Kreis Gütersloh/Paderborn

Kreise Gütersloh und Lippe bieten 2,1 Millionen Euro für Flughafen-Sanierung

Beide Kreise machen ihr Verhandlungsangebot an den Kreis Paderborn öffentlich. Die Antwort des dortigen Landrats kennen sie schon länger.

Die Kreise Gütersloh und Lippe haben nun ein erstes Angebot vorgelegt, wie viel Geld sie für die Sanierung des Airports beisteuern wollen. | © Uwe Müller

01.10.2020 | 01.10.2020, 18:48

Gütersloh/Paderborn/Detmold. Der Kreis Gütersloh hat öffentlich gemacht, wie sich die Kreise Gütersloh und Lippe an der Sanierung des Flughafens Paderborn/Lippstadt beteiligen wollen. In einer Mitteilung erläutern sie das Angebot, das bereits vor Wochen beim Kreis Paderborn eingegangen ist. Demnach würden beide einen Sanierungsbetrag in Höhe von 2,1 Millionen Euro entsprechend der Höhe ihrer Gesellschafteranteile zahlen. Diese Offerte hatte der Paderborner Landrat Manfred Müller in einer Kreistagssitzung Ende September mit den Worten beschieden: "Das reicht so nicht." Einen Preis für die Ablösung ihrer Anteile wollen Gütersloh und LIppe demnach nicht übernehmen.

Die Landräte Sven-Georg Adenauer (Gütersloh) und Axel Lehmann (Lippe) lassen sich zum Angebot wie folgt zitieren: "Wir stehen zur Verantwortung als Gesellschafter des Flughafens und wollen unseren Beitrag zur beabsichtigten Sanierung des Flughafens leisten". Allerdings sei damit auch die klare Erwartung und Bedingung verbunden, dass die bisherigen Gesellschafteranteile vom Kreis Paderborn übernommen werden.

"Neuordnung der Gesellschafter jetzt sofort vornehmen"

"In diesem Zusammenhang meinen wir, dass es besser ist, die Neuordnung der Gesellschafter jetzt sofort vorzunehmen und nicht erst nach der Sanierung", heißt es aus beiden Kreishäusern weiter. Bedeutet also: Beide Kreise wollen ihre Zahlungen erst leisten, wenn die Abtretung der Anteile erfolgt sowie die Haftungsfrage geklärt ist.

„Wir sind zu sofortigen Gesprächen mit dem Kreis Paderborn bereit. Die Reihenfolge muss aber eingehalten werden und der Preis auch fair sein. Denn das gesamte Flughafenvermögen verbleibt schließlich in Paderborn bei den Gesellschaftern und wird nicht angetastet", erläutern Adenauer und Lehmann laut Mitteilung ihre Auffassung, die durch Entscheidungen der politischen Gremien beider Kreise gedeckt sei. Auch die Höhe der Pensionslasten sei noch nicht klar. Beides sei ein großer Vorteil für Paderborn und die anderen Gesellschafter. In Lippe wird der Kreistag am Montag erneut darüber beraten.

In Paderborn wird unterdessen mit Erstaunen festgestellt, dass Gütersloh und Lippe lediglich für die Sanierung, nicht jedoch für die Ablösung der Gesellschafteranteile zahlen wollen. 

Mit der Stadt Bielefeld hat sich der Kreis Paderborn bereits geeinigt. Die Paderborner übernehmen demnach als Hauptanteilseigner mit derzeit 56,37 Prozent am Stammkapital der Flughafen GmbH die Bielefelder Anteile in Höhe von 5,88 Prozent und kommen damit auf eine Beteiligung von 62,25 Prozent. Bielefeld zahlt im Gegenzug 1,452 Millionen Euro für die Sanierung. Zur Ablösung der unbefristeten Verlustabdeckungsvereinbarung zahlt die Stadt zudem eine einmalige Abschlagszahlung in siebenfacher Höhe der jährlichen auf Bielefeld entfallenen Verlustabdeckung in Höhe von 150.000 Euro pro Jahr. Insgesamt überweisen die Bielefelder für ihren Airport-Notausstieg 2,5 Millionen Euro.