Dieser Paderborner ist Möbelhändler in dritter Generation

Paderborn. Seit 60 Jahren ist das Einrichtungsunternehmen Johannknecht am Frankfurter Weg ansässig, verkauft Polster- und Büromöbel in ganz Ostwestfalen-Lippe. Mittendrin ist dabei Felix Johannknecht. Im vergangenen Mai trat der 28-Jährige in das Familienunternehmen ein - und ist damit nach seinem Großvater Gerd und seinem Vater Martin der dritte Johannknecht, der eine verantwortungsvolle Position bei der Sofa Company und Büroform übernimmt. Wenn es um "sein" Thema, die Möbelbranche geht, dann weiß Felix Johannknecht eine Menge zu berichten - mit Begeisterung und Expertise. Das merkt man, wenn man sich mit ihm unterhält. Kaum zu glauben, dass der Weg, die Familientradition fortzuführen, alles andere als vorgezeichnet war für den Paderborner. "Als Kind wollte ich das nicht machen", sagt Felix Johannknecht mit einem Lachen. Bei der Berufswahl hätten ihm seine Eltern freie Hand gelassen. "Ich konnte machen, was ich will." Nur einen Rat hätten sie ihm mit auf den Weg gegeben. "Du musst dir selbst beweisen, dass du das, was du machst, auch machen kannst und wirklich willst." So hatte der heute 28-Jährige auch in der Jugend verschiedene Berufswünsche, wollte Zimmermann, Konditor oder Polizist werden. Das Schülerpraktikum absolvierte der in Salzkotten geborene dann auch bei der Paderborner Polizei. Doch mit der Zeit wurde für Felix Johannknecht das Familienunternehmen interessanter. Bereits während der Schulzeit fing er an, für das Einrichtungshaus am Frankfurter Weg Möbel auszuliefern. Das brachte den Stein langsam ins Rollen. Nach dem Abitur 2012 am Gymnasium Schloß Neuhaus ging es direkt im Anschluss nach Hamburg. Hier begann der damals 19-Jährige bei einem großen Möbelunternehmen eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Schnell merkte Felix Johannknecht, dass er den richtigen Berufsweg für sich eingeschlagen hatte. "Das hat mich fasziniert, wie viele Möglichkeiten und Bereiche die Branche bietet." Faszination ist zugleich Motivation Die Faszination ist gleichzeitig Motivation. Johannknecht schließt die Ausbildung mit der Note eins ab. Doch nach der Lehre ist noch nicht Schluss. Von Hamburg geht es nach Köln an die Fachschule des Möbelhandels. Hier macht der Paderborner seinen Betriebswirt mit der Fachrichtung Möbelhandel. Danach heuert Felix Johannknecht bei einem Hersteller für Büro- und Sitzmöbel an, ist erst im Außendienst in London und später in der Firmenzentrale bei Frankfurt im Einsatz. Im Oktober 2019 folgt der Wechsel zu einem Aachener Möbelhaus. London, Hamburg, Köln - Felix Johannknecht hat bereits in vielen Städten im In- und Ausland gelebt und gearbeitet. Trotzdem hat sich der 28-Jährige entschieden, zurückzukehren zu seinen Wurzeln - nach Paderborn. "Für mich war es der nächste logische Schritt." Während der Lockdowns sei er mehr zur Ruhe gekommen, habe sich Gedanken über die Zukunft gemacht. Im Gespräch mit seinen Eltern sei die Entscheidung gefallen, ins Familienunternehmen einzusteigen. "Ich hätte länger woanders arbeiten und mich anderweitig entwickeln können", sagt Johannknecht. "Betreuung der Kunden von A bis Z" Zurzeit arbeitet der 28-Jährige in der Geschäftsführung des Unternehmens. Hier profitiert Felix Johannknecht auch von seiner Ausbildung und seinen bisherigen Stationen. Durch die Einblicke in andere könne er Trends und Entwicklungen besser einschätzen. "Das hilft mir aktuell sehr." Doch nicht nur im Büro ist der Paderborner anzutreffen. Auch weiterhin ist Felix Johannknecht auf der Verkaufsfläche im Einrichtungshaus am Frankfurter Weg unterwegs, verkauft Polstermöbel an Privatkunden oder im Außendienst Büromöbel an Firmenkunden. Für die Zukunft hat der 28-Jährige noch einige Pläne. So solle sich das Unternehmen nicht nur auf den klassischen Einzelhandel konzentrieren, sondern auch digital aufstellen. Zudem liege ihm der Servicegedanke sehr am Herzen. "Es geht um die Betreuung der Kunden von A bis Z. Dazu gehören gute Beratung, ein vernünftiger Preis, Auslieferung, Montage und der Service im Nachgang." Zudem werde das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. Schon jetzt ist auf dem Dach des Unternehmens eine Photovoltaikanlage installiert. Nach und nach soll der Fuhrpark mit umweltfreundlichen Fahrzeugen ausgerüstet werden. Es gehe darum, "am Puls der Zeit zu bleiben", sagt Felix Johannknecht. "In der dritten Generation will ich nun dafür sorgen, dass das Unternehmen weiter besteht und sich weiterentwickelt."

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