Kreis Paderborn. Im Kreis Paderborn sind allein in der vergangenen Woche 15 Diebstähle von Taschen und Portemonnaies angezeigt worden. Meistens schlugen die Täter beim Einkaufen zu, wie die Polizei jetzt mitteilte. Die Diebe nutzten demnach aber auch andere "günstige" Gelegenheiten. Die Paderborner Polizei warnt deshalb: "Augen auf und Tasche zu"!
Am häufigsten langten die Täterinnen und Täter in Paderborn zu. Am Freitag vor einer Woche wurde einer Frau mittags in einem Geschäft an der Westernstraße in Paderborn das Portemonnaie aus ihrer Handtasche gestohlen, die sie im Korb unter ihrem Kinderwagen deponiert hatte.
Etwa zur gleichen Zeit holte ein Mann Geld an einem Bankautomaten im Schildern ab. Die Scheine steckte er in seine Bauchtasche. Nach einigen Geschäftsbesuchen stellte er fest, dass die Bauchtasche unbemerkt geöffnet worden war und das Geld daraus fehlte. Auch an der Hatzfelder Straße in Schloß Neuhaus wurde eine Frau in einem Geschäft bestohlen.
Am Samstag schlugen Taschendiebe in einem Supermarkt an der Meßdornstraße in Elsen zu und klauten einer Kundin das Portemonnaie. In der Westernstraße wurden einem Mann beim Anprobieren von Kleidung Brieftasche und Schlüssel aus der Umkleide in einem Textilgeschäft entwendet.
In der Nacht zu Sonntag entwendeten Diebe einem jungen Mann im Paderquellgebiet Geld und Handy. Ein Linienbus war tagsüber dann Tatort eines Taschendiebstahls im Bereich Marienstraße.
Am Montag wurde ein Mann nach dem Zigarettenziehen in der Fürstenbergstraße von einem entgegenkommenden Passanten angerempelt. Danach fehlte seine Geldbörse, die er in die Bauchtasche seines Pullis gesteckt hatte. In Borchen wurde einem Arbeiter während seiner Tätigkeiten die Tasche aus dem unverschlossenen Firmenwagen entwendet. Eine Frau wurde in einem Hövelhofer Supermarkt Opfer von Taschendieben.
In der Paderborner Innenstadt kaufte am Dienstagmittag eine Frau in einer Bäckerei im Schildern ein und steckte ihr Portemonnaie in ihren Rucksack. Wenig später war die Geldbörse weg. In der Westernstraße wurde kurz darauf einer weiteren Frau das Portemonnaie aus dem Rucksack entwendet.
In Salzkotten langten Diebe am Mittwoch in einem Supermarkt zu und griffen in den Einkaufswagen einer Kundin. Diese hatte ihre Geldbörse dort in ihrem Einkaufskorb aufbewahrt.
Am Donnerstag erging es einer Frau beim Einkaufen in einem Bad Lippspringer Supermarkt ähnlich. Ihr wurde die Handtasche samt Portemonnaie entwendet. In einem Möbelgeschäft am Frankfurter Weg in Paderborn bemerkte eine Frau beim Bezahlen an der Kasse, dass ihre Handtasche offenstand und die Geldbörse fehlte.
"Noch viele andere Tricks"
In dieser Sieben-Tages-Bilanz seien schon viele Varianten von Taschendiebstählen enthalten, schreibt die Polizei und warnt: "Die Täter haben noch viele andere Tricks auf Lager." Ablenkungsmanöver wie Anrempeln, Fragen nach dem Weg oder die Bitte, Geld zu wechseln, könnten eine Tat vorbereiten. Die Bilanz mache deutlich, dass die Täter ihre Opfer beobachten. Bevor sie Zuschlagen wüssten sie genau, wo sich ihre Beute befindet. Sie griffen dann gezielt zu und tauchten sofort unter. Oft seien sie nicht allein aktiv und die Beute würde sofort an einen Komplizen weitergegeben.
"Die Diebinnen und Diebe nutzen sorgloses und unachtsames Verhalten oder die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer aus", so die Polizei. "Daher kann jeder durch Aufmerksamkeit, gesunde Skepsis und richtiges Verhalten selbst viel tun, um sich vor Schäden durch Taschendiebe zu schützen."
Die wichtigsten Tipps der Polizei:
- Nehmen Sie bei einem Einkaufen nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen.
- Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und Handy immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper.
- Achten Sie gerade im Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen.
- Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange" genommen werden.
- Lassen Sie Ihre Taschen in Restaurants oder anderen Lokalen nicht unbeaufsichtigt.
- Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie (schon gar nicht auf der Zahlungskarte).
- Lassen Sie Ihre Geld- und Kreditkarten im Falle eines Diebstahls sofort sperren. Nutzen Sie den gebührenfreien Sperrnotruf über die Telefonnummer 116 116.
- Rufen Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen verdächtige Personen auffallen: Polizeiruf 110!
INFORMATION
Die Polizei berät
Wer Fragen dazu hat oder sich beraten lassen möchte, kann sich an das Kommissariat Kriminalitätsvorbeugung/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Paderborn wenden. Es ist erreichbar unter Tel. (05251) 306-3900 oder per E-Mail an kriminalitaetsvorbeugung.paderborn@polizei.nrw.de.