Paderborn. Der Ton, der von der #PeaceBell des Künstlers und Sängers Michael Patrick Kelly durch die Paderborner Gaukirche erklingt, setzt ein mahnendes Zeichen für den Frieden: Mit diesem ersten Glockenschlag hat der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, am Freitag die „#PeaceBell – Ausstellung von Michael Patrick Kelly – Musiker, Friedensaktivist, Maler“ eröffnet.
Im Zuge des Liborifestes ist die aus Kriegsschrott gegossene Friedensglocke nun bis zum 31. Juli in der Kirche am Marktplatz 12 zu sehen. Außerdem können Besucher anhand Fotografien den Schaffensprozess der #PeaceBell nachverfolgen. Auch gemalte Bilder und weitere Exponate des bekannten Sängers und Künstlers sind ausgestellt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Den traditionellen Dreiklang des Liborifestes „Kirche, Kirmes, Kultur“ möchte das Bonifatiuswerk mit der Ausstellung, die in Kooperation mit dem Düsseldorfer Artstar Verlag und der St. Liborius-Gemeinde organisiert wurde, auf „Kunst, Gebet und Solidarität“ akzentuieren.
„Die bewusste Umkehr, die Michael Patrick Kelly vollzogen hat, als er aus Kriegsschrott ein Symbol des Friedens und der Versöhnung entstehen ließ, kann eindrücklicher nicht sein. Die menschenverachtenden und ohrenbetäubenden Gräueltaten und Perversitäten, die diese Instrumente des Grauens in ihrer ursprünglichen Form erzeugt haben, die jegliche Form des zivilisierten Umgangs miteinander außer Kraft gesetzt haben, sind verstummt. Was bleibt, sind auffordernde Töne des Friedens, die sich jedoch in unserer aktuellen Zeit in ihrer Existenz wieder einmal bedroht sehen müssen. Umso notwendiger ist es, sich nicht stumm kriegen zu lassen und mit der Kraft eines Gebetsnetzes solidarische Brücken des Friedens zu unterstützen. Das hat Michael Patrick Kelly mit seiner #PeaceBell geschafft“, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, der mehr als 20 Jahre mit dem Künstler freundschaftlich verbunden ist.
Während der Vernissage verwies der Generalvikar des Erzbistums Paderborn, Alfons Hardt, den Angaben zufolge auf das biblische Zitat, das die Friedensglocke ziert: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden“.
Gesellschaftliche Chance
„Lassen wir uns durch diese Worte immer daran erinnern, uns gegenseitig so zu begegnen, dass unser Miteinander gute Früchte trägt. Das gilt im Alltag und im gesellschaftlichen Diskurs ebenso wie in unserer Kirche“, betonte Generalvikar Hardt.
Bundestagsabgeordneter Carsten Linnemann rückte die gesellschaftliche Chance, die von solch einer Ausstellung ausgehe, in den Vordergrund. „Sie ist nicht nur Mahnung gegen den Krieg und für den Frieden, sondern sie gibt den Besuchern auch Gelegenheit, das aktuelle Kriegsgeschehen zu verarbeiten. Das dient besonders einer zunehmend individualisierten Gesellschaft, in der Einsamkeit rasant zunimmt.“
Schlüssel zum Glücklichsein
Inhaltliche Impulse zu weiteren ausgestellten Kunstwerken von Michael Patrick Kelly lieferte der Leiter des Diözesanmuseums Paderborn, Holger Kempkens, der unter anderem die vielschichtigen Grafiken des Künstlers hervorhob. „So begegnet uns mehrfach die Gestalt des Fat Boy, die aufgrund ihrer Körperfülle unbeholfen wirkt, die uns aber lehren soll, Menschen nicht nach dem äußeren Anschein zu beurteilen, sondern nach ihren inneren Werten – und damit jedem von uns mitteilt, dass er in Ordnung ist, so wie er ist und egal wie er aussieht – und dies der Schlüssel ist zum Glücklichsein“, sagte Kempkens, der damit auf gesellschaftskritische Verweise in der Handschrift des Künstlers aufmerksam machte.
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, um Spenden wird gebeten. Mit dem Erlös unterstützen Michael Patrick Kelly und das Bonifatiuswerk ein Projekt zugunsten geflüchteter Waisenkinder aus der Ukraine sowie die „PaderMahlZeit“, das „Gasthaus“ für bedürftige Menschen in Paderborn.