Peacebell: Gemeinsames Läuten für den Frieden mit Michael Patrick Kelly

Paderborn. Die Peacebell von Michael Patrick Kelly hat schon viele Orte in ganz Deutschland gesehen: auf Konzerten, Kunstausstellungen oder Gottesdiensten. Seit Beginn des Liborifestes ist die Glocke in der Gaukirche ausgestellt und war jetzt ein wichtiger Baustein des internationalen Friedensgebets. Nach jedem Gebet wurde sie angeschlagen und leitete eine Schweigeminute für den Frieden ein. So gab es ein christliches, muslimisches und jüdisches Friedensgebet. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden mehr als 150.000 Kirchenglocken beschlagnahmt und eingeschmolzen, um Waffen herzustellen. Michael Patrick Kelly hat diesen Prozess umgekehrt und aus Kriegsschrott die Peacebell gegossen. Ein G3-Gewehr dient als Klöppel. &bdquo;Jetzt gibt es eines, das nicht schießt, sondern den Frieden läutet“, sagt Kelly stolz. Er hat den Entstehungsprozess der Peacebell vom ersten Entwurf bis zur Gießerei begleitet. &bdquo;Frieden wollte ich schon immer. Erst den inneren, familiären Frieden und dann wollte ich auch mehr machen“, sagt der Sänger. Aus diesem &bdquo;mehr“ ist schnell das große Projekt Peacebell geworden. &bdquo;Leider passt es punktgenau, wie ein Politiker es mal gesagt hat“, erklärt Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerks. Denn aufgrund des Krieges in der Ukraine sei das Thema Frieden besonders aktuell. Eigentlich wollte Michael Patrick Kelly schon vor zwei Jahren mit seiner Peacebell nach Paderborn kommen, coronabedingt musste das aber verschoben werden. Vor einigen Jahren bereits hat Kelly als Mönch einen Gottesdienst während des Liborifestes geleitet. Der 44-Jährige ist schon seit über 20 Jahren freundschaftlich mit Monsignore Austen verbunden und war schon öfter für gemeinsame Projekte mit dem Bonifatiuswerk in Paderborn. &bdquo;Das ist eine sehr vertrauensvolle, gute und fruchtbare Zusammenarbeit“, sagt Austen. Umso mehr freut er sich, dass Kelly nun mit dieser besonderen Glocke nach Paderborn gekommen ist. &bdquo;Wir haben die Sehnsucht nach Frieden, nicht nur nach kurzfristigen Waffenstillständen“ Neben Michael Patrick Kelly gaben zwei weitere Gäste im Hohen Dom ihr Statement für den Frieden. Nabila Espanioly rief jeden Einzelnen dazu auf, sich für den Frieden einzusetzen: &bdquo;Wenn viele Menschen an vielen Plätzen dieser Welt kleine Schritte machen für eine bessere Zukunft, dann können wir die Welt verändern und die Hoffnung auf Frieden im Heiligen Land und Frieden in allen Kriegsgebieten dieser Welt am Leben erhalten.“ Espanioly ist in dieser Woche aus Nazareth angereist, um ihr Statement im Dom abzugeben. Sie ist Trägerin des Aachener Friedenspreises und bekommt im November den Menschenrechtspreis verliehen. Ein weiterer Redner war Bischof Bohdan Dzyurakh. Er ist Apostolischer Exarch für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien und bedankte sich für die große Solidarität und Unterstützung der Ukrainer. Zudem betonte er: &bdquo;Wir haben die Sehnsucht nach Frieden, nicht nur nach kurzfristigen Waffenstillständen.“ Musikalisch begleitet wurde das Friedensgebet von einer Schola der Paderborner Dommusik. Tickets sind in Kürze vergriffen Viele freuten sich, dass Michael Patrick Kelly kurzfristig entschied, noch selbst ein Lied zu singen. Zum Abschluss des Friedensgebetes sang er &bdquo;Salve Regina“. Rund 700 Menschen nahmen am Friedensgebet im Dom teil. Es gab so viele Anfragen, dass die Tickets nach wenigen Stunden vergriffen waren. Aus diesem Grund verfolgten mehrere tausend Menschen das Geschehen per Live-Übertragung, auf einer Leinwand vor dem Dom oder online. Bereits in den vergangenen Tagen wurde die Peacebell in der Gaukirche angeschlagen. Seit Beginn des Liborifestes findet dort jeden Tag um 12 Uhr ein Friedensgebet statt. Über 11.000 Menschen haben die Gaukirche bereits besucht, um sich die Peacebell-Ausstellung anzusehen. Emotionen auch in Bildern Was einige nicht wissen: Michael Patrick Kelly verleiht seinen Emotionen nicht nur in seinen Songs Ausdruck, sondern auch in Bildern. In der Gaukirche sind auch einige seiner Malereien zu sehen. Kelly war auch in der Verbundvolksbank OWL zu Gast, die einer der Hauptsponsoren der Peacebell-Ausstellung ist und sie mit insgesamt 10.000 Euro unterstützt. Die Peacebell-Ausstellung ist noch bis Sonntag, 31. Juli, im Rahmen des Liborifestes geöffnet. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Mit dem Erlös unterstützen Michael Patrick Kelly und das Bonifatiuswerk ein Projekt zugunsten geflüchteter Waisenkinder aus der Ukraine sowie die Padermahlzeit, das Gasthaus für bedürftige Menschen in Paderborn.

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