Lichtenau. In direkter Nachbarschaft zum Klima-Campus in Lichtenau können in Zukunft Zweiradfans ihre Fahrkünste ausprobieren, denn nach vierjähriger Planung ist das von Jugendlichen angestoßene Bikepark-Projekt Wirklichkeit geworden. Hier können sie mit ihren Rädern nun Abfahrten und große Sprünge üben.
Dass Wunsch und Wirklichkeit nicht immer im zeitlichen Gleichklang schwingen, erfuhren die fünfzehn jugendlichen Initiatoren, denn auf ihre Initiative hin hatte die Energiestadt Lichtenau 2021 begonnen, an der Umsetzung des Bike-Parks zu arbeiten. Immer an der Seite der Jugendlichen war Christoph Hillebrand vom städtischen Fachbereich Bauen, Planen, Wohnen und Digitalisierung. In vielen Treffen hat er gemeinsam mit den Jugendlichen, die für die Erfüllung ihres Traums 650 Unterschriften gesammelt hatten, die nötigen Schritte zur Umsetzung eines solchen Projekts geplant.
„Bevor wir die eigentliche Strecke planen konnten, musste erste einmal eine rechtssichere Fläche gefunden werden, auf der wir einen solchen Park errichten konnten“, so Hillebrand. Der nun entstandene Park wurde auf städtischem Grund realisiert und eröffnet zudem mit seiner unmittelbaren Nähe zur Realschule zukünftige Möglichkeiten der Einbindung.
Brechsand soll der Lichtenauer Strecke feste Struktur geben
Fast 800 Kubikmeter Bodenmaterial wurde bewegt, gespendet von unterschiedlichen Tiefbauunternehmen. Über die Bodenspende hinaus setzte sich der Lichtenauer Unternehmer Heinrich Heinrichs ein. Die Fahrzeuge seiner Tiefbaufirma baggerten die bestehenden Hügel in einjähriger ehrenamtlicher Arbeit. Die höchste Erhebung misst fast fünf Meter und ist wie alle Hügel mit Brechsand bestreut, der der Fahrbahn eine feste Struktur gibt.
Lesen Sie auch: Lichtenau im Aufwind: Anlagenhersteller Enercon baut Schulungszentrum aus
Die Fahrtüchtigkeit der Strecke hat Heinrich in der Bauphase immer wieder selbst mit dem Rad getestet und auch beim offiziellen Pressetermin lässt er es sich nicht nehmen, eine Runde zu drehen.
„Ich hatte seinerzeit den Kontakt zu Herrn Heinrich hergestellt und freue mich, dass das Projekt mit dem ehrenamtlichen Engagement und der eingebrachten Körperkraft umgesetzt werden konnte“, sagt Ortsvorsteherin Birgit Rebbe-Schulte.
Jugendliche stellen Projekt im Lichtenauer Bauausschuss vor
Nicht nur die Planungen der Strecke haben die Jugendlichen aktiv begleitet, auch mit den politischen Entscheidungsgremien machten sie Bekanntschaft, in Form einer persönlichen Vorstellung ihres Projekts im Bauausschuss. „Ich freue mich, dass die Jugendlichen gehört worden sind und ihre Arbeit anerkannt wurde“, freut sich Martina Wolf-Sedlatschek, Lichtenaus stellvertretende Bürgermeisterin.
Allein durch ehrenamtliches Engagement konnte der Bikepark aber nicht entstehen. 10.000 Euro spendeten die Stadtwerke für Material. „Das Geld konnte aus den stadteigenen Windkraftanlagen generiert werden“, erklärt Georg Wigge, Geschäftsführer der Stadtwerke. Auch die Bürger- und Energiestiftung Lichtenau beteiligte sich in Form eines stiftungseigenen Projekts an den Planungskosten in Höhe von 7.000 Euro.
Aus der Stadt: Besonderer Fund: 600 Jahre alte Warmluftheizung am Kloster Dalheim entdeckt
„Ich freue mich wirklich sehr, dass nach einer gelungenen Planungsphase mit Jugendlichen sowie verwaltungsseitiger Begleitung, der Bike-Park hier in Lichtenau nun fertig gestellt ist. Ein besonderer Dank geht an die Firma Heinrichs, die mit viel ehrenamtlicher Arbeit den Parcours modelliert hat. Vielen Dank auch an die Stadtwerke und die Bürger- und Energiestiftung, sowie meine Mitarbeitenden aus der Verwaltung und vom Bauhof. Nur mithilfe dieses Personenkreises konnte der Bike-Park realisiert werden“, sagte Bürgermeisterin Ute Dülfer im Nachgang.
📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn