70 neue Laubbäume und mehr Der Riemekepark in Paderborn wird wiederbelebt

Paderborn. Mittlerweile sind gut fünf Monate vergangen, seit der Tornado Paderborn auf einer langen Schneise verwüstet hatte. Als erste große Grünfläche wird der Riemekepark angepackt und wiederbepflanzt. Für die Stadtverwaltung sei es &bdquo;eine Riesenherausforderung“, so etwas Großes nebenher zu stemmen, sagte Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke im Bauausschuss des Stadtrats. Die Entscheidung sei auf den Park im Riemekeviertel – neben dem ebenfalls stark zerstörten Paderquellgebiet und Geißelschen Garten – gefallen, da dessen Konzeption noch nicht so alt sei. Doch auch an den beiden anderen Flächen werde weitergearbeitet. Aus Rot wird Dunkelgrün – zumindest was die vielen farbigen Kreise in den Plänen des Riemekeparks betrifft, die Jessica Schütte präsentiert. Die roten Kringel bezeichnen jene Stellen, wo vor gut fünf Monaten Bäume dem Tornado zum Opfer gefallen sind. Insgesamt 70 großkronige Laubbäume seien vom Wirbelsturm umgeworfen worden, so die Leiterin des Umweltschutz- und Grünflächenamts. Circa 500 Quadratmeter zusammenhängende Strauch- beziehungsweise Baumpflanzungen wurden zerstört. Auch der Ballfangzaun im Bereich des Kinderspielplatzes wurde durch umfallende Bäume beschädigt. "Wahnsinnig lange Lieferzeiten" Dunkelgrün umrundet sind in dem Entwurf für die Wiederherstellung des Riemekeparks die Plätze, an denen neue Bäume gepflanzt werden: 88 großkronige Laub- und Nadelbäume. Außerdem nachgepflanzt werden 100 Solitärsträucher sowie 130 Meter Hainbuchenhecke. Stellenweise werden auch Zwiebeln von Frühblühern wie Narzissen gesetzt. Bei der Auswahl der Gehölze seien sogenannte Zukunftsbäume im Blick, so Schütte. Neben der Klimaresilienz würden Biodiversität (Vielzahl verschiedener Gehölze), Habitus sowie Blüh- beziehungsweise Farbaspekte berücksichtigt. Noch in diesem Jahr könnten die Pflanzarbeiten starten – vorausgesetzt, dass vom Land NRW dann die Zusage für die 90-Prozent-Förderung der 450.000 Euro teuren Maßnahme vorliegt. Weiterhin wird der Ballfangzaun mit einem lärmgeminderten System wiederhergestellt. Dabei wird es weiterhin Holzspielgeräte geben. Da die Lieferzeiten hierfür wie auch für den Zaun &bdquo;wahnsinnig lange“ seien, gehe Schütte beim Spielplatz von einer Fertigstellung ab Herbst 2023 aus. Im östlichen Teil des Parks wird die große Rasenfläche, auf der immer das Riemekefest gefeiert wird, bis auf einzelne Nachpflanzungen frei bleiben. Mehr Veränderungen wird es im Bereich des Spielplatzes und besonders am Rand zur Innenstadt geben. Noch stärker eingegriffen wird im westlichen Abschnitt. Hier – und auf der sogenannten Spendenwiese – könnten dabei auch große Solitärbäume stehen. 35.000 Euro aus dem Viertel Björn Engel (Grüne) freue sich schon auf den zukünftigen Riemekepark und wünsche sich &bdquo;mehr inklusive Spielelemente“. Zudem dankte er den Menschen im Riemeke für ihre hohe Spendenbereitschaft. 35.000 Euro habe die Interessengemeinschaft &bdquo;das Riemeke“ gesammelt, sagte Sebastian Jacobs (CDU). Für ihn und für seinen Fraktionschef Markus Mertens wäre es aber enttäuschend, wenn dieses Geld Teil der Gesamtsumme wäre und nicht on top komme. Dies sei dem Land NRW als Geldgeber &bdquo;eines großzügigen Förderprogramms“ mitunter nicht zu vermitteln, so die Technische Beigeordnete Warnecke, die dem Engagement der Menschen im Riemekeviertel und der Interessengemeinschaft &bdquo;das Riemeke“ ebenfalls dankte. Mit den Spenderinnen und Spendern würden Gespräche geführt, wofür und wo genau das Geld eingesetzt wird. Die Spendenwiese sei auch für die fünf geplanten Großbaumverpflanzungen prädestiniert, so Schütte. Was die Kenntlichmachung als Spendenpflanzung betreffe, so werde es eine zentrale Auszeichnung geben. Roger Voigtländer (SPD) fragte, ob der Zustand des Kolks im Park stabil sei oder ihm ein ähnliches Schicksal drohe wie den immer wieder austrocknenden Fischteichen. Laut Schüttes Stand drohe dies beim Kolk nicht. Möglicherweise werde es durch eine Anpassung des Geländes auch möglich, im Kolk Starkregen zwischenzupuffern. Die 88 Bäume für den Riemekepark seien auch nicht Teil des bestehenden 1.000-Bäume-Programms, wonach Alexander Lex (AfD) gefragt hatte. Das Tempo der Stadtverwaltung bei der Planung lobten unter anderen Reinhard Borgmeier (Linke) und Rainer Lummer (Für Paderborn/ &bdquo;Schallgeschwindigkeit“). Die Planung wurde einstimmig angenommen.

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