OWL-Drehkreuz Premiere für Dreamliner am Flughafen Paderborn - Ju 52 wohl vor Abschied

Kreis Paderborn. Der erste Weg aus Berlin führt, na klar, nach Büren. Die frisch von der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) getaufte erste Lufthansa-Maschine vom Typ Boeing 787-9 hat ihre Premierenlandung als Täufling am Airport Paderborn/Lippstadt hingelegt. Sauber setzte die Maschine um 15.11 Uhr in Ahden auf, genauestens beobachtet von rund 50 Zuschauern auf dem Parkhausdeck und der Terrasse des Quax-Hangar-Restaurants. &bdquo;Ein toller Anblick“, schwärmt Flughafen-Chef Roland Hüser, der vom Vorfeld aus den modernen und als effizient geltenden Flieger begrüßte. Grüße kamen auch zurück aus dem Cockpit, denn schon kurz nach dem Aufsetzen schwenkte die Crew eine Lufthansa-Fahne. Eine Dusche der Flughafen-Feuerwehr gab es für die Maschine nicht, obwohl es die allererste Landung einer 787, auch Dreamliner genannt, war. &bdquo;So etwas gibt es eigentlich nur beim Erstflug auf einer Verbindung“, klärt Klaus Marx, der Vertriebschef des Flughafens auf. Der Stopp in Ahden diente vor allem Trainingszwecken für die Piloten. Sie konnten eine weitere Landung und einen Start absolvieren, bevor die &bdquo;Berlin“ ab Dezember für die Lufthansa den Linienbetrieb nach New York aufnimmt. Rund 30 Minuten stand der Flieger nach der Landung am Boden – danach führte die letzte Etappe des Tages das Flugzeug und seine Crew nach Frankfurt. Bevor die Maschine demnächst also über Boston und Long Island kommend im Big Apple einschwebt, hat sie schon Schwaney, Niederntudorf und Steinhausen von oben gesehen. Die Ju 52 muss Paderborn wohl verlassen Der Grund für die Stippvisite des Dreamliners im Paderborner Land war nach Angaben des Flughafens die Idee eines Flugzeug-Rendezvous, zu dem es nun aber doch nicht gekommen ist. So sollte das modernste Lufthansa-Flugzeug eigentlich in Paderborn auf sein ikonischstes Vorbild treffen, das jemals eine Kranich-Lackierung hatte: die Junkers Ju 52. Das bekannteste Flugzeug dieser Baureihe trägt die Kennung D-AQUI und ist im Quax-Hangar am Airport Paderborn/Lippstadt in den letzten beiden Jahren von Grund auf hergerichtet worden. Es gehört der Deutsche Lufthansa Berlin Stiftung. Erst am Wochenende war im Kreis von Vereinsmitgliedern und Freunden der Quaxe gefeiert worden, dass Rumpf und Tragflächen wieder verbunden sind. Nach offiziellen Angaben hat der Trainingsflug des Dreamliners zu wenig Zeit gelassen, um beide Flugzeuge für ein Foto zueinander zu bringen. Ob es in Paderborn noch jemals zu einer solchen Fotogelegenheit kommen wird, scheint mittlerweile sehr fraglich. Wie die Lufthansa am Sonntag mitteilte, sollen sowohl die Ju 52 als auch die demontiert am Airport eingelagerte Lockheed L-1694A Super Star zum 100. Geburtstag der Lufthansa im Jahr 2026 eine neue Bleibe bekommen – und in Frankfurt oder München dauerhaft ausgestellt werden. Die Vorbereitungen dazu beginnen in diesem Jahr, heißt es aus der Frankfurter Konzernzentrale. Dies habe Vorstandschef Carsten Spohr bei einer Mitarbeiterveranstaltung mitgeteilt. Paderborn wäre damit aus dem Rennen. Hier hatte es im Quax-Verein durchaus Hoffnungen gegeben, die &bdquo;Tante Ju“ präsentieren zu können, Pläne für einen Ausstellungshangar waren debattiert worden. Doch das kann sich Paderborn wohl abschminken. Wie die Lufthansa in ihrer Mitteilung betont, hätten die historischen Flieger einen besonderen Platz in der Geschichte des Unternehmens &bdquo;und im Herzen aller Luftfahrtfans“. Sie sollen offenbar dazu beitragen, den 100. Lufthansa-Geburtstag gebührend zu feiern. Den Wiederaufbau der Superstar hatte Spohr 2020 noch wegen des zu großen technischen Aufwands und immenser Kosten gestoppt. Das bevorstehende Jubiläum und die Erholung der Luftfahrtbranche haben offenbar für ein Umdenken gesorgt.

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