Hövelhof

Hövelhofer Tafel startet Lieferservice

Brot & Mehr hat sich in der Krise umgestellt. An zwei Tagen in der Woche werden Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt.

Christin Buschmeier (v. l.), Swantje Schubert, Ralf Meiwes, Corinna Vullhorst, Marion Sindermann, Judith Rath und Anna-Lena Berens sortieren die Lebensmittel und bereiten deren Verteilung vor. | © Raphael Athens

03.04.2020 | 03.04.2020, 15:24

Hövelhof. Die ehrenamtlichen Helfer von Brot & Mehr, der Hövelhofer Tafel haben Zwangsurlaub, stehen aber nach der Krise wieder zur Verfügung. Die Kunden von Brot & Mehr brauchten nur eine Woche auf das Angebot verzichten, nun läuft die Unterstützung mit Lebensmitteln wieder.

Allerdings war vorher ein hoher logistischer und Personeller Kraftakt notwendig. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hövelhof und dem erzbischöflichen Generalvikariat war jedoch schnell eine Lösung gefunden worden, um der drohenden Schließung des Ladenlokales zuvorzukommen.

Das bisherige ehrenamtliche 30-köpfige Team gehört offiziell zu Risikogruppe. Alle sind über 60 Jahre alt und in dem Warenkorb am Hövelmarkt passten die Platzverhältnisse nicht mehr. Die Abstandsregeln konnten nicht umgesetzt werden.

Lösung gefunden

Das Netzwerk Corona Hilfe Hövelhof und der Vorstand der Kolpingsfamilie Hövelhof fanden eine Lösung. Das Generalvikariat gab die Genehmigung, die Örtlichkeit, zum Sichten und Sortieren der Lebensmittel ins Pfarrheim zu verlegen, nachdem das Pfarrheim zuvor gesperrt worden war. Dort ist genug Platz.

Damit können die neuen, vorübergehend ehrenamtlichen Helfer, die alle deutlich jünger sind, nun unter Einhaltung der Abstandsregel die Lebensmittel sichten und in Haushaltsportionen aufteilen.

Rund 95 Haushalte und damit mehr als 240 Personen profitieren im Moment von der Tafel. Alle haben einen Berechtigungsnachweis, der von der Gemeinde ausgestellt wird.

Lebensmittelpaket montags und donnerstags

Immer montags und donnerstags holen jetzt zwei jüngere Fahrer die Lebensmittel bei den Hövelhofer Geschäften ab und bringen sie ins Pfarrheim. Weil an nur einem Tag nicht genug Lebensmittel zur Abholung zur Verfügung stehen würden, sind die Bezugsberechtigten schon lange in zwei Gruppen aufgeteilt worden.

Ein Teil der Menschen bekommt am Montag, der andere Teil am Donnerstag ein Lebensmittelpaket. Nach gut einer Stunde ist die Tour der beiden Fahrer erledigt. Im Pfarrheim sind dann eine andere ehrenamtliche Gruppe von jüngeren Frauen fürs Sichten, Sortieren und Aufteilen der Haushaltsportionen zuständig. Nachher wird noch aufgeräumt, gesäubert und desinfiziert. Bevor die die Auslieferungsfahrer gegen 13 Uhr eintreffen, ist das Pfarrheim wieder leer.

Die ehrenamtlichen Auslieferungsfahrer haben Listen mit Lieferadressen. Insgesamt stehen vier Fahrzeuge zur Verfügung, die von Hövelhofer Firmen, wie Getränke-Hüwelhans, der Feuerwehr-Hövelhof und dem Bauhof der Gemeinde Hövelhof kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die drei Fahrzeuge sind rund anderthalb Stunden unterwegs, um die Bezugsberechtigten Haushalte anzufahren und die Lebensmittel auszuliefern.