Bei Büren baut ein ganzes Dorf das neue Feuerwehrhaus

Büren-Wewelsburg. &bdquo;Fantastisch, beispielhaft, beeindruckend“: Das neue Feuerwehrgerätehaus der Wewelsburger Feuerwehr wurde bei der Einsegnung mit viel Lob überschüttet. Große Komplimente gab es für die Mitglieder der Wehr: &bdquo;Was ihr hier geleistet habt, ist der helle Wahnsinn“, zeigte sich Landrat Christoph Rüther schwer beeindruckt. Das mit rund 1,1 Millionen Euro kalkulierte Gebäude hat die Wehr, unterstützt von vielen Helfern, in einer Bauzeit von knapp zwei Jahren in Eigenleistung erstellt. Rund 11.000 Stunden wurden aufgebracht. Passend zur offiziellen Eröffnung des neuen Gerätehauses an der Böddeker Straße konnte die Wewelsburger Löschgruppe auch ihr neues Fahrzeug übernehmen. Es dient dem Katastrophenschutz. Bevor Pfarrer Ralf Scheele den kirchlichen Segen erteilte, erinnerte Andreas Hilleke an die geschichtliche Entwicklung des neuen Gerätehauses. Dabei berichtete der Vorsitzende des Fördervereins &bdquo;Gerätehaus Feuerwehr Wewelsburg“ auch von Ereignissen, die zumindest als &bdquo;skurril“ haften geblieben sind. Das alte Gerätehaus in der Ahornstraße – ein ehemaliges Gebäude des KZ Niederhagen – sei bereits 1954 von der Feuerwehr bezogen und immer mal wieder renoviert worden, sagt Hilleke. Allerdings habe es nie den Sicherheitsanforderungen entsprochen. 2015 wurde gemeinsam mit Kreis und Stadt entschieden, an dem Standort eine neue Fahrzeughalle zu bauen und die nebenan vorhandenen Sozialwohnungen sowohl für die Löschgruppe als auch für das Kreismuseum umzubauen. Im März 2016 wurde mit dem Bau der neuen Halle begonnen. Kurz vor der Fertigstellung im Dezember mussten alle Arbeiten aufgrund des Denkmalschutzes eingestellt werden. &bdquo;Das war ein großer Schock für uns alle und es wurde nach Alternativen gesucht“, erinnerte Hilleke an diese Zeit. Ein angedachter Neubau hinter der neuen Fahrzeughalle kam für die Löschgruppe nicht in Frage. Dagegen wurde ein Neubau auf grüner Wiese begrüßt. Doch dieser wäre nach dem Ergebnis einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie viel zu teuer geworden. Als mögliche Alternative wurde dem Stadtrat Mitte 2017 eine Finanzierungsmöglichkeit über &bdquo;Public Private Partnership“ vorgestellt, so wie es die Löschgruppe Westenholz gemeinsam mit der Stadt Delbrück realisiert hat. Damit ging es in die Detailplanung. Der nächste Schritt folgte im Januar 2018 mit der Gründung des Fördervereins. Im Februar 2019 wurden die Verträge mit der Stadt unterschrieben und im März begann der Erdaushub. So lief die Hilfe am Bau &bdquo;Mein ausdrücklicher Dank gilt unserem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Büren, dass sie einer kleinen Löschgruppe das Vertrauen entgegengebracht haben, ein Projekt in dieser Größenordnung eigenverantwortlich auf die Beine zu stellen“, so Hilleke. Die Löschgruppe verfüge nun über ein DIN-gerechtes, modernes Gerätehaus, das auch finanziell mit einer Punktlandung geschaffen wurde. Das alles wurde nur möglich, weil viele Menschen mitgeholfen haben. Neben den gut 40 Kameraden der Löschgruppe gab es weitere 50 Helfer aus dem Ort, die regelmäßig am Bau beteiligt waren. Jeden Samstag waren je nach Arbeitseinsatz zwischen 10 und 25 Menschen im Einsatz. Hinzu kommen weitere rund 50 Frauen aus der Dorfgemeinschaft, die samstags für Frühstück und Mittagessen sorgten. Die mehr als 200 Mitglieder im Förderverein unterstützten das Vorhaben mit ihren Beiträgen. &bdquo;Als Löschgruppe sind wir stolz darauf, so eine Anerkennung und Unterstützung aus dem Dorf bekommen zu haben“, dankt Hilleke.In ihren Grußworten unterstrichen Landrat Rüther, der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Hoppe-Biermeyer und Bürgermeister Burkhard Schwuchow die Bedeutung der Feuerwehr für die Bürger und die Infrastruktur. Eindrucksvoll schilderte Rüther dabei seine Erlebnisse aus den vom Tornado betroffenen Straßenzügen. Acht neue Feuerwehrgerätehäuser müssen laut Bürgermeister Schwuchow in den nächsten fünf Jahren im Stadtgebiet neu gebaut werden. Kosten pro Stück: etwa zwei Millionen Euro. &bdquo;Wir stehen als Stadt vor einem großen Kraftakt, aber wir werden es schaffen, denn wir müssen unserer Feuerwehr die bestmögliche Ausrüstung und Infrastruktur mit auf den Weg geben“, sagt Schwuchow.

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