Paderborn

Das kirchliche Libori-Fest wird mit Corona-Auflagen gefeiert

Alle Gottesdienste werden live übertragen. Der Tusch fällt etwas leiser aus. Und für die Schausteller geht es in den Dom.

Der Schrein mit den Reliquien des heiligen Liborius wird zwar aus der Krypta in den Hochchor des Doms überführt. Allerdings werden ihn dort während der Gottesdienste nur jeweils 132 Besucher sehen können. | © Andreas Zobe

21.07.2020 | 21.07.2020, 18:37

Paderborn (KNA/NW). Mit traditionellem Tusch, aber ohne Prozessionen feiert das Erzbistum Paderborn ein Libori-Fest unter Corona-Bedingungen. Zu den Gottesdiensten am Samstag, Sonntag und Dienstag (25., 26. und 28. Juli) kommen jeweils 132 Besucher in den Paderborner Dom, die sich vorab angemeldet haben, wie das Erzbistum mitteilte.

Die Feiern werden live im Internet sowie in der Universitäts- und Marktkirche, der Gaukirche und der Busdorfkirche gezeigt. Die Innenstadtkirchen erweiterten so die Kirchenbänke im Dom und trügen das Fest zu den Menschen, sagte Dompropst Joachim Göbel.

Übertragen werden die Gottesdienste von Domradio.de auf domradio.de sowie den Domradio.de-Kanälen Facebook, Youtube und Periscope, zudem wird auf EWTN.TV gesendet. Die Termine im Einzelnen: Freitag, 24. Juli, 18 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden" im Diözesanmuseum Paderborn aus dem Dom; Samstag, 25. Juli, 15 Uhr: Pontifikalvesper zur Eröffnung des Libori-Festes mit Erhebung der Reliquien und Libori-Tusch; Sonntag, 26. Juli, 10 Uhr: Pontifikalamt zum Libori-Fest; Dienstag, 28. Juli, 9 Uhr: Pontifikalamt zum Libori-Fest; Dienstag, 28. Juli, 17 Uhr: Schlussandacht zum Libori-Triduum mit Beisetzung der Reliquien und Libori-Tusch.

Videomagazin auf Facebook und Youtube

Jeweils im Anschluss an die Gottesdienstübertragungen wird Domradio.de das halbstündige Videomagazin des Erzbistums Paderborn „LiboriTV" ausstrahlen. Dieses ist außerdem am Montag, 27. Juli, um 18 Uhr live auf Facebook und Youtube zu sehen.

Den Libori-Tusch stimmen in diesem Jahr weniger Bläser als üblich an. Die Prozessionen entfallen. Laut Angaben werden während der Eröffnungsvesper am Samstag (25. Juli) die Reliquien des heiligen Liborius der Tradition gemäß vom Libori-Tusch begleitet aus der Domkrypta in den Hochchor der Kathedrale überführt. Paderborns Erzbischof Hans-Josef Becker feiert am Sonntag (26. Juli) eine Messe, in der eine Video-Botschaft des Bischof von Le Mans, Yves Le Saux, gezeigt wird. Am Dienstag (28. Juli) werden die Reliquien in einer Abschlussandacht mit Becker wieder in die Krypta gebracht.

Während Libori können Besucher außerhalb der Gottesdienstzeiten und mit Abstand im Dom beten und die Reliquien betrachten, wie es hieß. Der Erzbischof feiert zudem am Mittwoch (29. Juli) einen Gottesdienst für Schausteller in der Kathedrale. Normalerweise findet dieser in einer Kapelle auf der Kirmes statt. Wegen der Corona-Krise hatte die Stadt Paderborn das Volksfest jedoch abgesagt.

Der heilige Liborius (um 320-397) ist Patron des Erzbistums und der Stadt Paderborn. Ihm zu Ehren feiern die Westfalen seit 836 ein Fest. Damals wurden die Gebeine des Heiligen, der Bischof im französischen Le Mans war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften.

In den vergangenen Jahren kamen jeweils mehr als eine Millionen Besucher zu Libori nach Paderborn. Das Fest wird in diesem Jahr von einem Corona-konformen Programm begleitet. So hat das Erzbistum den Angaben zufolge unter anderem ein Video-Magazin produziert, das online zu sehen ist. Eine Kunst-Installation vor dem Dom zeigt, wie der Schutzpatron an anderen Orten der Welt verehrt wird. Schon vor dem Fest hat die Diözese Libori-Artikel – etwa Tassen und Jahrmarkt-Leckereien – gegen eine Spende angeboten.