Paderborn. Wenn vom 27. Juli bis 4. August mit dem Liborifest wieder Paderborns 5. Jahreszeit gefeiert wird, dann steht das fröhliche Miteinander von weit mehr als einer Million Besuchern im Vordergrund. Zugleich zählt Libori zu den sichersten Volksfesten in Deutschland, wie die Polizei mitteilt. Damit dies so bleibt, habe sich die Kreispolizeibehörde Paderborn auch 2019 wieder gut aufgestellt.
Die Einsatzmaßnahmen seien kontinuierlich geprüft und angepasst worden in Abstimmung mit dem Sicherheitskonzept der Stadt Paderborn, an dem viele andere Institutionen, wie Feuerwehr und Rettungsdienste, mitgearbeitet hätten, erläutert Polizeidirektor Friedrich Husemann, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz.
Die Paderborner Polizei setze, wie auch in den letzten Jahren, auf Präsenz. Nicht nur in den Libori-Wachen am Rosentor und am Rathausplatz seien Beamte anzutreffen. „Wir sind auf der gesamten Kirmes, dem Pottmarkt und auf den Feiermeilen in der Innenstadt sichtbar und ansprechbar."
Neben den uniformierten Kräften sind auch Zivilkräfte und Diensthundführer im Einsatz. Die Besucher von Libori könnten die Arbeit der Polizei aktiv unterstützen, indem sie verdächtige Dinge zeitnah meldeten und sich als Zeuge zur Verfügung stellten. Im Notfall sei der Notruf 110 der schnellste Weg, um die Polizei zu alarmieren.
Liboriwache
Als fester Anlaufpunkt dient die Liboriwache am Rosentor. Diese ist werktags täglich von 13 Uhr bis Kirmesende sowie am Wochenende von 11 Uhr bis Kirmesende besetzt. Die mobile Wache an der Ecke Rathausplatz/Jühenplatz steht ab 20 Uhr bis zum frühen Morgen bereit. Von diesen Orten starten die gemeinsamen Streifen der Polizei und der städtischen Ordnungsamts-Mitarbeiter vom B.O.S.S. (Büro für Ordnung Schutz und Sicherheit). Sämtliche Anliegen, die Festbesucher an die Polizei oder das Ordnungsamt haben, können dort entgegen genommen werden.
Kinderfinder
Eltern sollten ihren Kindern den Standort der Liboriwache beim Kirmesbesuch als jederzeit erreichbaren Hilfepunkt zeigen. In der Wache und an den Kassen der Kinderfahrgeschäfte gibt es das neongelbe Libori-Kinder-Armband. Auf dem „Kinderfinder" können Name und Mobiltelefonnummer notiert werden. Sollte das Kind verloren gehen und es jemand finden, ist sofort klar wie man in Kontakt treten kann.
Taschendiebstähle und Betrüger
Wo viele Menschen zusammengekommen, sind auch Taschendiebe unterwegs. Die Polizei rät daher, sich vorher zu überlegen, wie viel Geld beziehungsweise welche Karten und Wertgegenstände wirklich benötigt werden. Diese sollten nicht in einer Handtasche, sondern verteilt in verschlossenen Innentaschen in der Oberbekleidung getragen werden. Auch Brustbeutel eigneten sich dafür.
Hand- und Umhängetaschen sollten stets verschlossen unter dem Arm mit dem Verschluss zum Körper hin getragen werden, Rucksäcke bestmöglich ebenso vor dem Bauch. Misstrauen sollte vorherrschen, wenn man von Unbekannten angesprochen oder abgelenkt werde. Dazu sollten wichtige Daten, zum Beispiel von Bankkarten oder die Geräte-Nummer des Handys (IMEI-Nummer), notiert und zuhause aufbewahrt werden.
Ebenso misstrauisch sollte man gegenüber sogenannten Wahrsagern sein. Nicht selten handele es sich um eine Betrugsmasche. Wer trotzdem Opfer eines Diebstahls oder eines Betrugs geworden ist, sollte sofort die Polizei über die Notrufnummer 110 verständigen und den gebührenfreien Sperrnotruf für Bank- oder Kreditkarten über die Telefonnummer 116 116 nutzen.
Notfall-Standnummern
Auf Notfallplakaten an Ständen und Fahrgeschäften sind Standnummern angebracht, die von Hilfesuchenden zur Lokalisierung und Weitergabe an die Einsatzkräfte genutzt werden können. So sind auch Fremde in der Lage, ihren Aufenthaltsort ohne genaue Ortskenntnisse präzise anzugeben. Die Nummern sind in den Einsatzplänen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst hinterlegt.
Alkoholkontrollen
Autofahrer müssen jederzeit damit rechnen, in eine Polizeikontrolle zu geraten. Schon bei 0,3 Promille können der Führerschein entzogen werden, wenn Anzeichen von Fahruntüchtigkeit vorlägen oder man an einem Verkehrsunfall beteiligt sei. Auch der Restalkohol nach einer durchzechten Nacht sei nicht zu unterschätzen. Ebenso müssten sich Radfahrer auf Alkoholkontrollen einstellen. Auch hier könne der Führerschein bei einem Wert von 0,3 Promille auf dem Spiel stehen.
Jugendschutz
Gegen den Alkoholmissbrauch richten sich auch die Jugendschutzmaßnahmen von Polizei und Stadt. Schon vor der Kirmes werden die Gewerbetreibenden für die Beachtung der Jugendschutzgesetze sensibilisiert. Während der Festtage sind mehrere Jugendschutzkontrollen von Polizei, Ordnungsamt und Jugendamt geplant. Kontrolliert wird nicht nur auf dem Festgelände, sondern auch in den abseits gelegenen Anlagen, die gerne von Jugendlichen als Treffpunkte genutzt werden. Werden Minderjährige mit Alkohol erwischt, wird die Information konsequent an die Eltern weitergeleitet.