Büren. Reinhold Zühlke, seit Jahren für die Grünen in Büren und auch im Kreistag aktiv, ist aus der Partei ausgetreten. Das teilte er dem Kreisvorstand schriftlich mit. „Gründe hat er uns nicht genannt. Er hat auch betont, dass er keinen Kontakt wünscht und auch keine Auskünfte erteilt – das müssen wir so respektieren", sagt Kreisgeschäftsführer Johannes Menze. Telefonisch war Zühlke auch für die NW nicht zu erreichen.
Die Grünen in Büren und im Kreis Paderborn bewerten den Parteiaustritt von Reinhold Zühlke mit gemischten Gefühlen, heißt es in einer Pressemitteilung. Denn zum einen gehört Zühlke zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in Büren und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Grünen 2009 in den Bürener Rat eingezogen sind. Mit akribischen Anträgen habe der Fraktionsvorsitzende grüne Themen wie die Gesamtschule, Mitgliedschaft im Zukunftsnetzwerk NRW und Tempo 30 in der Burgstraße auf die Tagesordnung gesetzt, die die Ratsmehrheit wenig interessiert haben, zollen die grünen Kreisvorsitzenden Carsten Birkelbach und Norika Creuzmann ihm durchaus Respekt.
Zühlke sorgte für den Einzug der Grünen in den Rat
„Andererseits sehen wir auch, dass Reinhold Zühlke sich durch seine streitbare Art wenig Freunde gemacht hat. Auch innerhalb der Grünen im Paderborner Land nicht", kommentieren die Kreisgrünen. Gerade für die kommunale Politik gelte, ergänzen die Grünen in Büren, die Herausforderungen konstruktiv und argumentativ anzugehen. „Mit der Diskussion zur Reaktivierung der Almetalbahn und unserem Eintreten für Lärmschutz an der A 44 haben wir frische grüne Akzente gesetzt", erklären Karl Koch, Thomas Scharfenberg und Andreas Bredelow für die Bürener Grünen. Derzeitig erarbeiten sie ein Stadtwahlprogramm mit dem Schwerpunkt das Klima in Büren zu verbessern und mit einem guten grünen Team anzutreten. „Wir freuen uns über neue Mitglieder, die frischen Wind mitbringen", so der Ortsverbandsvorsitzende Karl Koch.
Er hat auch die grüne Fraktion im Rat verlassen
Mit seinem Parteiaustritt habe Zühlke de facto auch die grüne Fraktion im Rat verlassen, da eine gemeinsame Gesprächsgrundlage offensichtlich nicht mehr gegeben sei, stellen Koch, Scharfenberg und Bredelow fest. In NRW setzt eine Fraktion mindestens zwei Ratsmitglieder voraus, die sich „auf der Grundlage grundsätzlicher politischer Übereinstimmung zu möglichst gleichgerichtetem Wirken zusammengeschlossen haben". Sein Ratsmandat behält Zühlke allerdings noch. Bis zur Kommunalwahl vertritt Karl Koch allein die grünen Themen im Rat. „Die grünen Positionen bleiben, aber unser Politikstil wird der konstruktive Dialog", verspricht er.