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Besonderer Oldtimer der Feuerwehr Hövelhof bekommt eigenen Glas-Pavillon

Am neuen Gerätehaus soll eine Rarität auf außergewöhnliche Art präsentiert werden. Für den Förderverein ist es ein Projekt zum Jubiläumsjahr 2026.

Ein Modell der verglasten Oldtimer-Garage zeigt (vorne, v. l.) Feuerwehrfördervereinschef Thomas Westhof mit seinen Stellvertretern Hans-Georg Liemke und Udo Plaßhenrich. Auf die Umsetzung freuen sich (hinten, v. l.) der Landtagsabgeordnete Bernhard Hoppe-Biermeyer, Staatssekretär Daniel Sieveke, Bürgermeister Michael Berens, LF8-Gerätewart Dirk Boskamp, Historienbeauftragter Michael Kesselmeier und Wehrleiter Sebastian Lienen. | © Gemeinde Hövelhof

07.09.2025 | 07.09.2025, 16:00

Hövelhof. Ein 60 Jahre altes Löschfahrzeug der Hövelhofer Feuerwehr soll im kommenden Jahr Hingucker und neue heimatkundliche Erlebnisstation am neuen Feuerwehrgerätehaus werden und somit Teil des „Historischen Wanderwegs“ in der Sennegemeinde sein. Es soll dafür einen eigenen Pavillon erhalten. Die Route ist vom Deutschen Wanderverband in der Kategorie „Stadtwanderung“ offiziell als Qualitätsweg zertifiziert.

Daniel Sieveke (CDU), Staatssekretär im NRW-Bauministerium lobt das Projekt: „Das restaurierte Oldtimer-Löschfahrzeug macht in Hövelhof den jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehr sichtbar und erfahrbar.“ Das Ministerium unterstützt das Vorhaben für am ‚Historischen Wanderweg‘ mit rund 31.000 Euro aus der Heimat-Förderung.

1966 wurde das erste Löschgruppenfahrzeug (LF 8) mit Tragkraftspritze von der Firma Wilhelm Schlingmann (Dissen am Teutoburger Wald) für die Freiwillige Feuerwehr Hövelhof angeschafft, wie die Gemeinde berichtet. Jahrelang sei es bis zur Ausmusterung 1989 in der Gemeinde im Einsatz gewesen. Danach war es bei der Betriebsfeuerwehr der Firma Sprick Wellpappen/Zewawell (heute DS Smith Packaging) im Einsatz.

Einst im Einsatz, heute geliebt als Oldtimer bei der Feuerwehr Hövelhof

Als es dort nicht mehr benötigt wurde, gab es das Unternehmen 2015 als Oldtimer-Rarität kostenlos an die Feuerwehr Hövelhof zurück. Zum Jubiläum „85 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hövelhof“ wurde es 2016 umfangreich restauriert.

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Beim LF 8, das für neun Feuerwehrleute ausgelegt war, handelt es sich um einen Mercedes 710 Rundhauber mit Allradantrieb. Die Zahl „8“ bezieht sich auf die Pumpenleistung von 800 Litern Wasser pro Minute bei einem Druck von 8 bar. Der markante 7,5-Tonner auf Mercedes-Benz-Fahrgestell mit seinem 100-PS-Motor war bei den Feuerwehrleuten wegen seiner Zuverlässigkeit äußerst beliebt.

Heute wird das LF 8 von der Sennewehr ehrenamtlich gepflegt und voll funktionstüchtig gehalten. Bei Veranstaltungen und Festen stellen es die Hövelhofer gerne aus, ansonsten steht es für den Rest des Jahres in einer Lagerhalle des gemeindlichen Bau- und Servicebetriebs.

Verbindung zum historischen Hövelhof

Der Förderverein für die Feuerwehr Hövelhof möchte das jetzt ändern und das Schätzchen auf Dauer präsentieren. Dafür soll ein Gebäude neben dem neuen Feuerwehrgerätehaus an der Route des „Historischen Wanderweges“ errichtet werden. Die sechs Kilometer lange Wanderroute befasst sich schwerpunktmäßig mit der geschichtlichen Entwicklung der Sennegemeinde im Ortszentrum.

Ein wichtiger Erlebnispunkt für die Heimatgeschichte liegt nur wenige hundert Meter vom Feuerwehrgerätehaus am Alten Markt entfernt: der ehemalige „Alte Hövelhof“, dem die Gemeinde ihren Namen verdankt. Das Hofhaus stand bis 1903 an der Wichmannallee, brannte 1903 ab und wurde nicht wieder aufgebaut. „Als Beleg, wie wichtig ein funktionierendes Brandschutzwesen und das Vorhandensein einer Feuerwehr ist, kann auch dieser Brand des historischen Hövelhofs leider eindrucksvoll dienen, denn eine schlagkräftige Freiwillige Feuerwehr wurde erst 1931 gegründet“, bedauert Bürgermeister Michael Berens als Unterstützer des Projektes.

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Mit dem nun geplanten Fahrzeugpavillon soll ein Stück lokaler Geschichte sichtbar und für die gesamte Bevölkerung erlebbar gemacht werden. Die Oldtimer-Garage soll auf zwei Seiten verglast sein. Das LF werde in der Garage ausgestellt und sei durch die verglaste Front jederzeit sichtbar. Das Fahrzeug könne aber auch rausgefahren werden und sei vor Wettereinflüssen und Vandalismus geschützt. In einem nächsten Schritt sollen digitale Elemente familien- und kindgerecht über das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr informieren.

Ehrenamtliche Leistung in Hövelhof ist eingeplant

Der Förderverein möchte das rund 62.000 Euro teure Projekt, das er auch initiiert hat, mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern begleiten und umsetzen. Entsprechendes Knowhow sei vorhanden. „Wir wollen es zum 95. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof im kommenden Jahr umsetzen“, sagt Thomas Westhof, Vorsitzender des Fördervereins.

Da das Projekt nicht vollständig aus eigenen Mitteln finanziert werden kann, will der Förderverein bei Spendern und Sponsoren rund 15.000 Euro einwerben. Die ehrenamtliche Eigenleistung sowie notwendige Eigenanteile sind mit rund 16.000 Euro kalkuliert. Die Deckungslücke von 31.000 Euro wird über die „Heimat-Fonds“-Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen geschlossen.