Immobilienmarkt in Paderborn: Die Preise steigen und steigen

Paderborn. Die Preise für Grundstücke, Häuser und Wohnungen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Daran ändert auch das Pandemiejahr 2020 nichts, wie aus dem Grundstücksmarktbericht für Paderborn hervor geht. Demnach sind die Bodenrichtwerte, die als Indikator für die Wertermittlung von Bauland und Immobilien gelten, in Paderborn im Berichtsjahr 2020 um 16 Prozent angestiegen. Preisentwicklung Seit Jahren kennen die Preise für Baugrundstücke nur eine Richtung: nach oben. In den vergangenen drei Jahren verzeichneten die Bodenrichtwerte für Wohnbaugrundstücke Zuwächse von neun, elf und nun 16 Prozent. Die Bodenrichtwerte zeigen, dass Grundstücke insbesondere - wie zu erwarten - in der Paderborner Kernstadt teuer sind: In sehr guter Lage zahlt man hier durchschnittlich 600 Euro pro Quadratmeter; in mittlerer Lage immerhin noch 460 Euro pro Quadratmeter. Gute und mittlere Lagen in Schloß Neuhaus und Elsen folgen knapp hinter der Kernstadt. Am günstigsten sind Grundstücke mit durchschnittlich 185 Euro pro Quadratmeter in Neuenbeken und Dahl (225). Im NRW-Vergleich ist Paderborn damit noch weit von Spitzenreiter Düsseldorf entfernt, wo in mittleren Lagen für einen Quadratmeter Bauland 1.000 Euro fällig werden. Münster zum Beispiel liegt bei 500 Euro pro Quadratmeter. Für Eigentumswohnungen sind die Preise in Paderborn in allen Baujahresklassen um bis zu 15 Prozent gestiegen. Für eine Wohnung im Neubau in der Kernstadt zahlt man im Durchschnitt 3.700 Euro pro Quadratmeter. Deutlich günstiger ist Wohneigentum in Gebäuden, die 20 Jahre und älter sind: 2.100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Eigentumswohnungen in Gebäuden mit 4 bis 16 Wohneinheiten und 60 bis 100 Quadratmetern Wohnfläche sind laut dem Bericht der am häufigsten nachgefragte Wohnungstyp. Gebäudetypen und Baujahre Nicht nur bei Eigentumswohnungen, sondern auch bei den Kaufpreisen für Häuser ist das Baujahr ein entscheidender Faktor. Auch der Gebäudetyp hat Einfluss. So mussten für ein frei stehendes Einfamilienhaus aus den Jahren 1995 bis 2018 im vergangenen Jahr durchschnittlich 500.200 Euro bezahlt werden. Nur ein Zwei- oder Dreifamilienhaus der Baujahre 1975 bis 1994 war mit 537.000 Euro teurer. Vergleichsweise günstig kommt derjenige davon, der sich mit einem älteren Reihenmittelhaus begnügt: 213.000 Euro waren hierfür im Durchschnitt zu zahlen (Baujahr 1950 bis 1974). Das frei stehende Einfamilienhaus als Neubau scheint mit 463.300 Euro sogar etwas günstiger als das Bestandsgebäude, jedoch sei hier laut Grundstücksmarktbericht zu berücksichtigen, dass nur die Anschlusskosten für Strom, Wasser, Gas und Abwasser einfließen und etwa auch Maler- und Tapezierarbeiten im Preis nicht enthalten sind. Weniger Verkaufsfälle In NRW wurden im Pandemiejahr 2020 insgesamt weniger Immobilien und Grundstücke verkauft und dieser Trend spiegelt sich auch teilweise in Paderborn wider. Die Verkaufszahlen unbebauter Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser liegen mit 148 auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr - 2019 waren es 151. Die Hälfte davon waren städtische Baugrundstücke, die meisten im Neubaugebiet Springbach Höfe. Die Zahl der verkauften unbebauten Gewerbe- und Industriebaugrundstücke ist - wie im landesweiten Trend auch - gesunken. Ob diese Entwicklung langfristig andauern wird, ist nach Einschätzung der Experten auch davon abhängig, ob Homeoffice und mobiles Arbeiten nach Pandemieende bestehen bleiben. Bei Eigentumswohnungen ging die Zahl der Verkaufsfälle um zehn Prozent auf 609 zurück. Bei den Grundstücken, die mit Ein- und Zweifamilienhäusern inklusive Doppelhaushälften und Reihenhäusern bebaut sind, ist der Rückgang der Verkaufsfälle noch deutlicher: minus 22 Prozent auf nunmehr 295. Die Tatsache, dass für diese Gebäudetypen mit Ausnahme der älteren Reihenmittelhäuser weiterhin um 5 bis 15 Prozent steigende Preise festgestellt wurden, "belegt, dass nicht etwa eine sinkende Nachfrage Grund für diesen Umsatzrückgang ist, sondern ein knappes Angebot", heißt es dazu im Grundstücksmarktbericht.

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