Nach Abschied vom Flughafen: Lufthansa steht immer noch auf „Paderborn“

Paderborn/Frankfurt. Jets der Lufthansa sind in Paderborn seit Ende Mai nur noch in Ausnahmefällen zu sehen. Die München-Verbindung ist am 1. September von der neuen Airline Skyhub PAD übernommen worden. Paderborn ist dafür aber bei der Lufthansa noch zu sehen. Ein Flugzeug ist für die Kranichlinie unter dem Namen der Stadt weiter im Einsatz - und das auf den Tag genau seit 40 Jahren. Am 12. September 1985 wurde eine Boeing als erste &bdquo;Paderborn“ feierlich getauft. Derzeit ist ein Airbus sogar schon der vierte Träger des Stadtnamens. Vor 40 Jahren war es eine Boeing 737-230, die den Namen der Paderstadt erhielt, das aktuelle Flugzeug ist seit dem 17. Mai 2023 als &bdquo;Paderborn“ unterwegs. Es war, wie Lufthansa bestätigt, die dritte Übertragung des Taufnamens auf einen Passagierjet des Konzerns. So festlich wie vor 40 Jahren war es bei der jüngsten Namensgebung für den neuen Flieger aber nicht mehr. 1985 landete die 737 mit dem Kennzeichen D-ABMD – sie war erst sechs Monate zuvor an die Airline ausgeliefert worden – schon einen Tag vor der Taufe am Flughafen Paderborn/Lippstadt. Rundflüge mit der Lufthansa &bdquo;Paderborn“ übers Sauerland Vor Ort bei der Taufzeremonie war sogar Lufthansa-Boss Heinz Ruhnau mit Ehefrau Edith. Er lobte im Beisein des damaligen Flughafen-Geschäftsführers Heribert Wesche: &bdquo;Dieser Regionalflugplatz ist klasse. Der liegt ganz prima.“ Paderborn bezeichnete er als &bdquo;wichtigen Platz im regionalen Luftverkehr“ und kündigte eine &bdquo;verstärkte Kooperation“ zwischen der Lufthansa und dem Ahdener Flughafen an. Taufpatin der ersten &bdquo;Paderborn“ war Anneliese Schwiete, die Frau des damaligen Paderborner Bürgermeisters Herbert Schwiete. Der Jet hob an diesem Tag sogar zu Rundflügen übers Sauerland ab. Für jeden Teilnehmer gab es eine Erinnerungsurkunde. Lesen Sie auch: Neue Airline: Weitere Lufthansa-Verbindungen in alle Welt vom Flughafen Paderborn Für die Benennung hatte sich ein halbes Jahr zuvor der Paderborner Stadtrat ausgesprochen. Dem Einsatz von Schwiete und Stadtdirektor Wilhelm Ferlings war es zu verdanken, dass die Taufe in Ahden stattfand. Die Lufthansa hatte die &bdquo;Paderborn“ eigentlich in Hannover begießen wollen. Europaweit war der Flieger mit dem Stadtwappen unterwegs, bis er laut Lufthansa im Februar 1998 verkauft wurde. Später flog die Maschine noch für die &bdquo;Air Slovakia“. Der Name Paderborn blieb im Konzern dann zunächst zwei Jahre ungenutzt. Die nächste &bdquo;Paderborn“ war ein Airbus A340-313 mit dem Kennzeichen D-AIGP. Er kam Ende Dezember 1998 zur Flotte und wurde am 8. März 2000 in Anwesenheit von Bürgermeister Heinz Paus mit dem Namen der Stadt versehen. Dabei handelte es sich jedoch nicht mehr um eine Taufe, wie die Presseabteilung der Fluggesellschaft aufklärt, sondern um eine &bdquo;Namensübertragung“. Der vierstrahlige Langstreckenairbus wurde unter anderem eingesetzt, um 2004 die Strecke München-Guangzhou zu eröffnen. Das Flugzeug fliegt immer noch für Lufthansa, aber mittlerweile ohne Städtenamen, dafür mit einer Sonderlackierung des Airline-Netzwerks Star-Alliance. Airbus transportiert seit 2013 etwa 16 Mal alle Einwohner Paderborns Danach war eine kleinere Maschine als &bdquo;Paderborn“ unterwegs: ein Airbus A321 mit dem Kennzeichen D-AIDP. Er wurde im Februar 2012 ausgeliefert und flog von März 2012 bis zum Frühjahr 2023 im Kranich-Outfit. Im März 2014 erhielt er den Namen der Domstadt. Vor zweieinhalb Jahren wurde der Mittelstreckenjet innerhalb der Lufthansa-Group an Eurowings weitergegeben, wie es aus dem Konzern heißt. Im Gegenzug erhielt Lufthansa mehrere Flugzeuge vom Typ Airbus A320 von Eurowings, einer davon, die D-AIZS, wurde zur neuen &bdquo;Paderborn“ der Lufthansa. Aus der Luftfahrt: Letzter Abflug nach München: Die Lufthansa verlässt Paderborn Seit Indienststellung 2013 hat dieses Flugzeug nach Angaben der Airline mit Stand 10. September 20.033 Flüge unternommen, dabei 28.370 Flugstunden absolviert, 174 Flughäfen angesteuert und 2,568 Millionen Passagiere befördert - also mehr als das 16-fache der Paderborner Bevölkerung. Nicht selten unternimmt die Maschine sechs Flüge pro Tag, innerdeutsch oder quer durch Europa. Der Schriftzug &bdquo;Paderborn“ ist dabei übrigens lediglich an der Außenseite ihres Rumpfes zu sehen, sonst ist die Patenschaft im Flugzeug nicht erkennbar. Früher war das Stadtwappen der Patenstadt zusätzlich in der Kabine angebracht. Zum Thema: Flughafen Paderborn nimmt Abschied von einer Luftfahrtlegende Eine Stippvisite des aktuellen Airbus’ in Paderborn/Lippstadt ist derzeit laut Lufthansa nicht vorgesehen. Aber vielleicht ergeben sich im Zuge der Projekte des Innovationsflughafens dafür künftig Optionen. Und eine weitere Beziehung zwischen Konzern und Airport hat ja jüngst die Aufbereitung der Ju52 D-AQUI durch den Quax-Verein geschaffen. Nach den umfangreichen Arbeiten am Oldtimer in Ahden wird das wohl bekannteste deutsche Flugzeug, liebevoll Tante Ju genannt, einen Museumsstandort in einem neuen Eventcenter der Lufthansa in Frankfurt erhalten. Die Lufthansa sollte Paderborn weiterhin auf dem Radar behalten.

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