Fast jede Nacht ein Einbruch: Serie von Kellereinbrüchen geht weiter

Paderborn. In den vergangenen Tagen hat es eine Vielzahl von Einbrüchen in Kellerräume gegeben. An unterschiedlichen Orten im Paderborner Stadtgebiet, vor allem im Bereich der Kernstadt, brachen Unbekannte Kellertüren auf. Betroffen sind nach Polizeiangaben insbesondere Mehrfamilienhäuser. Zuletzt befanden sich die Tatorte überwiegend im Innenstadtbereich. Der jüngste Vorfall ereignete sich in der Nacht zu Donnerstag in der Stadtheide: Der oder die Täter verschafften sich nach Polizeiangaben Zutritt zum Keller eines Mehrfamilienhauses am Schwabenweg. Sie öffneten die Vorhängeschlösser von insgesamt sechs Kellerräumen oder versuchten dies. Mit Beute von geringem Wert flüchteten die Täter in unbekannte Richtung, heißt es im Polizeibericht. Das Vorgehen ähnelt dem von anderen Fällen in den vergangenen Wochen. Die Tatorte unter anderem: Marienstraße (in der Nacht auf den 16. Februar), Kasseler Tor, Tempelhofer Straße (beide in der Nacht auf den 18. Februar), Kleppergasse, Detmolder Straße, Rempertstraße (alle drei am Wochenende), Greitelerweg, Nordstraße (beide 22. Februar), Aldegreverstraße (in der Nacht zum 23. Februar) und Ferdinandstraße (gemeldet am 24. Februar). Die Beute der Einbrecher: Eine fast volle Kiste Bier, Leergut, Werkzeuge In den meisten Fällen flüchten die Täter unerkannt und mit wenig oder gar keiner Beute. Eine fast volle Kiste Bier, Leergut, Werkzeuge und zwei Angelruten meldet die Polizei. Aus mehreren Tiefgaragen allerdings wurden Fahrräder, darunter auch E-Bikes, gestohlen. Die Polizei glaubt aber nicht, dass hier eine organisierte Bande am Werk ist. Ob es sich immer um den gleichen Täter handelt, sei nicht bekannt. "Die Taten sind wohl dem Bereich der Beschaffungskriminalität zuzuordnen", sagt Polizeisprecherin Corinna Koptik auf NW-Anfrage. Diese Täter stammten in der Regel aus dem Milieu der Drogenabhängigen, die damit ihren Rauschgiftkonsum finanzieren. Sonst kämen sie oft mit Laden- oder Taschendiebstählen an Geld. Das sei aber derzeit wegen der Lockdownmaßnahmen schwierigerer geworden. Bei den Kellern hätten die Täter dagegen oft leichtes Spiel. Oft drücken die Täter einfach alle Klingeln - irgendwer macht schon auf Gerade in Mehrfamilienhäusern sei der Zutritt häufig durch eine geöffnete oder nur verkeilte Haustür möglich oder die Haustüren fallen nur ins Schloss und sind aufgrund eines eingerasteten "Klickers" im Türschloss von außen einfach zu öffnen. Oft drücken Täter auch bei Mehrfamilienhäusern alle Klingeln, in der Hoffnung, dass irgendjemand öffnet, ohne genauer hinzusehen und gelangen so ins Haus. Es ist somit kein Problem für unbefugte Personen, ins Treppenhaus und damit auch in den zumeist unverschlossenen Kellerbereich zu gelangen. Viele Kellerverschläge sind zudem nur mit einem einfachen Vorhängeschloss gesichert. In mindestens einem Fall nutzten die Täter einen Bolzenschneider. In Tiefgaragen huschen die Täter durch die Eingangstore, die oft noch einige Zeit nach dem Durchfahren geöffnet bleiben. Eine heiße Spur habe die Padeborner Polizei aktuell derzeit nicht. Sie ist auf Zeugenhinweise angewiesen. "Manchmal berichten Bewohner, dass sie irgendwie komische Leute gesehen und ein seltsames Gefühl dabei gehabt haben", sagt Koptik. Trotzdem hätten Zeugen, die diese Beobachtungen gemacht hatten, eine gewisse Scheu empfunden, die Polizei damit zu belästigen. Bewohner wollen nicht als "Spitzel" gelten und scheuen den Notruf "Viele möchten nicht als 'neugierige Nachbarn' oder 'Spitzel' unangenehm in Erscheinung treten, andere möchten die Polizei nicht mit derartigen "Kleinigkeiten" belästigen." Ihr Appell: "Rufen Sie die Polizei lieber einmal zu viel als zu wenig an." Das sei in jedem Fall kostenlos, auch wenn sich die Beobachtungen später als harmlos herausstellen sollten. Darüber hinaus rät die Polizei darauf zu achten, dass die Eingangstüren der Häuser stets geschlossen sind. Bewohner sollten auf den &bdquo;Klicker" verzichten und zu ihrer eigenen Sicherheit lieber die Haustür mit dem Schlüssel öffnen. Zudem sollten Kellerräume und -lager sowie Tiefgaragen so gut wie möglich gesichert sein. Ist das schwierig umzusetzen, sollten zumindest keine Wertgegenstände leicht zugänglich im Keller aufbewahrt werden.

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