Paderborn

Auch der Lunapark im April abgesagt

Die Stadt trifft einen Dringlichkeitsbeschluss. Schausteller sollen Standgebühren zurück erhalten.

Normalerweise ist der Lunapark, der Auftakt zu Paderborns Kirmessaison. | © Stadt Paderborn/Besim Mazhiqi

25.03.2020 | 02.04.2020, 15:33

Paderborn. Die Stadt Paderborn sagt die Lunapark-Kirmes ab. Der Rummel auf dem Maspernplatz markiert eigentlich den Auftakt der Paderborner Kirmessaison und sollte in diesem Jahr vom 18. bis 26. April stattfinden. In Anbetracht der Corona-Pandemie ziehen die Verantwortlichen nun aber die Reißleine.

„Aufgrund der Gefahren für die Gesundheit der Besucher und Beschicker angesichts der aktuellen Coronavirus-Situation blieb uns gar keine andere Wahl", erklärt Bürgermeister Michael Dreier in einer Mitteilung. Er hat gemeinsam mit der Vorsitzenden des Marktausschusses Ulrike Heinemann einen entsprechenden Dringlichkeitsbeschluss unterzeichnet. Dieser beinhaltet die vollständige Erstattung der bereits Anfang März gezahlten Standgebühren für die Schausteller.

Standgebühren werden erstattet

Außerdem wird darin festgelegt, dass die Zahlungspflicht für Beschicker der Wochenmärkte, die sich aufgrund der Covid-19-Pandemie temporär von den Wochenmärkten zurückziehen, ausgesetzt wird. Dies betrifft sowohl die aufgrund von Verordnungen fernbleibenden Betreiber der Imbissstände als auch die Standbetreiber, die freiwillig auf ihre Teilnahme am Wochenmarkt verzichten.

Dreier hatte bereits vor Tagen in einer Gesprächsrunde mit den Vorstandsmitgliedern Hans-Otto Bröckling und Bethel Thelen des Paderborner Schaustellervereins, an der auch der Vizepräsident für Marketing des Deutschen Schaustellerbundes Kevin Kratzsch teilnahm, auf die schwierige Situation hingewiesen und eine mögliche Lunapark-Absage in Aussicht gestellt. Durch die Winterpause und den Wegbruch fast aller bislang in diesem Jahr geplanten Veranstaltungen ständen die Schausteller erkennbar vor einem massiven Liquiditätsproblem. Dieses sei so weitreichend, dass ohne den Verzicht auf Standgebühren seitens der Kommunen von sehr vielen Insolvenzen ausgegangen werden müsse, heißt es in der Mitteilung.

Das Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing als Veranstalter des Lunaparks hatte im Vorfeld Informationen aus anderen Städten eingeholt. In Hamburg und Münster etwa wurden die Standgebühren der dortigen Frühlingsveranstaltungen voll erstattet. In Paderborn kalkuliert man mit einem Ausfall von etwa 50.000 Euro.