben. Die Kreise müssen die Umrüstungen genehmigen. Dem Kreis Paderborn liegen aktuell Anträge für rund 80 Anlagen vor, teilt Sprecherin Leah Laven auf Anfrage mit. Die Zulassungen würden entsprechend verteilt - und die Umsetzung vorbereitet. Nicht bekannt ist dem Kreis, wann genau die neue Technik an den Anlagen in Betrieb gehen wird - "allerdings spätestens mit der derzeitigen Frist 1. Januar 2024", so Laven. Bis dahin müssen die Anlagen umgerüstet sein. Ursprünglich war das bereits für Mitte 2020 geplant. Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen. Die begründet die zuständige Bundesnetzagentur damit, dass es während der Corona-Pandemie zu erheblichen Lieferschwierigkeiten gekommen sei. Dadurch fehlten zum Beispiel Halbleiter, die für die technischen Vorgänge nötig seien. Außerdem mussten laut Bundesnetzagentur Verwaltungsvorschriften aufwendig verändert werden. Die Zulassungsverfahren würden sich in den Ländern teilweise deutlich unterscheiden. Auch Krankheitsausfälle unter den Monteuren hätten das Vorgehen beeinträchtig. Auch Anlagen am Flughafen-Paderborn können umgerüstet werden Dass nicht alle Anlagen nachts oder bei schlechter Sicht rot blinken, liegt daran, dass einige kleiner als 100 Meter sind - und vor 2006 gebaut wurden. Sie müssen dann auch nicht mit der neuen Technik versehen werden, auch deshalb, weil einige abgebaut oder repowert werden sollen. Wenn Betreiber von neueren und höheren Anlagen ebenfalls auf eine Umrüstung verzichten würden, würde für sie die EEG-Umlage wegfallen, so Laven. Beim Flughafen Paderborn-Lippstadt ergibt sich eine besondere Situation. Eigentlich sind Anlagen in der Nähe von Flugplätzen mit Nachtflugbetrieb von der Regel ausgenommen. Das galt ursprünglich auch für die 100 Anlagen im Bereich des Flughafens Paderborn-Lippstadt. Eine technische Lösung ermögliche aber, dass auch diese Anlagen "demnächst bei fehlendem Flugverkehr bedarfsgerecht abgeschaltet werden können", so Laven. Auch die Bezirksregierung Münster als zustände Landesluftfahrtbehörde teilt mit, dass sie bislang keine "Nicht-Zustimmung" ausgesprochen hat. Die Kosten für die Umrüstung werden auf 40.000 bis 60.000 Euro geschätzt; sie unterscheiden sich aber je nach Anlage und Größe der Windparks. Nicht nur im Kreis Paderborn müssen noch viele Anlagen umgerüstet werden. Der Kreis Höxter hat die Umrüstung für bislang 33 Windenergieanlagen genehmigt. Und der Landesverband Erneuerbare Energien in NRW (LEE), der mit 550 rund ein Drittel der betreffenden Anlagen in NRW abdeckt, hat bislang Genehmigungen für knapp 300 Anlagen vorliegen. "Die restlichen Anlagen befinden sich im Genehmigungsverfahren, so dass wir davon ausgehen, bis spätestens Ende nächsten Jahres, also fristgerecht, alle bei uns unter Vertrag befindlichen Anlagen ausgestattet zu haben", so Geschäftsführer Christian Mildenberger.

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