Kreis Paderborn. Die Paderborner Kreis Polizei warnt aus aktuellem Anlass wieder vor Telefonbetrügern. "Die Täter versetzen die Opfer mit ganz fiesen Tricks Angst und Schrecken", warnt die Behörde in einer Pressemitteilung. Denn in dieser Woche hat es schon mehrere solcher Fälle gegeben.
Eindringlich schildert die Polizei, was einer 77-jährigen Frau aus Borchen passierte: Sie sei von einer Frau angerufen werden, die sich als Polizistin ausgab, den Hörer an die "Tochter" weiterreichte, die dann klagte: "Mutti, Mutti, mir ist was Schlimmes passiert". Dann übernahm die Polizistin den Hörer und berichtete, dass die Tochter einen Unfall verursacht habe, bei dem eine andere Frau, die gerade erst ein Kind bekommen habe, verstorben sei. Die Tochter würde deswegen in Untersuchungshaft kommen und die Kaution würde 65.000 Euro betragen.
Die erschrockene Bürener Seniorin glaubte tatsächlich die Stimme ihrer echten Tochter gehört zu haben. Als sie angab, nur wenige tausend Euro zu haben, fragte die Polizistin nach Schmuck oder anderen Werten. Das machte die Seniorin doch skeptisch und sie verlangte noch mal ihre "Tochter". Danach beendete die Anruferin das Gespräch und es gab keine weiteren Telefonate. Im Display ihres Telefons suggerierte die gefälschte Nummer 00495251110, dass der Anruf von der echten Polizei sei.
Nachmittags klingelte das Telefon bei einer 92-jährige Paderbornerin. Ein angeblicher Polizist erzählte die bekannte Masche, dass in ihrer Straße ein Einbruch stattgefunden habe und setzte aber zur weiteren Verängstigung der Seniorin noch hinzu, dass bei diesem Einbruch Personen verletzt worden seien.
Zudem gab der falsche Polizeibeamte an, dass es sich um zwei Täter gehandelt habe und nur einer festgenommen werden konnte. Der andere Einbrecher sei weiter auf der Flucht. Bei dem Festgenommenen, habe man einen Zettel in der Jacke gefunden, auf dem der Name der Seniorin notiert sei und die Angabe, dass sie viel Geld und Goldbarren in ihrer Wohnung habe. Da das nicht stimmte, war das Gespräch aber schnell zu Ende, ließ die betagte Frau aber verunsichert zurück, schreibt die Polizei.
Falsche Gewinne und Überweisungen
Bereits am Montag ging es bei einem Betrugsversuch am Telefon in Bad Wünnenberg um einen angeblich hohen Gewinn. Für die Auszahlung sollte das Opfer (56) mit tausend Euro in Form von Google-Pay-Karten in Vorleistung gehen.
In Lichtenau meldete sich am Dienstag ein Anrufer und gab sich als Bankmitarbeiter aus. Das Opfer (54) war überzeugt, dass es sich tatsächlich um einen Banker handelt und gab seine Kontodaten am Telefon heraus. Eine von den Tätern mit den Daten initiierte Überweisung von über 7.000 Euro vom Konto des Opfers konnte noch rechtzeitig verhindert werden.
Die Polizei rät angesichts dieser gehäuften Vorfälle zur Vorsicht und mahnt: "Wenn es am Telefon um ihr Hab und Gut geht, sind meistens Kriminelle am Werk". Man sollte auflegen, Fremden kein Geld überreichen und keine Fernwartung seines Computers erlauben.
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