Paderborn

Fahndungserfolg: Paderborner Polizei ermittelt Taten von Einbrecherbande

Eine Serie von Einbrüchen in Borchen löst Ermittlungen aus, die letztlich zur Festnahme einer Bande von teilweise europaweit tätigen Einbrechern führen.

Nach einer Einbruchserie in Borchen kam die Paderborner Polizei einer deutschlandweit aktiven Einbrecherbande auf die Spur. (Themenbild) | © picture alliance / dpa

06.08.2021 | 06.08.2021, 13:54

Paderborn/Borchen. Anfang Mai kam es in Borchen zu einer folgenschweren Einbruchserie mit sieben Wohnungseinbrüchen sowie neun Pkw-Aufbrüchen. Schon kurz danach war es der Paderborner Kripo gelungen, Tatverdächtige zu identifizieren und knapp drei Wochen später in Berlin und Volkmarsen festzunehmen. Bei den Ermittlungen deckten die Paderborner Ermittler eine Vielzahl weiterer Straftaten auf. Die Ermittlungsergebnisse sind jetzt der Staatsanwaltschaft Paderborn übergeben worden, das teilt die Pressestelle der Polizei mit.

Die bei der Polizei Paderborn eingerichtete fünfköpfige "Ermittlungsgruppe Wohnung" unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Jürgen Tillmann führte umfangreiche Ermittlungen nach der Borchener Einbruchserie durch. Im Ergebnis der Untersuchungen steht der dringende Verdacht, dass die Bande für mindestens zehn Wohnungseinbruchdiebstähle und 122 Diebstähle aus Autos innerhalb von nur zwei Monaten verantwortlich ist.

Die Tatorte befanden sich in Hessen, Bayern, Brandenburg, Thüringen, Berlin und NRW. Bei den bislang ermittelten Straftaten erbeuteten die Täter Bargeld, Schmuck, Werkzeug, Handys und Fahrräder. Zudem entwendeten sie fünf Autos, indem sie die zuvor in den Wohnungen gestohlenen Schlüssel benutzten. Der angerichtete Schaden an Diebstahlbeute beläuft sich auf rund 170.000 Euro, der Sachschaden auf etwa 45.000 Euro. Teile des Diebesgutes konnten bei Durchsuchungsmaßnahmen sichergestellt werden.

Bandenmitglieder auch europaweit aktiv

"Die Tätergruppierung ist äußerst effizient vorgegangen und beging Straftaten in hoher Frequenz - in einer Nacht bis zu 29 Diebstähle. Wir konnten feste Absatzwege für das Diebesgut feststellen. Teilweise wurde auf Bestellung entwendet", erläutert Ermittler Tillmann. Laut ihm waren die Wohnungseinbrüche für die geschädigten Wohnungsinhaber besonders belastend, da sie zur Nachtzeit stattfanden und die Geschädigten sich schlafend in den Wohnungen befanden.

Der Kriminalhauptkommissar verweist zudem auf teils internationale Kontakte der Bande: "Wir konnten ermitteln, dass Mitglieder der Tätergruppe zuvor schon in Spanien, Frankreich und Rumänien wegen gleich gelagerter Straftaten in Erscheinung getreten waren. Dies entspricht der polizeilichen Erkenntnis, dass in bestimmten Bereichen professionelle Banden europaweit aktiv sind. Daher ist auch in diesem Fall ein intensiver Informationsaustausch mit anderen europäischen Polizeidienststellen erfolgt."

Jürgen Tillmann (l.) leitet die Ermittlungsgruppe "EG Wohnung". Polizeikommissarin Shari Kuhfuß (r.) ist zur Unterstützung der Kripo in die Ermittlungsgruppe abgeordnet. - © Polizei Paderborn
Jürgen Tillmann (l.) leitet die Ermittlungsgruppe "EG Wohnung". Polizeikommissarin Shari Kuhfuß (r.) ist zur Unterstützung der Kripo in die Ermittlungsgruppe abgeordnet. | © Polizei Paderborn

Durch die hochmobile Vorgehensweise wurden die Ermittlungen erschwert, da viele verschiedene Dienststellen in unterschiedlichen Bundesländern zuständig waren. Letztendlich war es durch einen koordinierten Einsatz von Polizeikräften aus Paderborn, Berlin und Hessen im Mai gelungen, die Täter festzunehmen und Beweismittel sowie Diebesgut sicherzustellen. An dem Einsatz waren rund drei Dutzend Polizeibeamtinnen und -beamte beteiligt. Unmittelbar nach der Festnahme der rumänisch/moldauischen Bande wurde gegen vier mutmaßliche Bandenmitglieder im Alter von 19, 25, 26 und 31 Jahren Haftbefehle zur Untersuchungshaft erlassen. Mehrere Beschuldigte haben zwischenzeitlich Teilgeständnisse abgelegt. Die Polizei ermittelt weiter, da die Bande vermutlich für weitere Straftatenserien infrage kommt.