Hiddenhauser CDU-Bürgermeisterkandidat will Elternbeiträge für OGS abschaffen

Hiddenhausen. Frischen Wind ins Rathaus bringen will Alexander Hüttemann, CDU-Kandidat für das Bürgermeisteramt. Der 37-Jährige will bei den Wahlen im September die Vorherrschaft der SPD nach mehr als 50 Jahren brechen. Fehlenden Wohnraum, schleppende Digitalisierung, unzureichende Wirtschaftsförderung, angespannte Familienangebote und ein zähes Verwaltungshandeln listet Hüttemann als noch ungelöste Herausforderungen für die Gemeinde auf. Vor allem in den vergangenen fünf Jahren habe es viel Stillstand gegeben. &bdquo;Wir wollen gestalten und nicht nur verwalten“, hat sich Hüttemann eine andere Art der Führung zum Ziel gesetzt. Acht Schwerpunktthemen hat der CDU-Gemeindeverband in seinem Zukunftsprogramm &bdquo;Hiddenhausen kann mehr“ aufgelistet: Wirtschaft Einen &bdquo;enormen Bedarf“ sieht der CDU-Kandidat an sogenannten &bdquo;Co-Working-Flächen“ für Start-ups und kleine Unternehmen nach dem Vorbild des &bdquo;Denkwerk“ in Herford. Um Mehreinnahmen zu generieren, müssten Unternehmen nach Hiddenhausen geholt werden. Dazu gehörten auch die bedarfsgerechte Erweiterung und Standortsicherung des Interkommunalen Gewerbegebiets Oberbehme sowie der Abbau bürokratischer Hürden und ein gezieltes Standortmarketing. Kritik übt Hüttemann in diesem Zusammenhang an der aus seiner Sicht passiven Wirtschaftsförderung. &bdquo;Wirtschaftsförderer Alexander Graf hat gesagt, dass er immer ansprechbar ist. Wir müssen aber aktiv gestalten und auf Interessenten zugehen.“ Die CDU plane regelmäßige Unternehmensdialoge, um Anliegen aufzunehmen, Probleme zu lösen und Ideen zu entwickeln. &bdquo;Wir müssen die Betriebe ernstnehmen und sie nicht nur besuchen, wenn ein Band durchzuschneiden ist.“ Vereinsförderung Rund drei Millionen Euro stelle die Gemeinde jedes Jahr den Vereinen, Treffpunkten und Begegnungszentren zur Verfügung. Die Summe gehe von 20 Cent bis zu 1.000 Euro pro Mitglied, eine Verteilung, die historisch gewachsen sei. Beispiele seien die Treffpunkte in Schweicheln und Sundern, die zu 90 Prozent von der AWO genutzt würden, die aber nur wenige Mitglieder hätte. Dennoch erhielten diese jedes Jahr 150.000 Euro Betriebskosten-Zuschüsse. Zudem hätten die Treffpunkte und Gemeindehäuser eine geringe Auslastung. In diesem Zusammenhang kritisiert der Christdemokrat den Kauf der ehemaligen Gaststätte &bdquo;Alt Hiddenhausen“, die zu einem Treffpunkt umgebaut werden soll. Der Bedarf für ein großes neues Gebäude sei nicht da, kritisiert der 37-Jährige. Stattdessen solle die Förderung lieber nach der Zahl der Mitglieder und der Aktivitäten verteilen. &bdquo;Jeder Verein sollte das bekommen, was ihm zusteht.“ Lesen Sie auch: Offener Ganztag: So ist die Situation in der Gemeinde Hiddenhausen (2023) Familien Kernpunkt ist die Abschaffung der Elternbeiträge für den Offenen Ganztag. Rund 300.000 Euro würde das die Gemeinde kosten. &bdquo;Wenn Geld für den Kauf einer Immobilie da ist, können wir das auch gegenfinanzieren“, sieht Hüttemann gute Chancen, das umzusetzen. Als weitere konkrete Maßnahme zur Entlastung von Familien, aber auch von Pflegebedürftigen soll es künftig eine kostenlose Windeltonne geben. Das Wiegen des Mülls bei Menschen, die viele Windeln bräuchten, sei sozial ungerecht. Jugendförderung Für die jüngeren Bewohner, etwa im Alter von 10 bis 15 Jahren, gebe es zu wenige Angebote. &bdquo;Die fahren nach Bünde oder Herford, weil es hier nichts gibt“, bemängelt Hüttemann. Auch bei der Neugestaltung des Platzes der Begegnung seien die Ideen und Wünsche vom Haus der Jugend in den Hintergrund geraten. &bdquo;Die Jugendlichen brauchen Treffpunkte, damit sie sich nicht abends auf dem Spielplatz treffen müssen. Da sollte auch ein Jugendzentrum nicht um 18 Uhr zumachen“, fordert Hüttemann eine Ausweitung der Zeiten. Heimat & Integration Die CDU spricht sich für die Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber aus. Dies beuge Missbrauch vor, schaffe Transparenz und sei ein Gebot der Fairness gegenüber allen Bürgern. Grundlage für ein respektvolles und gelingendes Zusammenleben sollen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und &bdquo;unsere kulturellen Wurzeln“ bilden. Integration sei ein wechselseitiger Prozess mit gegenseitigem Respekt und klaren Rahmenbedingungen. Auch interessant: Kurzmeldungen aus Hiddenhausen Verkehr & Infrastruktur Hier setzen die Christdemokraten auf Stärkung und Ausbau des ÖPNV. Das Straßen- und Radwegenetz solle sicher, durchgängig und alltagstauglich sein, heißt es. Statt &bdquo;blindem Neubau“ sollen Straßen saniert werden. Weitere Punkte sind die Verbesserung der Verkehrssicherheit, verstärkte Verkehrskontrollen in Wohngebieten und an Schulen sowie ein Verkehrskonzept, das die Ortsteile besser miteinander verbindet. Nachhaltigkeit & Zukunft Für die CDU betrifft Nachhaltigkeit alle Lebensbereiche. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien und lokalen Energiekonzepten solle die Gemeinde unabhängiger von fossilen Energien werden. Auch die Digitalisierung soll vorankommen und Hiddenhausen ein modernes, vernetztes und digitales Dorf werden. Ziel sei es, die Gemeinde ökologisch, digital, sozial und wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen, so die CDU in ihrem Programm. Bauen & Wohnen Neben dem Bekenntnis zum privaten Wohnungsbau und bezahlbarem Wohnraum durch modern geplante Mehrfamilienhäuser will die CDU auch Bebauungspläne überprüfen, um ungenutzte Potenziale für zusätzlichen Wohnraum zu identifizieren. Eine Wohnraumbörse als digitale Plattform soll Angebote, Potenziale und Förderberatung zusammenbringen, auch neue Wohnformen sollten ermöglicht werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen