So wollen die Bürgermeisterkandidaten Willebadessen voranbringen

Willebadessen. Willebadessen hat die Wahl: Vier Kandidaten gehen bei der Kommunalwahl am 14. September um das Bürgermeisteramt in der Eggegemeinde ins Rennen. Norbert Hofnagel (CDU), Ralf Hake (SPD), Jörg Härtlein (UWG) und Monique Scharfenberg (AfD) beantworten die erste Fragerunde für die Eggegemeinde. Norbert Hofnagel (CDU) Wie kann das Thema Windenergie nach den Diskussionen der vergangenen Monate noch auf die richtige Schiene gesetzt werden – so, das auch die Bürger davon profitieren und im Sinne der Stadtentwicklung alle in die gleiche Richtung ziehen? &bdquo;Die Diskussion um Windenergie in Willebadessen war kontrovers“, sagt Norbert Hofnagel. Und: &bdquo;Um das Thema voranzubringen und die Bürger einzubinden, ist Transparenz essenziell.“ Die Auswirkungen des Klimawandels wie Trockenheit und Hochwasser zeigten ihnen jedoch die Notwendigkeit zum Handeln auf. Gleichzeitig seien Verunsicherung und Skepsis gegenüber Veränderungen verständlich. &bdquo;Wichtig ist, miteinander zu reden, nicht gegeneinander.“ Erneuerbare Energien böten wirtschaftliche Chancen und sicherten Arbeitsplätze vor Ort, wie Gespräche mit Handwerkern, Dienstleistern und Unternehmern zeigten. Einnahmen aus erneuerbaren Energien könnten zudem helfen, kommunale Abgaben stabil zu halten und Investitionen zu ermöglichen. Um die Akzeptanz zu erhöhen, müssten Bürger vom Nutzen der Windenergie profitieren können, ist Norbert Hofnagel sicher. Und er betont: &bdquo;Wir müssen uns kümmern und mehr Chancen sehen als nur Katastrophen zu zelebrieren und hoch zu reden, anpacken ist die Devise.“ Wie soll ein vernünftiges Miteinander nach vielen Verwerfungen künftig im Sinne von der Stadt Willebadessen möglich sein? Was muss passieren? Ein konstruktives Miteinander in Willebadessen erfordert laut Norbert Hofnagel &bdquo;den Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen, nicht zwingend Einstimmigkeit“: &bdquo;Die jüngsten Debatten waren teils emotional und scharf, besonders im Vorfeld der Kommunalwahl.“ Dies sei zwar Ausdruck von Engagement, dürfe aber nicht zur Spaltung führen. Populismus und persönliche Angriffe seien kontraproduktiv. &bdquo;Entscheidungen sollten transparent getroffen und demokratische Verfahren respektiert werden.“ Der Prozess um den Flächennutzungsplan für Windenergie gelte &bdquo;als Beispiel für eine transparente Planung“, bestätigt durch Prüfung und Genehmigung der Bezirksregierung: Ein Grundsatzbeschluss aus 2021 habe zum einstimmigen Ratsbeschluss geführt. &bdquo;Trotzdem gab es im Nachhinein immer wieder Kritik.“ Das &bdquo;Verharren in Maximalpositionen und die Extremität im Austausch“ schade allen und gefährde &bdquo;die Kultur des Umgangs miteinander“. Lesen Sie auch: Bürgermeister und Landrat in der Kommunalwahl 2025: Die Übersicht der Kandidaten Er sagt: &bdquo;Um das Miteinander zu verbessern, braucht es mehr Dialog statt Schlagzeilen, mehr Zuhören als Unterstellungen und den Mut zu Veränderung, sowie nach Kontroversen wieder aufeinander zuzugehen.“ Politik und Verwaltung müssten transparent informieren. &bdquo;Ich mache Bürgern Gesprächsangebote, die sie nutzen. Alle Beteiligten können wertschätzend unterschiedliche Perspektiven aushalten. Demokratie lebt vom Mitmachen.“ Welche drei Themen liegen Ihnen für Willebadessen in den nächsten Jahren besonders am Herzen – und warum? &bdquo;Bildung, Betreuung und starke Orte für Kinder“, nennt Hofnagel zuerst: &bdquo;Investitionen in gut ausgestattete Schulen, moderne Kitas, bedarfsgerechte Betreuung und sichere Schulwege sind entscheidend für die Zukunft der Stadt. Es geht darum, Familien zu stärken und Perspektiven in allen Ortsteilen zu schaffen. Zweitens: wirtschaftliche Entwicklung und Bleibeperspektiven: &bdquo;Es muss sichergestellt werden, dass die Menschen in Willebadessen leben und arbeiten können.“ Dazu gehörten attraktive Arbeitsplätze, schnelles Internet, Flächen für Betriebe und eine gute Erreichbarkeit. &bdquo;Eine starke Wirtschaft ist das Rückgrat der Region.“ Drittens: Nachhaltigkeit, Naturschutz und ländliche Entwicklung. Der Erhalt der Natur, Landschaft und Lebensqualität sei von großer Bedeutung. &bdquo;Dies beinhaltet eine kluge Planung, einen verantwortungsvollen Umgang mit Flächen, eine maßvolle Nutzung erneuerbarer Energien und eine Stadtentwicklung, die dem Menschen dient.“ Ralf Hake (SPD) Wie kann das Thema Windenergie nach den Diskussionen der vergangenen Monate noch auf die richtige Schiene gesetzt werden – so, das auch die Bürger davon profitieren und im Sinne der Stadtentwicklung alle in die gleiche Richtung ziehen? &bdquo;Für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger soll es Vorteile durch die Windenergie geben“, stellt Ralf Hake voran. &bdquo;Eine Beteiligung durch Nachrangdarlehen ist eine Möglichkeit, die von örtlichen Banken angeboten wird.“ Weiter könnten gesenkte Gebühren für Strom, Wasser und Abwasser zu einer breiteren Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen. Eine Gründung von Hybrid-Stiftungen stehe im Raum, um die örtlichen Vereine und Institutionen wie AWO, DLRG, Feuerwehr, Rotes Kreuz und weitere zu unterstützen. &bdquo;Durch saubere Netzanbindung und intelligente Speicherlösungen, den Wirkungsgrad der Windräder optimieren – stehende Windräder versteht keiner“, sagt Ralf Hake. &bdquo;Und abschließend durch eine verbesserte Kommunikation, die Bevölkerung mitnehmen. Die effiziente Nutzung von erneuerbarer Energie führt langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen.“ Wie soll ein vernünftiges Miteinander nach vielen Verwerfungen künftig im Sinne von der Stadt Willebadessen möglich sein? Was muss passieren? &bdquo;Wir sollten allen, die zur sachlichen und faktenbasierten Kommunikation bereit sind, eine Möglichkeit bieten, diese auch zu führen“, das ist Ralf Hake wichtig. &bdquo;Das kann beispielsweise in Infoveranstaltungen zu Themen geschehen, die eine besondere Tragweite für die Lebensqualität der Mitbürgerinnen und Mitbürger haben.“ Konstruktive Kritik sei willkommen und könne durch eine andere Sicht auf die Dinge durchaus bereichernd sein. &bdquo;Ebenso klar ist aber auch ,plumpes Gemecker’ abzulehnen.“ Welche drei Themen liegen Ihnen für Willebadessen in den nächsten Jahren besonders am Herzen – und warum? Für Ralf Hake wichtig: die medizinische Versorgung für morgen zu sichern. Spannend sei der Blick auf die vorhandene ärztliche Versorgung: &bdquo;Wir sollten prüfen, ob für uns ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) sinnvoll ist.“ Diese Möglichkeit habe sich beispielsweise in Marienmünster bewährt. &bdquo;Wir müssen heute handeln, damit morgen noch eine Ärztin oder ein Arzt da ist.“ Zudem auf seiner Agenda: &bdquo;Zukunfts-Investitionen in Bauplätze und Gewerbeflächen“: &bdquo;Wir wollen Flächen für die Gewerbeansiedlung und auch für privates Bauen erschließen. Wichtig ist der Blick auf vorhandenen und in den kommenden Jahren entstehenden Leerstand.“ Den Lückenschluss zu fördern, nicht nur das Bauen auf der grünen Wiese zu forcieren, das sei die Aufgabe der nächsten Jahre. &bdquo;Ferner ist zu prüfen, ob die Vorgaben des Regionalplans zum Thema Bauen in unseren Ortsteilen so akzeptiert werden können.“ Denn: &bdquo;In den Dörfern soll gar nicht mehr gebaut werden, ausschließlich für Willebadessen und Peckelsheim sind noch neue Bauplätze vorgesehen.“ Und sein dritter Punkt: &bdquo;Chancengleichheit und Teilhabe für alle fördern“: &bdquo;Wir sind weit von einer wahren Chancengleichheit für alle entfernt. Beim Willebadessen-Korb der AWO (ähnlich der Tafel) haben wir derzeit über 200 Berechtigte, die Monat für Monat mit Lebensmitteln unterstützt werden (140 Kinder und 120 Erwachsene).“ Bei Bildungschancen, Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen, Mitgliedschaft in Sportvereinen sowie der Teilnahme an Klassenfahrten dürfe der Geldbeutel der Eltern keine Rolle spielen, betont er. Jörg Härtlein (UWG) Wie kann das Thema Windenergie nach den Diskussionen der vergangenen Monate noch auf die richtige Schiene gesetzt werden – so, das auch die Bürger davon profitieren und im Sinne der Stadtentwicklung alle in die gleiche Richtung ziehen? Die Windkraft wurde vom aktuellen Rat und der Verwaltung auf den Weg gebracht: &bdquo;Der Zug rollt auf uns zu“, sagt Jörg Härtlein. &bdquo;Wenn ich an dieser Entwicklung mitwirken kann, dann nur in konstruktiven Gesprächen mit Landeigentümern und Betreibern – immer im Sinne der Menschen vor Ort.“ Bisher angebotene Beteiligungen beschränkten sich seiner Ansicht nach &bdquo;oft auf Anteile an Windkraftanlagen“. Diese Form der Beteiligung jedoch stehe nicht allen Menschen offen. Jörg Härtlein: &bdquo;Deshalb setze ich mich für gerechte Lösungen ein, von denen möglichst viele Menschen in Willebadessen profitieren – nicht nur wenige.“ Dabei sei es ihm wichtig, keine Versprechen zu machen, die nicht gehalten werden könnten. Denn: &bdquo;Nur so kann diese wichtige Entwicklung zum Vorteil für unsere Gemeinschaft gestaltet werden.“ Wie soll ein vernünftiges Miteinander nach vielen Verwerfungen künftig im Sinne von der Stadt Willebadessen möglich sein? Was muss passieren? &bdquo;Wir müssen raus aus dem Gegeneinander“, davon ist Jörg Härtlein überzeugt. &bdquo;Als Bürgermeister will ich Gesprächskanäle öffnen, zuhören und vermitteln – nicht spalten.“ Es gehe um Respekt, Ehrlichkeit &bdquo;und das ernsthafte Bemühen, Vertrauen zurückzugewinnen“. Politik dürfe nicht abgehoben sein, sondern müsse den Menschen dienen. &bdquo;Ich stehe für ein Miteinander, bei dem das Wohl der Stadt wichtiger ist als parteipolitische Eitelkeiten. Mir ist es wichtig, transparent und ehrlich zu handeln – das muss die Grundlage aller Entscheidungen sein, damit das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger erhalten bleibt.“ So kann nach Aussagen von Härtlein &bdquo;Willebadessen gemeinsam gestärkt und zukunftsfähig gemacht werden“ – durch offene Gespräche, ehrlichen Austausch und &bdquo;echte Beteiligung aller Menschen“: &bdquo;Miteinander sind nachhaltige Lösungen möglich, die unsere Stadt voranbringen.“ Welche drei Themen liegen Ihnen für Willebadessen in den nächsten Jahren besonders am Herzen – und warum? Bürgerbeteiligung soll nach Ansicht von Jörg Härtlein in Willebadessen einen höheren Stellenwert bekommen. &bdquo;Damit Entscheidungen nachvollziehbar sind und gemeinsam getragen werden. Wer frühzeitig einbezogen wird, fühlt sich ernst genommen, bringt sich ein und handelt verantwortungsvoller.“ Das stärke das Vertrauen in die kommunale Politik. Die Finanzen der Stadt erforderten zudem &bdquo;klare Prioritäten“: Eine verlässliche, solide Haushaltspolitik sei die Basis dafür, dass notwendige Aufgaben auch in Zukunft umgesetzt werden könnten – ohne kommende Generationen zu belasten. &bdquo;Nur mit einem geordneten Haushalt lässt sich die Zukunft meistern“, ist er überzeugt. Härtlein: &bdquo;Wichtig ist mir, den ländlichen Raum und die Ortsteile lebendig zu halten: durch gute Grundversorgung, den Erhalt der Naherholungsgebiete und starke Dorfgemeinschaften. Das stärkt den Zusammenhalt.“ Monique Scharfenberg (AfD) Wie kann das Thema Windenergie nach den Diskussionen der vergangenen Monate noch auf die richtige Schiene gesetzt werden – so, das auch die Bürger davon profitieren und im Sinne der Stadtentwicklung alle in die gleiche Richtung ziehen? Windenergie dürfe nicht über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden werden, betont Monique Scharfenberg. &bdquo;Nach den vielen Diskussionen braucht es jetzt mehr Transparenz, Mitsprache und klare Regeln.“ Sie setze sich ein für größere Mindestabstände, Natur- und Landschaftsschutz sowie eine frühzeitige Beteiligung der Anwohner. Denn: &bdquo;Windkraft darf nicht zulasten der Lebensqualität gehen.“ Wenn überhaupt neue Anlagen geplant würden, dann nur dort, wo sie sinnvoll seien – und nur, wenn die Gemeinde und ihre Bürger auch finanziell profitierten. Stadtentwicklung müsse &bdquo;geordnet, nachvollziehbar und bürgernah“ bleiben. Nur gemeinsam lasse sich ein Weg finden, der für die Region tragbar sei. Wie soll ein vernünftiges Miteinander nach vielen Verwerfungen künftig im Sinne von der Stadt Willebadessen möglich sein? Was muss passieren? &bdquo;Ein vernünftiges Miteinander beginnt mit Respekt – auch bei unterschiedlichen Meinungen“, sagt Monique Scharfenberg. &bdquo;Nach den Verwerfungen der letzten Zeit müssen wir wieder mehr aufeinander zugehen, sachlich bleiben und gemeinsam nach Lösungen suchen, statt Gräben zu vertiefen.“ Politik müsse wieder näher an den Bürger heranrücken – &bdquo;mit ehrlichem Dialog, klaren Worten und offenen Ohren“. &bdquo;Ich möchte alle mitnehmen: Jung und Alt, Alteingesessene und Zugezogene.“ Willebadessen könne nur vorankommen, &bdquo;wenn wir miteinander statt übereinander reden“. Dafür brauche es mehr Transparenz, Bürgerbeteiligung und ein neues Miteinander im Rat. Stadtentwicklung sei Teamarbeit: &bdquo;Dafür bin ich bereit.“ Welche drei Themen liegen Ihnen für Willebadessen in den nächsten Jahren besonders am Herzen – und warum? Für Willebadessen liegen Monique Scharfenberg drei Themen besonders am Herzen: Erstens die Stärkung der Feuerwehren – &bdquo;weil Sicherheit an erster Stelle steht. Unsere Einsatzkräfte brauchen moderne Ausrüstung, funktionierende Gerätehäuser und echte Wertschätzung“. Die &bdquo;exorbitante Fehlkalkulation beim Feuerwehrgerätehaus“ müsse für die Verantwortlichen Konsequenzen haben, betont sie: &bdquo;Eine Baukostensteigerung von 550.000 Euro auf 2 Millionen Euro können die Bürger nicht hinnehmen.“ Außerdem geht es ihm um bezahlbares und generationengerechtes Wohnen – &bdquo;damit junge Familien bleiben und Ältere gut versorgt leben können“. Ein lebendiger Ortskern und gemeinschaftliches Wohnen seien ihr dabei. Und schließlich das Thema Bürgernähe und Mitsprache – &bdquo;weil Politik nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort funktioniert“. Scharfenberg: &bdquo;Ich will Entscheidungen transparenter machen und die Bürger frühzeitig einbinden, zum Beispiel bei Bauprojekten oder beim Umgang mit Windkraft. Nur so stärken wir den Zusammenhalt und entwickeln Willebadessen nachhaltig weiter.“ Anmerkung der Redaktion: Der Verfassungsschutz kommt in einem Gutachten vom Mai zu dem Schluss, dass die AfD als gesichert rechtsextremistisch einzustufen sei. Diese Einschätzung wird zurzeit gerichtlich überprüft.

Meistgelesen