430.000 Klicks: Stadt Paderborn zieht positives Fazit von Libori Digital

Paderborn. Mit vielen Paderbornerinnen und Paderbornern, die eine brennende Wunderkerze in der Hand halten, ging das Liborifest in Zeiten der Corona-Pandemie am Sonntagabend zu Ende. Das aus 140 Einsendungen zusammengeschnittene Video &bdquo;Feuerwerk der Wunderkerzen" wurde zum Abschluss um 22 Uhr im Stream gezeigt. Einen Tag später ziehen die Veranstalter und Organisatoren Bilanz. Die Zahlen stimmen die Organisatoren zufrieden: 45.000 Aufrufe erhielt der Youtube-Kanal laut Initiatoren Christoph Meironke und André Weihrauch. Durchschnittlich neun Minuten lang sollen die Besucher die Streams geschaut haben und die Website www.libori.digital habe 430.000 Aufrufe erhalten. "Man kann zudem davon ausgehen, dass viele die Streams bei Gartenpartys in Gruppen geschaut haben. Damit erhöht sich die Reichweite", sagt Meironke. Der Kuppel-Stream der alternativen Paderborner Kulturszene sei in den Zahlen nicht berücksichtigt. Luft nach oben ließen die Besucherzahlen der Veranstaltungen im Capitol: "Drei bis vier Tage lang wurden die Veranstaltungen sehr gut nachgefragt, an den anderen Tagen wurde das Capitol leider nicht so gut besucht. Da kann man nur rätseln, woran es lag", so Meironke. Beim Ticketverkauf hätte es Nachfragen gegeben, ob die Veranstaltung im geschlossenen Raum stattfinden sollen: "Vielleicht gab es da noch Bedenken in Bezug auf die Corona-Pandemie, aber die Abstands- und Hygienevorschriften wurden alle eingehalten." Als digitale Stadt beweisen Bürgermeister Michael Dreier zeigt sich begeistert nach dem neuntägigen Projekt "Libori Digital": "Aus unserer Sicht war es ein voller Erfolg. Paderborn hat sich als digitale Stadt beweisen können." Beeindruckt habe ihn beispielsweise, dass typische Schauplätze des Volksfestes in heimischen Gärten nachgestellt wurden. Auch die Interaktion in den sozialen Medien habe gezeigt, dass Libori bei vielen Menschen im Herzen stattfinde. "Da kriegt man als Bürgermeister mehr als eine Gänsehaut", fasst Dreier seine Reaktion auf das Feedback der Bürger zusammen. Zudem habe es digitale Reaktionen aus vielen Ländern der Welt sowie von allen Partnerstädten gegeben. Auch Timo Deutschmann vom Projekt "Paderborn singt" ist mit dem Ergebnis glücklich: 130 Paderbornerinnen und Paderborner haben sich beteiligt. Ein Highlight-Film der Organisatoren zeigt Zahlen der Veranstaltung: 30 Bands und Kapellen, neun Show-Acts und sechs Moderatoren waren beteiligt. Zudem gab es vier Bühnen, zehn Kameras, 135 Scheinwerfer und mehr als 1.000 Stunden Arbeit wurden investiert. André Weihrauch ergänzt: "Dazu kommen noch mehr als 2.000 Stunden der ehrenamtlichen Helfer. Wir selbst haben irgendwann aufgehört, die Stunden nachzuhalten." In acht Whatsapp-Gruppen hätten Weihrauch und Meironke an der Organisation des Festes gefeilt. Die erreichte Unterstützersumme beziffert Christoph Meironke auf 11.160 Euro. Davon seien 9.440 Euro durch die Tickets eingebracht worden und 1.020 Euro durch den digitalen Bierverkauf. Zudem wurden in einigen Geschäften wie dem Telekomshop an der Detmolder Straße und dem Marco-Polo-Store in der Innenstadt Geld gesammelt. Die Summe soll den beteiligten Kulturschaffenden zu Gute kommen. Mehr als 100 Pottmarkt-Beschicker erhielten online eine Plattform zum Verkauf und einige Händler konnten ihre Waren in Paderborner Geschäften anbieten. Die Website und der Youtube-Kanal sollen laut Meironke zunächst "für unbestimmte Zeit" online bleiben. Für das Jubiläumsfest 2021 findet Dreier eindringliche Worte: "Lasst uns alle beten und den Heiligen Liborius bitten, dass Libori im nächsten Jahr wieder analog stattfinden kann."

Meistgelesen