Paderborn. Das Hochleistungsrechenzentrum der Universität Paderborn wird in den neu gegründeten Verbund der Nationalen Hochleistungsrechenzentren (NHR) aufgenommen. Darüber hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) jetzt entschieden. Für diesen Ausbau hat die Uni bei Bund und Land NRW für die nächsten zehn Jahre eine Förderung in Höhe von 75 Millionen Euro beantragt, wie sie mitteilt.
Die Uni Paderborn habe sich damit in einem bundesweiten wissenschaftlichen Exzellenzwettbewerb durchgesetzt, der das Ziel verfolge, eine wissenschaftliche Spezialisierung und langfristige Stärkung der Hochleistungsrechner-Infrastruktur und Unterstützungsangebote in der Forschung auszubauen. Mit dem NHR-Verbund entstehe ein Übergang von einer regionalen zur nationalen Infrastruktur, die allen Wissenschaftsbereichen bundesweit den Zugang zu Rechnern und Beratung ermöglicht.
Im Verbund der Nationalen Hochleistungsrechenzentren, der mit der Exzellenzinitiative für Rechenzentren vergleichbar ist, vertritt die Uni Paderborn künftig deutschlandweit die interdisziplinären Schwerpunkte Atomistische Simulationen, Optoelektronik und Quantenphotonik sowie Maschinelles Lernen für Intelligente Systeme.
Mehrere Generationen von Hochleistungsrechnern
„Mit dem NHR-Zentrum knüpfen wir direkt an die hochkarätige Forschung, Initiativen und Forschungsbauten wie Noctua an und bringen diese Kompetenz in das bundesweite Netzwerk ein. Durch die Förderung können wir nun mehrere Generationen von Hochleistungsrechnern beschaffen, die Fachberatungs- und Schulungsangebote ausbauen sowie dafür anfallende zusätzliche Betriebs- und Personalkosten decken", erklärt Christian Plessl, Vorstandsvorsitzender des Paderborn Center for Parallel Computing.
„Mit dem Ausbau zu einem Nationalen Hochleistungsrechenzentrum schaffen wir eine Forschungsinfrastruktur, die die Universität noch attraktiver macht. Ich freue mich sehr, dass wir hier mit der weiteren baulichen Entwicklung noch mehr international sichtbare Forschung ermöglichen", betont Simone Probst, Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung der Uni Paderborn.
Das neue NHR-Zentrum knüpfe inhaltlich an den Weg der Spezialisierung an, den die Uni mit dem Forschungsbau und Superrechner Noctua bereits eingeschlagen habe. Durch die NHR-Förderung ständen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung, um das Ziel einer Vorreiterrolle im Bereich effizienter und innovativer High Performance Computing-Systeme (HPC) konsequent weiterzuverfolgen. „Aus Sicht der Anwender ist HPC bereits heute eine nicht mehr wegzudenkende Grundlage für komplexe Simulationen in den rechnergestützten Naturwissenschaften und im Ingenieurwesen", so Thomas Kühne, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Paralleles Rechnen.
„Dass die GWK im Forschungsbauten- und NHR-Programm Investitionen in der Größenordnung von 100 Millionen in Paderborn bewilligt hat, ist ein Beleg für die Exzellenz und immense Bedeutung der rechnergestützten Wissenschaften für die Universität Paderborn", sagt Christian Plessl.