Kommunen im Kreis Paderborn wollen bei der Abfallentsorgung kooperieren

Delbrück/Borchen. In acht Städten und Gemeinden aus dem Kreis Paderborn gibt es Bestrebungen, an einer Kooperation zur gemeinsamen Entsorgungslogistik teilzunehmen. In Borchen hat der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend das Vorhaben einstimmig befürwortet. In Delbrück haben die Mitglieder des Heimat-, Gewässer- und Verkehrsausschusses zeitgleich einstimmig diesem Wunsch aus der Bürgermeisterkonferenz zugestimmt. Die Maßgabe soll sich ab Januar 2025 auf die Abfuhr von Restabfall, Bioabfall, Altpapier und Sperrmüll, jedoch nicht auf die Wertstofftonne beziehen. Die laufenden Verträge müssten fristgerecht gekündigt werden und der Abfallverwertungs- und Entsorgungsbetrieb Kreis Paderborn A.V.E. Eigenbetrieb würde mit der Ausschreibung der Beschaffung von Abfallbehältern, von Entsorgungslogistikleistungen und der Verwertung von Altpapier beauftragt. Martin Hübner, Betriebsleiter des A.V.E., stellte in Delbrück die Vereinbarung vor, die zunächst bis Ende 2032 laufen soll. Als grobe Schätzung prognostizierte er ein jährliches Einsparpotential von 1,90 bis 4,30 Euro pro Einwohner. Er erläuterte: &bdquo;Vorab muss eine Ist-Analyse erfolgen. Die rechtliche Vereinbarung wird von der Bezirksregierung geprüft. Der A.V.E. rechnet mit dem Rathaus ab und das Rathaus rechnet mit den Bürgerinnen und Bürgern ab. Mindestens vier bis fünf Kommunen müssten mitmachen Harald Korsmeier (CDU) fragte, ob es bereits ein Feedback zu den Plänen gäbe und Brigitte Michaelis (PID) wollte wissen, ob sie realisiert würden, wenn nicht alle Kommunen mitmachen würden. Hübner erklärte, aktuell liefe bei den acht möglichen Kooperationspartnern Delbrück, Hövelhof und Salzkotten im Nordkreis sowie Borchen, Altenbeken, Lichtenau, Büren und Bad Wünnenberg im Südkreis der politische Entscheidungsprozess. Es sollten mindestens vier bis fünf Kommunen sein. Die Kooperation mache nur Sinn, wenn bei der Tourenplanung über die Stadtgrenzen hinaus die Gebiete zusammenhängen würden, um die Synergieeffekte auszuschöpfen. Reinhold Hansmeier (CDU) stellte fest: &bdquo;Wir haben gute Erfahrungen mit der Wertstofftonne gemacht. Dieses neue Projekt ist vielversprechend und bringt uns weiter.“ Michael Kersting (SPD) erkundigte sich bei der Fachbereichsleiterin Bürgerdienste, Brigitte Wecker-Brökelmann, nach der angekündigten Kontrolle der Biotonnen. Er merkte an, dass teilweise Säcke neben die Tonnen gestellt würden, die gegen Bierspenden mit abgeholt würden. Das sei unsolidarisch. Wecker-Brökelmann kündigte an, die Kontrolle werde voraussichtlich ab Mittwoch, 6. September, erfolgen. Hübner machte deutlich: &bdquo;Die Handhabung der zusätzlichen Säcke entscheiden Sie. Es könnten eigens vorgesehene Säcke gegen eine Gebühr im Rathaus ausgegeben werden. Andere Säcke würden nicht mitgenommen. Die Abfallberatung sollte intensiviert werden. Da ist noch mehr Dialog notwendig.“ Umsetzung im Januar 2025 möglich In Borchen wurde der Beschlussvorschlag, der am kommenden Donnerstag nochmals in der Ratssitzung behandelt wird, ohne Diskussion verabschiedet. &bdquo;Die Vorteile überwiegen die Nachteile. Wir begrüßen diese Kooperation, die unsere Verwaltung entlasten würde“, sagte Uwe Gockel. Der parteilose Bürgermeister erwartet eine Kostenreduktion und geht davon aus, dass alle acht angesprochenen Kommunen der Vereinbarung auch beitreten werden. Für die Gemeinde ist eine Besonderheit zu beachten. Borchen nimmt wie alle anderen Städte und Gemeinden ab dem 1. Januar 2025 an der Kooperation teil. Da der aktuelle Vertrag zur kommunalen Sammlung von Abfällen und Wertstoffen mit dem Entsorgungsbetrieb Lobbe aus dem sauerländischen Bestwig jedoch noch bis zum 31. Dezember 2026 Gültigkeit besitzt, gelten die neuen Regelungen in Borchen erst vom 1. Januar 2027 an. In den beteiligten Kommunen sollen die Entscheidungsprozesse bis zum 15. September abgeschlossen werden. Als späteste Frist wurde der 31. Oktober festgesetzt. Anschließend erstellt der A.V.E. bis zum 15. November ein Detailkonzept und bereitet bis zum 15. Dezember die Ausschreibung und die Veröffentlichung vor. Der neue Vertrag soll bis zum 15. März 2024 abgeschlossen werden, um die Umsetzung im Januar 2025 zu ermöglichen.

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