Delbrück. Die Polizei nennt sie Unfallhäufungsstellen: Radwege, Straßen, Kreuzungen, an denen es öfter und schwerer zu Verkehrsunfällen kommt als anderswo. Hierzu zählt auch die Kreuzung Kaunitzer Straße (L 751) / Lipplinger Str. / Am Westerrellerhof. Die Ausfahrt Am Westerrellerhof liegt an einer Innenkurve und ist zudem aufgrund der hohen Geschwindigkeit beim Überqueren besonders gefährlich. Hier werden nun nach Angaben der Stadt Delbrück Maßnahmen erwogen, den Gefahrenpunkt sicherer zu machen.
Laut Unfallstatistik von 2017 bis 2019 ereigneten sich hier insgesamt zehn Verkehrsunfälle, wobei neun Menschen (fünf als Schwerverletzte, vier als Leichtverletzte) zu Schaden kamen. Auf Basis dieser Unfallentwicklung an dem Brennpunkt führte eine überbehördliche Unfallkommission aus Vertretern des Straßenverkehrsamtes, der Stadt Delbrück, der Polizei und des Landesbetriebes Straßenbau nun eine Ursachenforschung durch Untersuchungen.
Überprüft worden sei dabei unter anderem die Fahrbahnoberfläche, so jetzt die Stadt Delbrück in ihrem Bericht. Dabei sei festgestellt worden, dass die Fahrbahnmarkierung der Kaunitzer Straße abgenutzt ist. Diese werde nun durch den Landesbetrieb Straßenbau als Straßenbaulastträger kurzfristig erneuert.
Weiter sein vom 27. August bis 3. September eine Langzeitmessung zur Geschwindigkeit in Fahrtrichtung Lippling durchgeführt worden, und zwar etwa hundert Meter vor der Einmündung Am Westerrellerhof. Insgesamt seien 37.224 Fahrzeuge (5.295 pro Tag) auf dieser viel befahrenen Strecke registriert worden. Das dort gemessene Geschwindigkeitsniveau weiche erkennbar von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ab: Mehr als 50 Prozent aller Fahrzeugführer hätten sich in dem Bereich nicht an die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h gehalten. 42 Prozent der Fahrzeuge seien schneller als 86 Kilometer pro Stunde gewesen. Der Spitzenwert habe bei 158 Stundenkilometern gelegen.
Laut Kreispolizeibehörde seien diese Werte nicht mehr als Fahrlässigkeit einzustufen. Die Kommission entscheide nun über Maßnahmen, um eine dauerhafte Lösung an der Unfallhäufungsstelle herbeiführen. Die Polizei habe zudem verstärkte Geschwindigkeitskontrollen angekündigt.