Paderborn

Paderborns Bürgermeister spricht über Herausforderungen in der Krise

Bürgermeister Dreier spricht mit Verantwortlichen aus allen Lebensbereichen in einer großer Telefonkonferenz.

Paderborns Bürgermeister Michael Dreier in seinem Amtszimmer in der Stadtverwaltung am Abdinghof. | © Jens Reddeker

06.06.2020 | 06.06.2020, 09:30

Paderborn. Die anhaltende Corona-Krise stellt derzeit die Welt vor ungeahnte Herausforderungen. In allen Lebensbereichen ergeben sich Einschränkungen und Veränderungen.

Über Herausforderungen spricht Paderborns Bürgermeister Michael Dreier wöchentlich in Telefonkonferenzen mit Verantwortlichen aus den Bereichen Sport, Soziales, Kultur und Gesundheit. Auch mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft steht er gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung in Kontakt und spricht mit dem Einzelhandelsverband, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit, den Gewerkschaften, der Werbegemeinschaft, wie das Presseamt mitteilt.

Kürzlich war Digitalisierung das zentrale Thema. „Die Digitalisierung bietet in der jetzigen Situation enorme Chancen, kann aber auch weiterhin nur das Mittel sein", meint Christiane Boschin-Heinz, Chief Digital Officer der Stadt Paderborn. Es sei faszinierend zu sehen, mit wie viel Fantasie, Kreativität und persönlichem Engagement digitale Technologien genutzt werden, um Kontakte und Kommunikation aufrecht zu erhalten und gemeinsam so gut wie möglich durch die Krise zu kommen. Der Schub der Digitalisierung müsse genutzt werden, um Technologien da auszubauen, wo sie sinnvoll seien, so Boschin-Heinz.

Enormer Schub für Serviceportal „mein DigiPort"

Einen enormen Schub habe auch das neue Serviceportal „mein DigiPort" bekommen, sagt Thomas Kloppenburg, Leiter der städtischen IT-Abteilung. Durch digitale Lösungen stehe die Stadtverwaltung weiterhin in gleicher Stärke zur Verfügung. Dies sei vor allem auch durch die Bildung von Teams in den einzelnen Ämtern und das schnelle Bereitstellen von Home-Office-Lösungen möglich, fügt Helmut Bauszus vom Hauptamt hinzu.

Für die Wirtschaft war Frank Wolters, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, vertreten. Dort wurde eine Krisenhotline für Unternehmen eingerichtet. Gerade im Bereich des Einzelhandels hätten sich durch die Digitalisierung viele Möglichkeiten ergeben Waren und Dienstleistungen über neue Wege anzubieten. „Wir wollen die Digitalisierung nutzen, um bei der Weiterentwicklung der Wirtschaft aus der Krise heraus intensiv Unterstützung leisten zu können", so Wolters.

„Eine Branche, die wie keine andere vom Zusammentreffen der Menschen abhängig ist, ist die Kultur. Hier stößt die Digitalisierung an ihre Grenzen", meint Kulturdezernent Carsten Venherm. Einige Veranstaltungen, wie die Paderkultour, würden aber digital nachgebildet. Peter Lütke Westhues machte sich als Vertreter der Schulen für das Projekt „Lernstatt" stark. Hierdurch verfügen alle Schülerinnen und Schüler über einheitliche Mail-Adressen und konnten schnell innerhalb der Klassen Gruppen einrichten. Aber auch im Bereich des digitalen Unterrichts gebe es noch einige Entwicklungsnotwendigkeiten, wie etwa eine einheitlich strukturierte Lehr-Lern-Oberflache, die auch Kommunikationstools beinhalte.

Datenschutz-Grundverordnung große Hürde

Bei vielen Anwendungen stelle die Datenschutz-Grundverordnung jedoch eine große Hürde dar. Günter Wilhelms, Vorsitzender des Ethikrates Digitalisierung, zeigte sich beeindruckt angesichts des Engagements, das sich in den unterschiedlichen Lebensbereichen in Auseinandersetzung mit der Corona-Krise zeige. „Bei der Forcierung der Digitalisierung muss man aber auch innehalten und sich fragen: Was kann die Digitalisierung überhaupt leisten und was nicht”, gab er zu Bedenken und spielte insbesondere auf den sozialen und privaten Bereich an.