Paderborn. Die zweite Hälfte der Sommerferien hat begonnen und die Zwischenbilanz der Freibäder liefert trotz der Hitzewelle keine überdurchschnittlichen Zahlen. Der bisherige Saisonverlauf scheint aber allgemein zufriedenstellend zu sein, obwohl es noch Entwicklungspotential gibt. Zuversichtlich schauen die Bäder auf eine zweite Ferienhälfte mit ausreichend Sonne und anhaltenden hohen Temperaturen.
Im Rolandsbad in Paderborn begann die Saison am 1. Mai. Seitdem haben 83.200 Badegäste das Freibad besucht. "Im Waldbad Schloß Neuhaus hingegen waren es aktuell nur 36.200 Besucher", berichtet Stefan Schumann, Betriebsleiter der Paderborner Bäder. Dort habe die Saison aber auch erst am ersten Juni begonnen. "Die Erwartungen bis Saisonende werden trotz der vergangenen heißen Tage keine überdurchschnittlichen Zahlen liefern", vermutet Schumann.
Deutliche Unterschiede
Vergleiche man nämlich die Auswertungen mit dem vorherigen Jahr, sehe man einen deutlichen Unterschied: 2018 besuchten über 123.000 das Rolandsbad und 46.000 das Waldbad. "Das sind Rekordbesucherzahlen, die hinsichtlich der Durchschnittsbilanz einen positiven Ausreißer nach oben darstellen", erklärt der Betriebsleiter. Wie diese zustande kommen, liege auf der Hand: "Dieses Jahr sowie im Jahr 2017 gab es zwar vereinzelt extrem heiße Tage, die jedoch nicht konstant anhielten", begründet Schuhmann. Hingegen sei es 2018 den gesamten Sommer über gleichbleibend heiß gewesen.
Die Sälzer Lagune in Salzkotten schlägt sich auch recht wacker: Aktuell stehen die Besucherzahlen bei 50.000. "Dieser Wert liegt im guten Durchschnitt", erklärt der Schwimmmeister Ralf Mollemeier. Das Freibad erwarte jedoch bis Saisonende insgesamt 67.000 Badegäste, was den üblichen Jahresdurchschnitt widerspiegelt.
Im Vorjahr herrschte auch hier ein regelrechter Ausnahmezustand: Es ließen sich insgesamt 360.738 tausend Besucher zählen, die im Sommer 2018 Abkühlung suchten. Der Grund dafür sei der strahlend blaue, wolkenlose Himmel gewesen. Dieses Jahr hingegen tauchen auch mal vereinzelt graue Wolken auf, die viele Besucher davon abhalten würden, überhaupt ins Freibad zu gehen.
Das Wetter muss mitspielen
Auch das Thermal-Freibad in Bad-Lippspringe ist seit dem 1. Mai Anlaufstelle für viele Schwimmgäste, wenn natürlich das Wetter mitspielt. Aktuell liegen die Zahlen bei 32.261 Besucher, während es zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr 46.686 waren. Der Sachgebietsleiter der Gesellschaft, David Tyler, bleibt jedoch stets zuversichtlich: "Obwohl das jetzige Wetter nicht allzu viele Gäste anlockt, erwarten wir dennoch, dass die Gesamtzahl vom letzten Jahr mit 54.387 Besucher locker erreicht wird", sagt er.
Ein weitumschließender Jahresrückblick allerdings zeige, dass sich die Einführung von Ganztagsschulen stark bemerkbar mache. Früher seien die Kinder nach Schulschluss bei gutem Wetter direkt ins Freibad gegangen. "Heute jedoch drücken nur noch die Ferienzeit und die Wochenenden die Zahlen nach oben", bemerkt Tyler.
Ein idyllisch gelegenes Waldschwimmbad
Das idyllisch gelegene Waldschwimmbad in Bad Wünnenberg besuchten letztes Jahr insgesamt 92.759 Badegäste. Aktuell liegen die Zahlen bei 43.166 Besucher. Es müsse allerdings bedacht werden, dass das Schwimmbad in dem Zeitraum vom 18. März bis Ende Mai wegen Bauarbeiten geschlossen war. "Dennoch sind wir wieder gut reingestartet", berichtet Nadine Ranneberg vom Bürgeramt.
Weiterhin wurde im Freibad in Lichtenau festgestellt, dass dieses Jahr rund 30 Prozent weniger Besucher erschienen. Insgesamt liegt die aktuelle Besucherzahl bei 9.000, während es 2018 zu dieser Zeit rund 15.000 Gäste waren. Trotz dieser Zahlen bewahrt Bademeister Manfred Loll stets eine positive Einstellung.
Noch bleibt etwas Zeit
"Immer das Beste erwarten", sagt er. Wenn er sich allerdings das Wetter angucke, sehe es nicht gerade rosig aus. Loll ist stutzig: "Das kann es doch noch nicht gewesen sein", meint er nachdenklich.
Bis die Saison sich dem Ende neigt, verbleibt noch etwas Zeit. Falls das Wetter Ende September noch badetauglich ist, werden die Freibäder länger geöffnet sein und bis dahin sind Badegäste weiterhin willkommen.