Claas: Paderborn und Borchen arbeiten gemeinsam am Deal mit dem Weltkonzern

Paderborn/Borchen. Das Hoffen auf die Zusage der Weltfirma Claas aus dem Kreis Gütersloh ist in Paderborn mindestens genauso groß wie in Borchen. Nach dem exklusiven &bdquo;NW“-Bericht über die mögliche Ansiedlung des Landmaschinenherstellers in einem neuen Gewerbegebiet bei Alfen, verfestigen sich am Tag darauf die Informationen um den potenziellen Deal. Demnach will tatsächlich die Stadt Paderborn als Partner ins interkommunale Borchener Gewerbegebiet einsteigen. Das bestätigen Borchens Bürgermeister Uwe Gockel (parteilos) und sein Paderborner Amtskollege Michael Dreier (CDU) auf Anfrage. Dreier: &bdquo;Der Claas-Standort in Paderborn bleibt unseres Wissens nach erhalten, es handelt sich um eine Erweiterung und wenn es so käme, wäre dieser Schritt eine Stärkung für die Standorte Paderborn, Borchen und die gesamte Region.“ An der Halberstädter Straße in Paderborn nutzt die Claas-Produktion derzeit eine rund zehn Hektar große Fläche, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Das Unternehmen aus Harsewinkel im Kreis Gütersloh will jedoch wachsen und hat wegen Expansionsmöglichkeiten auch bei der Stadt Paderborn angefragt. Weil dort keine Flächen zu haben sind, kam Borchen ins Spiel. Claas betont jedoch, dass aktuell auch noch Optionen in Ungarn und Frankreich geprüft werden. Gespräche auch mit Landes- und Bundesebene Zuletzt war im Paderborner Stadtrat publik geworden, dass die Kommune nur noch über acht Gewerbegrundstücke verfüge. Daher entstand mit Blick auf den neuen Regionalplan die Idee für eine Zusammenarbeit mit Borchen. Angrenzend ans dortige Gewerbegebiet, hat die Bezirksregierung ein 60-Hektar-Areal ausgewiesen, das interkommunal entwickelt werden kann. Borchen braucht also mindestens eine Partnerkommune. Ein vergleichbares Projekt ist der Gewerbepark Senne in Schloß Holte-Stukenbrock. Dort sind noch die Gemeinden Hövelhof und Augustdorf beteiligt. Zwischen Paderborn und Borchen sind die Planungen offensichtlich bereits weit fortgeschritten. In einer Antwort aus dem Paderborner Rathaus wird bestätigt, dass bereits &bdquo;vielfältige Gespräche“ mit verschiedenen Unternehmen, der Regionalplanungsbehörde sowie mit Vertretern der Landes- und Bundesebene stattgefunden hätten. Punkten will das Städte-Bündnis im Wettbewerb der Standorte mit einer nachhaltigen Energieversorgung für Betriebe: &bdquo;Wir können da möglicherweise an Windkraftbetreiber vermitteln“, sagt Gockel. &bdquo;Claas ist an günstigen laufenden Kosten interessiert und möchte eine möglichst grüne Produktion aufzubauen.“ Am Kaufpreis für das Grundstück wird das Projekt seiner Ansicht nach nicht scheitern. Verwaltungen sind bereits beauftragt Wie die Zusammenarbeit, etwa über eine mögliche Gewerbepark-Gesellschaft, aussehen kann, erarbeiten derzeit die Verwaltungen in den Rathäusern in Paderborn und Borchen. Gockel geht davon aus, dass schon in etwa einem halben Jahr die Partnerschaft besiegelt sein könnte. Es heißt, beide Räte und Verwaltungen stünden der möglichen Claas-Ansiedlung und der gesamten interkommunalen Entwicklung des Borchener Gebietes &bdquo;sehr positiv gegenüber“. Schon jetzt werde daran gewerkelt: &bdquo;Die Verwaltungen sind beauftragt, die Grundlagen für eine Zusammenarbeit zu erarbeiten.“ Auch bei der Bezirksregierung sei die angestrebte Zusammenarbeit der Nachbarstädte bereits bekannt. Detmold begrüße und unterstütze die Absichten in Borchen und Paderborn. Sie seien sowohl &bdquo;ein Zeichen für das intensive Bemühen, den Industriestandort OWL zukunftsfähig aufzustellen“ als auch für &bdquo;die gute Kooperationskultur“. Für die an Gewerbeflächen arme Großstadt Paderborn ist Borchen nun eine große Chance, am Wachstum der Wirtschaft doch noch zu partizipieren. Das Areal in direkter Autobahnnähe biete die Gelegenheit, &bdquo;im internationalen Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte ein überzeugendes Angebot machen zu können“. Ob es überzeugend genug ist für den Weltkonzern Claas, wird sich noch zeigen. Claas sondiert noch Aus Harsewinkel sind noch keine Signale zu vernehmen, wann das Familienunternehmen eine Entscheidung treffen will. Ein Unternehmenssprecher sagt gegenüber der &bdquo;NW“: &bdquo;Das Verfahren ist noch ein absolut offener Wettbewerb zwischen den drei Standorten“. Paderborn ist übrigens an der Entwicklung des gemeinsamen Gewerbegebietes ganz unabhängig von einer Claas-Zusage interessiert. Auch im Fall einer Absage bekräftigt bestätigt Bürgermeister Dreier: &bdquo;Wir können uns vorstellen, diese Fläche gemeinsam interkommunal mit Borchen zu entwickeln“.

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