Paderborn Neubau für Supercomputer an der Universität Paderborn

Paderborn. Die Universität Paderborn wächst weiter: Mit dem Spatenstich für das Gebäude X bekommt der Campus erstmals einen auf die Forschung zugeschnittenen Komplex. Mit dem Neubau stärkt die Uni ihren Anspruch als zukunftsorientierte Forschungsstätte, dabei sollen die Fähigkeiten des neuen Supercomputers interdisziplinär genutzt werden können. Auch die weitere Entwicklung der Rechnerinfrastruktur ist bereits einkalkuliert worden. Vom Südring aus sichtbar wird sich der zweigeschossige Neubau zwischen dem Gebäude W und dem kürzlich eingeweihten Gebäude Y am Mersinweg einreihen. Von den gut 2.500 Quadratmetern Gebäudefläche wird der Großteil auf 1.500 Quadratmeter für die Technik vorbehalten sein. Im Zentrum gibt es eine 340 Quadratmeter große Halle für den Noctua-Superrechner und dessen zukünftige Ausbaustufen. Zum Rechnerraum und den technischen Komponenten kommen noch Büros mit Arbeitsplätzen und IT-Werkstätten für die Mitarbeiter des Paderborn Center for Parallel Computing (PC²) sowie Räume für Schulungen und Labore. Diese stehen den Nutzern der Rechnersysteme und für Lehrveranstaltungen zur Verfügung. In die Top 10 der deutschen Superrechner Mit dem Spatenstich zum Zentrum für den neuen Superrechner werde der Wissenschafts- und Forschungsstandort gestärkt, kommentiert der Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW, Marcus Hermes, das laufende Projekt. &bdquo;Noctua sichert dem Forschungsstandort Paderborn eine leistungs- und zukunftsfähige Infrastruktur im Bereich der Hochleistungsrechner (HPC)", pflichtet ihm Dieter Herr Abteilungsleiter des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft in NRW bei. Uni-Vizepräsidentin Simone Probst betont den Aspekt der interdisziplinären Forschung, für die Noctua eine Schnittstelle sei. Ursprünglich besonders im Bereich der Ingenieurwissenschaften von Bedeutung, ist die Berechnung und Entwicklung von hochkomplexen Modellen und Simulationen auch für Sozialwissenschaften, Wirtschaftsmodelle und Biotechnologie immer wichtiger geworden. Durch die Einbindung in die Bauplanung hat der Geschäftsführer des PC², Christian Plessl, ganz neue Einblicke gewonnen. So habe er enorm viel über Wärmemanagement, Belüftung und Klimatechnik lernen können, wie er rückblickend auf die Entwurfsphase des Neubaus erläutert. Die passgenaue und für zukünftige Erweiterungen gewappnete Infrastruktur, besonders hinsichtlich der Kühlung der Hochleistungsprozessoren, sei beeindruckend gewesen. Die Nutzung der Rechnerkapazitäten werde entsprechend auf Forschungsanträge hin vergeben, diese können sowohl von Instituten der Universität Paderborn, Forschungseinrichtungen und Hochschulen aus NRW eingereicht werden. Erstmals werden auch Anträge aus dem gesamten Bundesgebiet möglich sein, man steige damit sozusagen in die Erste Liga der Superrechner auf. Teilbereich des Noctua bereits in Betrieb Die Baukosten für das Gebäude X belaufen sich auf 18 Millionen Euro. Die Fördersummen liegen bei 10,45 Millionen Euro aus Landesmitteln und 7,55 Millionen Euro kommen vom Bund. Sie wurden von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz bewilligt. Weitere zehn Millionen kostet die Installation des Hochleistungsrechners, die in zwei Phasen gestaffelt wird. Der erste Teil, für gut drei Millionen Euro, des HPC-Systems ist bereits 2018 im O-Gebäude eingerichtet und in Betrieb genommen worden. Die Einrichtung der zweiten Phase im neuen Gebäude soll nach im Frühjahr 2021 beginnen. Die wissenschaftliche Arbeit mit Superrechnern gehört seit den 1990ern zu einem der Bereiche der Informatik an der Universität. Zunächst in der Fürstenallee begründet, sind die Abteilungen des PC² seit 2013 am Campus beheimatet. Der Spatenstich erfolgte auch im Rahmen der 9. HPC-Status-Konferenz der Gauß-Allianz, bei der Wissenschaftler über Forschungsaktivitäten und Fragen rund um Hoch- und Höchstleistungsrechner diskutieren.

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