Büren-Wewelsburg. Es sei ihr bewusst, dass das Thema Reaktivierung der Almetalbahn sehr sensibel zu behandeln sei, aber wenn die Chance bestehe, dann sollte man sie auch nutzen. NRW-Landesverkehrsministerin Ina Brandes sprach sich am Donnerstagabend beim Wintertreffen des CDU-Stadtverbandes Büren zwar für eine Reaktivierung der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Büren und Paderborn aus, konkrete Fakten und Zahlen nannte sie aber nicht.
„Ich weiß, dass es sowohl Fürsprecher als auch Gegner gibt, daher ist ein Dialog eine Grundvoraussetzung. Zudem kann eine Realisierung nach dem heutigen Stand bis zu 24 Jahre dauern“, sagte der Ehrengast des Abends. Nach Aussage von CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sabrina Henneke werde es in den nächsten Wochen eine Informationsveranstaltung dazu geben.
Mit einem Friedensgebet begann das Wintertreffen. „Hier in Wewelsburg findet seit 1954 die internationale Jugendfestwoche statt. Völker der verschiedensten Nationen verbinden sich hier seither in Frieden und Freundschaft. Darunter auch Gruppen aus der Ukraine. Jetzt sind sie auf der Flucht, suchen Schutz, verteidigen ihr Land oder sind vielleicht auch schon gestorben“, bat Sabrina Henneke die rund 80 Teilnehmer in der Dorfhalle zum gemeinsamen Gebet. Dann ging es um Themen, die zum Ressort der Landesverkehrsministerin gehören: ÖPNV, Ausbau von Radwegen, E-Mobilität und wie es gelingen kann, dass der ländliche Raum nicht von den Ballungszentren abgehängt wird.
Schneller Ausbau notwendig
Mit viel Unverständnis habe sie nach ihrer Amtsübernahme feststellen müssen, dass es viel zu lange dauere, bis notwendige Baumaßnahmen in die Tat umgesetzt werden. Es könne nicht sei, dass Planungsprozesse sich über viele Jahre hinziehen, bevor die Maßnahmen angegriffen werden. Harsche Kritik gab es diesbezüglich in Richtung der Vorgängerregierung.
Auch müsse NRW wieder ein Bahn-Land werden, der Schnellbusverkehr im ländlichen Raum ebenso wie die Digitalisierung müsse schneller ausgebaut werden. Als Beispiel nannte sie die Erstellung einer App, die das Bezahlen im Bus- und Zugverkehr deutlich vereinfache.
Für den ländlichen Raum sei auch in Zukunft die Kombination von Auto und Fahrrad von großer Bedeutung. Daher gelte es hier Politik für das Fahrrad, aber nicht gegen das Auto zu machen. Für den Ausbau des Radwegnetzes investiert das Land 100 Millionen Euro jährlich. „Allerdings“, so Brandes, „gelte es, den Ausbau nach einer vernünftigen Reihenfolge durchzuführen. Um das zu erreichen, wird das Radwegnetz in NRW jetzt systematisch geplant“.
Am Schluss stellten sich Carsten Linnemann, Bernhard Hoppe-Biermeyer, Landrat Christoph Rüther und Bürgermeister Burkhard Schwuchow den manchmal durchaus kritischen und auch persönlichen Fragen der Mitglieder.
Ehrung für langjährige Parteimitglieder
Während Schwuchow darum bat auf der Suche nach Wohnraum für Familien aus der Ukraine behilflich zu sein, warnte Linnemann vor möglichen Engpässen in der Energieversorgung. Sollte der Krieg in der Ukraine weitergehen, dann werde die Versorgung mit Öl zwar schwierig und teuer, aber machbar. Anders sehe es bei der Gasversorgung aus. „Hier fehlt es an Lagermöglichkeiten, dass wird uns treffen“, so Linnemann.

Traditionell ehrte der CDU-Stadtverband Büren seine treuen Mitglieder beim Wintertreffen. Für 25 Jahre: Franz Meis, Eduard Gerken, Josef Püster, Burkhard Kersting, Oliver Decker, Markus Happe, Heinrich Decker, Michael Vonnahme und Kai-Uwe Schulz, 40 Jahre: Veronika Gerold, Michael Zehanciuc, Antonius Schulte. 50 Jahre: Heiner Rüther, Hellmut Kleeschulte, Reinhold Stücke. 65 Jahre: Martin Gödde.