Paderborn. Mit der größten Baumaßnahme seit der Wieder-Übernahme des Paderborner Brüderkrankenhauses St. Josef durch die Barmherzigen Brüder Trier vor 20 Jahren möchte die Klinik ihr vorhandenes Angebot modernisieren und Raum für neue Möglichkeiten schaffen. Dazu wird eine der letzten auf dem Gelände noch vorhandenen Freiflächen rechts vom Haupteingang genutzt. Vorbereitende Arbeiten haben dort bereits begonnen.
Herzstück des Neubaus wird eine neue Intensivstation mit 20 Plätzen sein. Die bisherige Station mit zehn Betten hat durch den Wandel in der Patientenstruktur und immer neue medizinische Möglichkeiten ihre Kapazitätsgrenze überschritten, so dass eine Erweiterung unumgänglich ist.
Immer mehr hochkomplizierte medizinische Eingriffe und die demografische Entwicklung führen folgerichtig zu immer mehr intensivpflichtigen Patienten. Als Übergangslösung hatte das Haus eine so genannte Intermediate Care-Station mit fünf Betten einrichtet. Dabei handelt es sich um eine „abgespeckte" Intensivstation für nicht beatmungspflichtige Patienten. Sie wird nach der Fertigstellung des Neubaus voraussichtlich wieder in der Intensivstation aufgehen.
Eingang und Foyer in Neubau einbezogen
Einbezogen in den Neubau, der sich 3 1/2-geschossig über die gesamte Gebäudebreite erstreckt, werden auch der jetzige Haupteingang und ein Teil des Foyers. Davon ausgehend entstehen in Richtung Norden im Souterrain neue Funktionsräume, im Erdgeschoss werden zusätzliche Patientenzimmer eingerichtet, im 1. Obergeschoss wird die neue Intensivstation untergebracht.
Die Technik vor allem für Be- und Entlüftung sowie Klimatisierung nimmt das halbe Geschoss auf dem Dach ein. Die 28 zusätzlichen Patientenzimmer werden auf Dauer aber nicht die Bettenkapazität des Hauses erhöhen, sondern dienen als Ersatz für Bettenplätze, die bei den laufenden Stationssanierungen durch Vergrößerung der Zimmer und der Hygieneeinheiten entstehen. Die nach dem Prinzip „aus drei mach zwei" im bestehenden Bau wegfallenden Betten werden so aufgefangen, so dass sich an der vom Krankenhausbedarfsplan vorgesehenen Bettenanzahl von 395 auf Dauer nichts ändern wird.
Die Hochbauarbeiten auf dem schon vorbereiteten Gelände, das bereits vom Kampfmittelräumdienst freigegeben wurde, werden im Frühjahr beginnen. Für die Anfahrt zum Parkhaus, das ebenfalls in den kommenden Monaten aufgestockt wird, ändert sich vorläufig nichts. Für Taxis und Patientenzubringung dient die jetzige Liegendanfahrt. In einer Umfahrt mit Einbahnverkehr können PKWs das Gelände wieder zur Husener Straße hin verlassen. Besucherparkplätze stehen hier nicht zur Verfügung.
Haupteingang wird vorübergehend verlegt
Da auch der derzeitige Haupteingang in die Bauarbeiten einbezogen wird, muss dieser wahrscheinlich ab Mitte März für etwa drei Monate komplett gesperrt werden. Für die geschätzten 2.000 Menschen, die täglich in das Krankenhaus kommen, steht dann nur noch der Eingang auf der Westseite im Bereich des Café/Restaurants Ambiente zur Verfügung. Dorthin wird auch provisorisch die Informationszentrale verlegt.
Die Baukosten für die entstehenden 3.000 Qudratmeter Nutzfläche sind auf rund 16 Millionen Euro veranschlagt worden. Davon entfallen 12 Millionen auf die reinen Tief- und Hochbauarbeiten, die nach Möglichkeiten von heimischen Firmen erbracht werden, und 4 Millionen auf die Ausstattung durch Spezialfirmen. Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2017 geplant. Dann soll auch die jetzt noch als Bauhilfsgelände genutzte Fläche vor dem Neubau in eine Grünanlage umgestaltet sein, der vor einigen Jahren durch den Neubau des Parkhauses weggefallen war.