Unfall-Hotspots in Detmold: An diesen Stellen kracht es besonders häufig

Detmold. Auf den Straßen der Residenzstadt schlängelt sich tagtäglich der Verkehr – oft flüssig, manchmal stockend und zwischenzeitlich kommt er auch mal komplett zum Erliegen. Besonders dann, wenn es gekracht hat. Wie aus der jüngsten Unfallstatistik der Polizei Lippe hervorgeht, ereigneten sich im Jahr 2024 insgesamt 828 Unfälle im Detmolder Stadtgebiet. Während es glücklicherweise keine Todesopfer gab, wurden 330 Menschen verletzt, darunter 62 Kinder und Jugendliche sowie 48 Senioren. Einige Knotenpunkte bergen eine besondere Unfallgefahr. Um die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren, beschäftigt sich die Unfallkommission unter dem Vorsitz des Kreises Lippe regelmäßig mit der Überprüfung dieser gefährlichen Stellen. &bdquo;Sobald drei gleichgeartete Unfälle an demselben Ort passieren, gilt dieser als Unfallhäufungsstelle“, erläuterte Andreas Raabe, der für die Stadt Detmold als einer von mehreren Vertretern in der Kommission tätig ist, kürzlich im Tiefbau-Ausschuss. Diese Hotspots werden sowohl kurzfristig als auch über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg von der Kommission beobachtet. Die gefährlichsten Kreuzungen und Straßenabschnitte Die Unfallkommission identifizierte mehrere kritische Punkte im Detmolder Stadtgebiet. Eine dieser Stellen ist die Kreuzung Lemgoer Straße/Nordstraße (B 239). An dieser Kreuzung gab es in der Einjahres-Betrachtung einen Unfall mit einem Schwerverletzten sowie zwei Unfälle mit Leichtverletzten. Als Sofortmaßnahme wurden zusätzliche Stopp-Schilder in beiden Fahrtrichtungen der Lemgoer Straße in Auftrag gegeben. Das berichtet die Pressestelle der Stadt Detmold. Auch die Markierungen im gesamten Bereich bedürfen der Erneuerung. Zuständig ist der Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen NRW). Auch auf der Kreuzung Externsteiner Straße (L 828)/Hornoldendorfer Straße gab es in der jüngeren Vergangenheit mehrere Unfälle mit Schwerverletzten. Die Unfallkommission konnte hier allerdings keine baulichen Defizite feststellen. Die Unfälle seien überwiegend auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen, weshalb die Stelle vorerst weiter beobachtet wird, heißt es von der Stadt Detmold. Einige Jahre ruhig gewesen ist es an der Kreuzung Hornsche Straße/Remmighauser Straße (B 239). Diese Kreuzung war bereits 2012 eine Unfallhäufungsstelle, wurde aber seitdem als unauffällig eingestuft. Nun zeigt die Statistik erneut eine Häufung von Unfällen. Die erste Gegenmaßnahme: eine getrennte Ampelschaltung für Linksabbieger, die aus Richtung Detmold auf die Remmighauser Straße wollen. Zudem plant die Stadt - unabhängig von der Unfall-Situation - einen größeren Umbau, wobei unter anderem die Rechtsabbiegespur verlängert und neue Fußwege angelegt werden sollen. Tankstelle bereits mehrfach Unfall-Schauplatz Der Bereich um die OIL-Tankstelle an der Bielefelder Straße (L 758) verzeichnete mehrere schwere Unfälle, darunter auch welche im Längsverkehr. Dazu zählen Frontal- oder Auffahrunfälle. Die Unfallkommission beschloss die Aufstellung zusätzlicher Warnschilder mit der Aufschrift &bdquo;Unfallgefahr“ und prüft an der Stelle eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h. An dem Knoten Lemgoer Straße (B 238)/Brokhauser Straße entspricht die bestehende Radverkehrsführung laut Stadt nicht mehr den aktuellen Richtlinien. Hier ergab die Einjahres-Betrachtung unter anderem 6 Abbiege-Unfälle mit einem Schwerverletzten und zwei Leichtverletzten. Für die Zukunft ist deshalb eine Umgestaltung zur besseren Integration des Radverkehrs geplant. Auch an der Hornschen Straße, im Bereich des Leopoldinums und der Realschule I ist es in den vergangenen drei Jahren immer wieder zu Unfällen mit Leicht- und auch einem Schwerverletzten gekommen. Viermal waren Fußgänger oder Radfahrer betroffen. Pläne für den Radverkehr mit neuen Schildern und Markierungen sind in Arbeit, zudem soll die Sicht an einer Ausfahrt durch Zurückschneiden der Hecken verbessert werden. Nach einer Serie von Unfällen mit Radfahrerbeteiligung wurden derweil an dem Knotenpunkt Bielefelder Straße (L 758)/Waldheidestraße Stopp-Schilder anstelle der bisherigen &bdquo;Vorfahrt achten“-Schilder beschlossen. Zusätzlich werden neue Haltelinien markiert. Jeder Beschluss und jede Veränderung wird durch die Vertreter der Unfallkommission überprüft. &bdquo;Wir müssen schauen, ob die Maßnahmen tatsächlich zur Unfallvermeidung beitragen oder ob es noch andere Ursachen gibt“, sagt Raabe. Dies sei ein kontinuierlicher Prozess, der durch die regelmäßige Auswertung von Unfalldaten gestützt werde. Verkehrssicherheit bleibt ein dynamisches Thema und auch Detmolds Straßen erfordern eine ständige Anpassung – die Unfallkommission blickt also weiter mit wachsamen Augen auf alle kritischen Punkte.

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