Paderborn

Staunen, Lernen, Mitmachen: Nachts im Museum in Paderborn

Zahlreiche Menschen strömen in die verschiedenen Kulturstätten im Stadtgebiet. Dort gibt es bei der Museumsnacht wieder allerhand zu erleben. Ein Rundgang.

Tänzerin Hsuan Cheng Floth und Geigerin Benita Schlenker hypnotisieren die Reithalle in Schloß Neuhaus | © Anne-Kathrin Schulz

28.08.2022 | 28.08.2022, 14:18

Paderborn. Zahlreiche Paderborner Museen und Kulturvereine haben am Wochenende wieder ihre Pforten für die Paderborner Museumsnacht geöffnet. Die Besucher erwartete dabei ein buntes Programm zum Staunen, Lernen und Mitmachen. Ein Rundgang.

„Die Musik verbindet Tanz und Instrument“, erklärt Geigerin Benita Schlenker zur gemeinsamen Performance „Zwischen Ekstase und Hypnose“ mit der Tänzerin Hsuan Cheng Floth in der Reithalle in Schloß Neuhaus. Die lieblichen Geigenklänge verbinden sich mit eleganten Bewegungen, die Tänzerin schwebt beinahe durch den Raum, ihre Bewegungen hypnotisch und immer ekstatischer werdend.

„Was für ein toller Start in den Abend“, freut sich Zuschauerin Regine Neumüller über die Performance. Auch Andrea Brockmann, Leiterin der Paderborner Museen und Galerien, zeigt sich zufrieden mit dem Auftakt in der Reithalle. „Der Raum ist perfekt für diese Performance, der Kontrast zwischen den stillen Bildern und der lebendigen Musik und dem Tanz ist großartig“.

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Die Paderborner Museumsnacht ist eine gemeinsame Aktion Paderborner Museen. Viele spannende Aktionen und kulturelle Angebote warten an diesem Samstagabend bis Mitternacht auf Museumsliebhaber und Neugierige – der Eintritt ist frei.

Snezana Mahon und ihr Sohn Tim schicken selbstgemalte Porträts mit Luftballons auf die Reise. - © Anne-Kathrin Schulz
Snezana Mahon und ihr Sohn Tim schicken selbstgemalte Porträts mit Luftballons auf die Reise. | © Anne-Kathrin Schulz

Auch im Kunstmuseum in Marstall geht es kreativ weiter bei dem Projekt „Portraits in luftiger Höhe“. Selbst gemalte Portraits werden auf einer vorbereiteten Postkarte mit Rücksendeadresse des Museums mithilfe eines Heliumluftballons auf die Reise geschickt. Snezana Mahon und ihr Sohn Tim malen sich gegenseitig und starten einen kleinen Wettkampf: „Welcher Ballon wird höher fliegen?“ Es endet in einem Unentschieden. „Aber wir sind gespannt, ob jemand den Ballon findet“, meint Snezana Mahon.

Mitmachen ist gefragt

Etwas Gutes tun kann man sich im Naturkundemuseum mit selbst gemachter Honighandcreme, unter Anleitung des Museumspersonals. Der ganze Raum riecht nach Honig, in kleinen Kochtöpfen wird vorsichtig gerührt. „Das ist Museum mal ganz anders“, finden Carolin Kessler und Maren Rowe. „Nicht nur schauen, sondern auch anfassen“.

Selbst anfassen kann man auch im Fotolabor des Diözesanmuseums. Kinder und Erwachsene können großartige Eigenkreationen mit Federn, Blättern, Watte und anderen Gegenstände unter einer UV-Lampe legen und so tolle Schattenbilder erzeugen, die dann in einem Wasserbad selber entwickelt werden können. Sowohl Kinder als auch Erwachsene sind mit vollem Elan dabei und erschaffen die schönsten Bilder.

Stein auf Stein, Bild um Bild: Jacob zaubert sein eigenes Abenteuer auf den Bildschirm. - © Anne-Kathrin Schulz
Stein auf Stein, Bild um Bild: Jacob zaubert sein eigenes Abenteuer auf den Bildschirm. | © Anne-Kathrin Schulz

Danach geht es mit Clown Ottilie (Anna Schwede) auf eine Führung der ganz anderen Art durch die Austellung im Diözesanmuseum. Für viele ist der Höhepunkt des Abends die Erstellung eigener Brickfilme unter Anleitung des Hundbrax-Teams im LWL Museum in der Kaiserpfalz. Hier kann man nicht nur tolle Modelle von berühmten Bauten aus Lego bestaunen, sondern selber erleben, wie man mit Bausteinen eigene Filme erschaffen kann. Jacob hat hat schon eine tolle Idee: „Die Gangster haben einen Schatz vergraben und wollen ihn jetzt ausgraben, doch dann kommt Idiana Jones und vermöbelt sie!“

Auch in der Druckwerkstatt des Stadtmuseums können eigene Kreationen zum Leben erweckt werden. Museumspädagogin Carolin Ferres und ihre Kollegin Janina Lückehe zeigen, wie es geht: „Ein Motiv wird in eine Folie gekratzt und mit schwarzer Farbe überstrichen, die danach vorsichtig wieder abgerubbelt wird, damit die Farbe nur in den eingekratzten Linien zurückbleibt. Danach wird das Motiv mithilfe einer Druckpresse auf ein Blatt Papier übertragen“. Mit einer ähnlichen Technik, dem Kupferstich, wurden schon in der frühen Neuzeit Bücher multipliziert.

Eine ganz besondere Aktion hat der Kunstverein Paderborn unter der ersten Vorsitzenden Alexandra Sucrow vorbereitet: Eine Kunstauktion. Manfred Schlaffer bringt professionell aus einem Galeriesymphosium stammenden und gespendeten Werke an die Leute: „Zum ersten, zum zweiten, zum dritten!“. Der Erlös kommt der Ukraine-Hilfe zugute.