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                            Andreas Götte
                        
                                            
                    
            01.06.2019 | 01.06.2019, 17:00
    
                Paderborn
Alfred Lungmus ist Mann der ersten Stunde. Mehr als zwei Millionen Besucher passierten seit der Gründung die Eingangstore
Paderborn-Schloß Neuhaus. Einer durfte bei der Schar der Gratulanten zum 60. Geburtstag des idyllischen Waldbads in Schloß Neuhaus am Samstag nicht fehlen: Alfred Lungmus. Denn der gebürtige Schlesier ist ein Mann der ersten Stunde des Bades und hat entsprechend viel zu erzählen. Lungmus war von 1967 bis 2000 Schwimmmeister. 45 Jahre war er beim SV Poseidon Schloß Neuhaus aktiv, unter anderem als sportlicher Leiter. Zudem war er auch in der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Mitglied und dort als technischer Leiter.
„Es war ein heißer Tag bei der Eröffnung", erinnert er sich. Der Rasen sei frisch angesät gewesen. „Das Waldbad war das einzige in der Umgebung mit Ausnahme des alten Bades in Bad Lippspringe und entsprechend gut besucht", erinnert sich Lungmus. Im Gegensatz zu heute sei das Bad damals primitiv gewesen. „Das Wasser schwappte über und floss in den Boker Kanal und das kleine Kassenhäuschen war sehr eng", sagt er.
        
                    Seine Kinder haben im Waldbad das Schwimmen gelernt – wie unzählige Nichtschwimmer unter ihm auch. Gut erinnern kann sich der 83-Jährige an eine Gruppe von Wildgänsen im Becken. „Ich habe sie mit ein paar Jungs vertreiben wollen, doch sie sind kurz vor uns immer weggeflogen", sagt er. Auch die fünf erfolgreichen Wiederbelebungen durch ihn wird er wohl nie vergessen.
Das Waldbad sei ein Stück Heimat, betont Lungmus. Auch heute sei er noch ständig bei den Kollegen. Ihm sei immer ein gutes Betriebsklima wichtig gewesen. Sonja Becker ist heute Schwimmmeisterin im Waldbad und das nach eigenem Bekunden sehr gerne. „Es geht hier ruhig und sehr familiär zu. Das Betriebsklima ist gut und das Bad ist schön gelegen", sagt die Frau aus Schloß Neuhaus.
Das hob auch Bürgermeister Michael Dreier bei seiner Ansprache hervor. Mehr als zwei Millionen Menschen in den vergangenen 60 Jahren hätten den Schwimm- und Freizeitsport im Waldbad wahrgenommen. „Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zum Waldbad abgegeben. Die Zukunft ist gesichert", betonte er. Dreier verwies in diesem Zusammenhang auf den Strukturentwicklungsplan der Stadt, in dem neben dem Lippesee und Hermann-Löns-Stadion auch das Waldbad einbezogen werde.
Auch der Bürgermeister hatte unter Schwimmmeister Lungmus das Schwimmen gelernt. Es sei damals schon ein wunderschönes Bad und bis heute wichtig für Schloß Neuhaus gewesen.
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