Paderborn

Streit um Zukunft des Areals der Dempsey-Kaserne in Paderborn

Die CDU nimmt die Pläne vor Kritik der Linksfraktion in Schutz. Die 300 dort geplanten Wohneinheiten seien dort genug.

Auf dem Gelände der früheren Dempsey-Kaserne sollen 300 Wohneinheiten entstehen. | © David Knapp

11.07.2020 | 11.07.2020, 07:15

Paderborn-Schloß Neuhaus. Die CDU-Ratsfraktion weist in einer Pressemitteilung die Forderung der Linksfraktion nach Ausweisung von mehr als den 300 geplanten Wohneinheiten auf dem Gelände der inzwischen geräumten Dempsey-Kaserne zurück. „Es gab ausreichend Gründe, warum wir uns bereits im Zuge der Auslobung zum Wettbewerb des jüngst abgeschlossenen städtebaulichen Wettbewerbs dort für eine nicht so dichte Bebauung ausgesprochen haben und diese Anzahl festgelegt wurde", sagt der Fraktionsvorsitzende Markus Mertens.

Er kritisiert: „Wer jetzt deutlich mehr Wohneinheiten fordert, kennt die Umfeldverhältnisse nicht und hat sich ganz offensichtlich auch noch nicht mal die Mühe gemacht, sich vor Ort zu informieren." Mertens erinnert an eine städtische Bürgerwerkstatt und eine nach eigenen Angaben glänzend besuchte Bürgerversammlung der CDU, in der vor allem die jetzt schon zum Teil angespannte Verkehrssituation im Mittelpunkt gestanden habe.

Die sachkundige Bürgerin und Mastbrucher CDU-Ratskandidatin Susanne Meiche habe von Bedenken der Bürgerinnen und Bürger berichtet, denen sich die Christdemokraten anschlossen. So seien sowohl die Mastbruchstraße als auch die Dubelohstraße und die Bielefelder Straße, die direkt in den Neuhäuser Ortskern führt, jetzt schon arg belastet.

»Sind auf konstruktive Ideen gespannt«

Susanne Meiche: „Deswegen dürfen wir es nicht überreizen, zumal die Eigentumsverhältnisse zu beachten sind. Zu Dubeloh- und Mastbruchstraße gibt es keine Zufahrtsmöglichkeit, im Norden der Reiterpfad ist ein verkehrsberuhigter Bereich. Deswegen liegt die Hauptlast des Quartiersverkehrs mit sicherlich noch endgültig festzulegenden Zufahrten auf der Husarenstraße."

Natürlich sei auch der CDU klar, dass sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung ändern werde. Deswegen, so die stellvertretende Parteivorsitzende, sei die CDU auch von den Planungen beispielsweise eines Mobility-Hubs mit Einrichtungen für die Elektromobilität für KFZ- oder Radverkehr überzeugt, doch im Moment müsse man das noch als eine wünschenswerte „Wette auf die Zukunft" bezeichnen.

„Gerade weil die Husarenstraße besonders im verkehrlichen Fokus steht, müssen wir die Situation und auch den Verkehrsmix dort im Auge behalten", sagt Meiche und erinnert an ihren Antrag zur Planung eines Radweges bzw. Radstreifens entlang der Husarenstraße im Zuge der Dempsey-Entwicklung. Die sei eine Herausforderung angesichts vieler parkender Autos entlang der Straße. Eine Quartiersgarage sei nämlich sehr kontrovers diskutiert worden. „Wir sind auf konstruktive lösungsorientierte Ideen einiger politischer Mitbewerber gespannt und dafür offen", so Meiche.