Vorm Paderborner Capitol gibt es zu Libori keine Konzerte mehr – das sind die Gründe

Paderborn. Die Capitol-Bühne war zu Libori oft ein Publikumsmagnet: Wenn Cover-Bands mit Musik von AC/DC, Queen, den Toten Hosen oder den Ärzten aufgetreten sind, feierten Hunderte Menschen unweit des Bahnübergangs Rosentor. Für die Veranstalter war die Libori-Bühne jedoch ein Verlustgeschäft – ein zuletzt so großes, dass sie nun eine Entscheidung gefällt haben. Vorerst wird es vorm Club Capitol keine Außenbühne mehr während der Libori-Woche geben. &bdquo;Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, sagt Mirko Schmidt. Gemeinsam mit Ivo Klumpp betreibt er das Capitol. Die für Besucher kostenlose Livemusik sei für das Capitol-Team eine Herzensangelegenheit gewesen, sagt Klumpp gegenüber der &bdquo;NW“. &bdquo;Sogar ehemaliges Personal ist dann dazu gestoßen, um in der Libori-Woche wieder bei uns zu arbeiten.“ Und Schmidt ergänzt: &bdquo;Das hat in der Vergangenheit sowieso nur funktioniert, weil unsere Mitarbeiter eine hohe Verbundenheit zu dem Bühnenangebot haben und Stunden gekloppt haben.“ Besucher kaufen Bier nicht nur am Capitol, sondern auch woanders Doch dieser Einsatz täusche nicht über die Wirtschaftlichkeit hinweg: &bdquo;Mittlerweile ist der Betrieb der Libori-Bühne so defizitär, dass das nicht mehr haltbar ist“, erklärt Klumpp. &bdquo;Es geht da nicht um ein paar Euro. Bei einem leichten Verlust kann man sich das noch schönreden, etwa mit einem Marketingeffekt. Aber der Verlust ist höher.“ Personal-, Energie- und Zulieferkosten sowie Standgebühren seien gestiegen. &bdquo;Dass bei einem Volksfest wie Libori von der Stadt Standgebühren erhoben werden, ist nachvollziehbar. Wir zahlen wie alle anderen eine solche Gebühr“, sagt Klumpp. &bdquo;Der Unterschied: Wir haben am Abend genau vier Stunden, um Einnahmen zu generieren, zahlen aber den vollen Preis.“ Zudem sei man vom Wetter abhängig. Auf der anderen Seite stünden nur die verkauften Getränke als Einnahmequelle. &bdquo;Und von einem Bier, das man verkauft, bleibt nur ein Bruchteil übrig“, so Klumpp. Hinzukäme, dass er und sein Team eine zugenommene &bdquo;Rucksack-Mentalität“ feststellten. &bdquo;Also dass die Leute ihr Bier öfters woanders kaufen, etwa am Kiosk, wo das Dosenbier günstiger ist. Aus Sicht der Besucher können wir das natürlich verstehen.“ Mehr zu Libori in Paderborn: Reportage eines Partyabends Band Maniac bedauert das diesjährige Aus der Capitol-Bühne Der Verlust der Capitol-Außenbühne sei groß. &bdquo;Sie stand für gute Livemusik. Wir haben immer versucht, ein musikalisches breites Programm aufzubieten“, meint Klumpp. &bdquo;Es ist wahnsinnig, was Bands wie Maniac oder Alex im Westerland für eine Show abgeliefert haben.“ Die Band Maniac hat in einem Facebook-Post ihr Bedauern geäußert, dass es zumindest in diesem Jahr keine Capitol-Bühne zu Libori geben wird. &bdquo;Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie traurig wir darüber sind“, heißt es in dem Facebook-Beitrag. &bdquo;Wir sagen auf diesem Wege dem gesamten Capitol-Team und natürlich Euch, die in den ganzen Jahren immer so mega mit uns abgefeiert haben, danke.“ Da Bandmitglieder auch aus Paderborn kommen, sei der Libori-Auftritt – traditionell am zweiten Samstag – eine Herzensangelegenheit gewesen, sagt Burkhard Meise von Maniac gegenüber der &bdquo;NW“. Seit Anfang der 2000er-Jahre, als das &bdquo;Capitol-Theater“ zum &bdquo;Capitol-Musiktheater“ wurde, existiert das Angebot zu Libori. &bdquo;Es war ein gutes Programmhighlight zu Libori und hatte eine große Fanbase“, sagt auch Stadt-Pressesprecher Jens Reinhardt. &bdquo;Wir halten es für sehr schade, dass es die Bühne zu Libori 2025 nicht geben wird.“ Dass die Capitol-Bühne von städtischer Seite bezuschusst werden könnte, sei in der Vergangenheit kein Thema gewesen und sei auch jetzt kein Thema. &bdquo;Das mag wünschenswert sein, bildet aber die Realität nicht ab“, meint Reinhardt. Die Stadt Paderborn habe ein gewisses Budget für die eigenen Angebote, etwa am Kulturbrunnen und am Platz der kleinen Künste. &bdquo;Mehr ist da nicht vorhanden“, sagt Reinhardt mit Blick auf die städtische Haushaltslage. Dies gelte auch für andere externe Bühnen wie die vom Lenz in der Westernstraße. Mehr zum Paderborner Capitol: &bdquo;Mama tanzt“ kommt gut an .responsive23-WSI0dh3uxhFR1rwt-map-250210-capitolbuehne { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-WSI0dh3uxhFR1rwt-map-250210-capitolbuehne { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-WSI0dh3uxhFR1rwt-map-250210-capitolbuehne { padding-top: 142.86%; } } Es gibt Gespräche über ein Alternativangebot zu Libori 2025 Schmidt und Klumpp wünschen sich indes mehr Unterstützung. &bdquo;Generell werden Clubs und Diskotheken nicht als Kultur wahrgenommen, sondern wie Spielotheken. Dadurch wird einem das Leben schwer gemacht“, meint Schmidt. &bdquo;Wenn die kommunale Politik möchte, dass es Clubs weiter gibt, muss etwas gemacht werden.“ Eine Kulturförderung für die Capitol-Bühne würden die beiden begrüßen, dann sei eine Rückkehr zu Libori im kommenden Jahr denkbar. &bdquo;Wir wollen damit auch nicht Geld verdienen, aber eine schwarze Null wäre gut“, so Klumpp. Mehr zu Libori in Paderborn: Die schönsten Fotos aus dem Jahr 2024 Der Geschäftsführer der Capitol GmbH stellt für Libori 2025 eine womöglich abgespeckte Indoor-Veranstaltung in Aussicht. Am Montag hätten hierzu erste Gespräche stattgefunden. Klumpp: &bdquo;Wir denken über Konzerte an zwei oder drei Tagen nach mit den Bands, die jeder kennt und mag.“ Maniac wäre dann bestimmt dabei, sagt Burkhard Meise.

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