Paderborn. Während das weltliche Liborifest in diesem Jahr nur in digitalem Rahmen gefeiert werden kann, erfolgte mit der Erhebung der Liborius-Reliquie am Samstagnachmittag zumindest der kirchliche Teil, wenn auch in deutlich reduzierten Umfang.
„Libori 2020 ist ganz anders als sonst. Dennoch feiern wir das Hochfest unseres Diözesanpatrons bewusst in der Tradition unserer Bistumsgeschichte." Mit diesen Worten brachte Erzbischof Hans-Josef Becker auf den Punkt, wie die Corona-Pandemie die Feier des Libori-Triduums und dessen Auftakt am Samstagnachmittag veränderte: Rund 130 Gläubige konnten die Erhebung der Reliquien des Schutzpatrons von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn in der Kathedralkirche unmittelbar mitfeiern, weitere waren in den Paderborner Innenstadtkirchen und im Live-Stream mit dabei.
Corona-gemäß erklang der traditionelle Libori-Tusch, während der Libori-Schrein mit den Reliquien des heiligen Liborius in den Hochchor getragen wurde. Der Tusch wurde mit Abstand von wenigen Bläsern intoniert. Die Schreinträger trugen eine Mund-Nasen-Bedeckung. Ebenso wurde auf den Gesang der Gemeinde verzichtet - eine kleine Besetzung des Domchors sang im Hochchor, der Gemeindegesang wurde von einer Schola aus der Empore im Westchor des Gotteshauses übernommen.
„Die Erfahrungen der letzten fünf Monate haben uns erkennen lassen, wie sehr wir gefährdet sind. Wir stehen an einer Schwelle, wo unser Steigerungswahn des Immer-höher, -tiefer, -mehr, -weiter und -schneller eine Schallgrenze erreicht hat", betonte Erzbischof Becker in seiner Einführung.
„Gegen den Unendlichkeits- und Perfektionswahn leuchtet das Leitwort des Libori-Festes 2020 Et in terra pax – Friede auf Erden", bekräftigte der Paderborner Erzbischof. Das Leitwort sei eine Verheißung Gottes und eine Bitte an Gott. „Wir empfehlen uns der Fürsprache des heiligen Liborius und eröffnen in der Zuversicht des Glaubens das denkwürdige Libori-Fest 2020."
Die nach der Prozession übliche Verehrung der Reliquien entfiel aufgrund der Corona-Pandemie.
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