Delbrück-Westenholz. Biogas aus Wildpflanzen als Alternative zu Mais und die Förderung dazu: Dieses Thema war Bestandteil eines Treffens von Landwirten, dem Kreis, Vertretern der Jägerschaft und der Deutschen Wildtier-Stiftung. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Richard Schulte in Westenholz um wichtige Fragen an ausgewiesene Experten: Welche Wildpflanzen eignen sich für den Anbau, mit welchen Ernteerträgen ist zu rechnen, wie kann der Anbau von Wildpflanzen statt Mais finanziert werden? Landwirt Richard Schulte gab zudem Einblicke in seinen Betrieb und berichtete von seinen Erfahrungen.
Auf der Veranstaltung wurde auch bekanntgegeben, dass im Rahmen des Projekts „Bunte Biomasse" der Kreis Paderborn finanzielle Mittel bereitstellt, um den Anbau von insgesamt 50 Hektar Wildpflanzen über einen Zeitraum von drei Jahren mitzufinanzieren. Die teilnehmenden Landwirte erhalten aus diesen Mitteln eine Ausgleichszahlung, um den Minderertrag gegenüber herkömmlichen Biomassekulturen wie Mais zu kompensieren.
Dort leben jetzt viele Wildtiere
„Bunte Biomasse ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch ein effektiver und kostengünstiger Beitrag zum Arten- und Grundwasserschutz", sagt Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier-Stiftung. „Die mehrjährigen Wildpflanzenmischungen liefern 9 bis 14 Tonnen Trockenmasse je Hektar und Jahr und verbessern mit ihrem vielfältigen und langen Blütenangebot die Nahrungssituation für eine Vielzahl von Insekten und anderen Wildtieren", so Kinser. Das bestätigte auch Richard Schulte: „Auf meinen Flächen finden sich Feldhase, Fasan und Feldlerche – eine tolle Sache."

Seit dem Frühjahr 2019 setzt die Deutsche Wildtier Stiftung gemeinsam mit der Veolia Stiftung und dem Deutschen Jagdverband das Kooperationsprojekt „Bunte Biomasse" um, durch das deutschlandweit mehr als 500 Hektar ertragreiche, mehrjährige Wildpflanzenmischungen angelegt werden sollen. Durch die Kooperation mit lokalen Partnern, wie etwa im Kreis Paderborn, soll dieseFläche vergrößert werden. Landwirte, die sich für den Anbau von Wildpflanzen interessieren, können sich an die Deutsche Wildtier-Stiftung wenden (E-Mail: info@deutschewildtierstiftung.de).