Paderborn

Brüderkrankenhaus investiert zweistelligen Millionenbetrag

Auf dem Gelände an der Ecke zur Brüderstraße entsteht ein fünfgeschossiger Neubau mit vielfältigen Funktionen.

Der Kaufmännische Direktor des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn Siegfried Rörig (l.) und Technikleiter Markus Jordan auf der Baustelle an der Brüderstraße. | © Brüderkrankenhaus

13.07.2022 | 13.07.2022, 03:30

Paderborn. Auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses, an der Ecke zur Brüderstraße, rollen derzeit die Bagger. Das Brüderkrankenhaus errichtet dort einen fünfgeschossigen Neubau inklusive Kellergeschoss. Hauptmieter ist die B+V Laborzentrum GmbH, eine vom Brüderkrankenhaus und den St. Vincenz-Kliniken Salzkotten + Paderborn gemeinsam betriebene Gesellschaft, die die fünf Krankenhäuser der beiden Träger (St. Vincenz, Frauen- und Kinderklinik St. Louise und St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten sowie Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn und St.-Marien-Hospital Marsberg) mit Laborleistungen versorgt.

Seit 2007 ist das B+V Labor gemeinsam mit dem LADR Laborzentrum Paderborn (Dres. Kramer und Kuhlencord) auf zwei Etagen im Verwaltungsgebäude des Brüderkrankenhauses an der Husener Straße untergebracht.

Doch die Fläche reicht nicht mehr aus, um dringend erforderliche neue Geräte anzuschaffen und die steigende Anzahl an Laboranforderungen abarbeiten zu können. In dem neuen Gebäude mieten B+V Labor und LADR die erste und zweite Etage und können damit auf 2.000 Quadratmetern ihre Fläche mehr als verdoppeln.

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Außerdem wird in das Haus C die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP), die Sterilgutversorgungsanlage, einziehen. Auch hier machen „Brüder“ und St. Vincenz nun gemeinsame Sache und weiten ihre bereits für das Labor bestehende Kooperation auf den Bereich der Medizinprodukteaufbereitung aus.

„Steri“ bisher in unmittelbarer Nähe der OP-Säle

Am Brüderkrankenhaus ist der „Steri“ bisher in unmittelbarer Nähe der OP-Säle untergebracht. Doch diese Räumlichkeiten werden den technischen, hygienischen und behördlichen Anforderungen auf Dauer nicht mehr Stand halten und bieten schon jetzt nicht mehr ausreichend Platz für die steigende Anzahl an aufzubereitenden OP-Bestecken und anderen Produkten. Vor denselben Herausforderungen stand auch die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH.

„So lag es nahe, dass wir nun auch die Aufbereitung der Medizinprodukte gemeinsam angehen“, so Siegfried Rörig, Kaufmännischer Direktor des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn. „Das B+V Labor ist eine Erfolgsstory gelebter Kooperation zwischen Brüdern und Vincentinern,“ bestätigt Jürgen Thau, kaufmännischer Geschäftsführer der St. Vincenz-Kliniken.

Aufbereitungsanlage im Erdgeschoss

Die neue Aufbereitungsanlage wird im Erdgeschoss des Neubaus auf 1.200 Quadratmetern untergebracht sein. Zu Stoßzeiten werden dort 30 Personen gleichzeitig arbeiten. Der Transport des Sterilguts in das benachbarte Brüderkrankenhaus erfolgt über einen Elektroschlepper direkt zum OP-Aufzug des Krankenhauses. Alle anderen Einrichtungen werden per LKW beliefert, wobei das Be- und Entladen über witterungsunabhängige Überladebrücken erfolgt. Jährlich werden rund 75.000 sterile Einheiten für die fünf Krankenhäuser in dem Neubau aufbereitet.

Auch das ebenfalls zurzeit noch im Verwaltungsgebäude des Brüderkrankenhauses untergebrachte Institut für Pathologie der Ärzte Voss, Bürger und Kersting braucht mehr Platz und wird nach Fertigstellung als Mieter auf 800 Quadratmeter im dritten Obergeschoss umziehen. Die Vorarbeiten für Haus C sind bereits abgeschlossen. In den Sommermonaten entsteht nun der Rohbau samt Keller und vier Obergeschossen. 16,6 Mio. Euro investiert das Brüderkrankenhaus in den mit modernster Technik ausgestatteten Bau. Der Rohbau soll im Mai 2023 fertig werden, erste Mieter können dann nach Fertigstellung im ersten Quartal 2024 umziehen.