Kasernen-Gelände Alanbrooke: Erste Wohnungen werden schon ab 2020 gebaut

Paderborn. Auf dem Gelände der Alanbrooke-Kaserne gibt es bald die ersten sichtbaren Veränderungen auf dem Weg zu einem urbanen Wohnquartier. In dieser Woche haben die Abrissarbeiten im hinteren Bereich des 18 Hektar großen Areals begonnen. Schon ab dem kommenden Jahr sollen dort, wo jetzt noch die Fahrzeughallen der britischen Soldaten stehen, die ersten Wohnungen gebaut werden. Sie gehören zu den insgesamt 240 geförderten Einheiten, die von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft gemanagt werden. Die Stadt hofft, dass die Wohnungen 2024 bezogen werden können. Das ist der weitere Zeitplan Bereits zwei Jahre früher sollen sämtliche Erschließungs- und Abrissarbeiten beendet sein. Ebenso sollen bis 2022 alle öffentlichen Freiflächen auf dem Gelände fertig sein, so die Vorstellung der Stadt. Dazu gehört dann beispielsweise die zentrale Grünfläche, die auf dem Grund des asphaltierten Exerzierplatzes entstehen soll. Insgesamt werden auf dem Alanbrooke-Areal 85.000 Quadratmeter befestigter Fläche "entsiegelt", also von Asphalt, Beton oder Pflaster befreit. Um die erste Konversionsfläche, die die Stadt Paderborn entwickelt, in ein attraktives Quartier zu verwandeln, müssen zudem 50 Gebäude abgerissen werden. Das entspricht etwa 215.000 Kubikmetern umbautem Raum. Der jetzt begonnene Rückbau der ersten Gebäude läuft in drei Schritten ab. Zunächst werden die gefundenen Gefahrenstoffe wie PCB gesondert abgetragen und dann sicher verpackt. Erst dann beginnt der eigentliche Abriss. Dabei wird besonderer Wert aufs Recycling gelegt, wie Bürgermeister Michael Dreier auf einem Ortstermin betonte. Zunächst werden die Gebäude entkernt, wobei die Materialien wie Metall, Steine oder Kunststoff sortiert werden. Das Ziel sei es, so viel wie möglich wiederverwenden zu können. Letztlich blieben so nur noch die reinen Mauern stehen, die im letzten Schritt abgerissen werden. Gleichzeitig laufen bereits andere Arbeiten auf dem Gelände wie beispielsweise der Kanalbau bei den denkmalgeschützten Gebäuden an der Elsener, Giefers- und Erzbergerstraße. Auch rund um die ehemalige Kaserne tut sich einiges: In der Theodor-Heuss-Straße sowie in der Giefersstraße sind bereits neue Leitungen für die Erschließung des neuen Stadtquartiers gelegt worden. Bis Ende des Jahres werden dort nun die Fahrbahndecken wieder hergestellt, sodass es zu Sperrungen und Einschränkungen kommt. Nach den Arbeiten in der Giefersstraße werden auch noch die Leitungen in der Elsener Straße auf Höher der Kaserne sowie der Erzbergerstraße erneuert. Die Arbeiten sollen bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen werden. Das Gelände im Paderborner Westen soll zu einem "lebendigen und urbanen Stadtquartier" mit rund 800 Wohnungen, einer Kreativwerkstatt, kleineren Büroeinheiten, einer sechsgruppigen Kindertagesstätte und zwei Spielplätzen umgebaut werden. Derzeit erstellt die Stadt ein Quartiershandbuch, das als Grundlage für Planer und Investoren dienen soll. Betroffen von den nun begonnenen Maßnahmen sind vor allem die unmittelbaren Anwohner des Gebiets. So beklagte sich etwa eine 93-jährige Frau aus der Nachbarschaft bei der NW. Da sie gehbehindert ist, sei sie bei Arztbesuchen und Besorgungen auf ein Taxi angewiesen. Ob es angesichts der Baustelle aber bis vor ihre Tür fahren kann, sei fraglich. Außerdem sei es sehr laut. Um solche Probleme, Beschwerden und Fragen zu klären, bietet die Stadt ab Dezember vor Ort eine Sprechstunde für Anwohner sowie Baustellenführungen an. Baustellenkommunikatorin Lea Giesen steht allen Interessierten außerdem per E-Mail an l.giesen@paderborn.de oder unter Tel. (0 52 51) 88 27 87 zur Verfügung. So will die Stadt den Anwohnern die Bauzeit erleichtern Die Belastungen und Einschränkungen sollen laut Stadt so gering wie möglich gehalten werden. So werde die Maschine zum Brechen des Baumaterials mitten auf dem Exerzierplatz der ehemaligen Kaserne aufgestellt, um sowohl zur Erzbergerstraße als auch zur Giefersstraße möglichst viel Abstand zu haben. Und der Verkehr für den Abtransport des Bauschutts soll gebündelt und nur zu bestimmten Zeiten erfolgen. Dabei würden der Berufs- und Schülerverkehr berücksichtigt. In den nächsten Wochen wird dafür noch eine zusätzliche Baustellenzufahrt an der Erzbergerstraße eingerichtet.

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